Kurzinfo: Direkt am Solztal - Radweg, Fuldatalradweg R 1, Biergarten, sehr leckere Bratwurst
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
Ich bin ihr begegnet,ich hab sie gesehen ,
die Weiße Dame so traurig und schön,
die Totenlade trug sie unter ihrem Arm.
Um die Jahrhundertwende des vorletzten Jahrhunderts sammelte eine alte Frau am Obersberg Klaubholz, denn es ging auf den Herbst zu und bald würde sie sich am Ofen wärmen müssen, denn über Osthessen weht der Wind im Herbst sehr kühl und die... weiterlesen ersten Nachtfröste standen bevor.Es war schon spät und langsam senkte sich die Dämmerung über die Landschaft und über dem Solztal sah man bereits den Mond. Es würde eine klare, kalte Vollmondnacht werden.Da vernahm die Frau plötzlich ein Wimmern und Weinen wie das eines Kindes. Sie hielt inne und lauschte, aber da war wieder Stille. Sie wollte den Heimweg antreten, denn es wurde ihr unheimlich in der Dämmerung. Da hörte sie das Wimmern und Weinen wieder.So unheimlich ihr auch war, aber was wäre, wenn ein Kind sich verlaufen hätte oder gar ausgesetzt worden wäre. Sie brachte es nicht über sich den Heimweg anzutreten und so folgte sie der Richtung aus der die Geräusche kamen. Bald war es ein schluchzen, dann war es ein Wimmern, bald schwoll es an zu Heulen.Immer wenn sie dachte, sie sei in der Nähe des Kindes, erklangen die Geräusche wieder weiter entfernt.Mittlerweile war es dunkel geworden und der Vollmond warf gespenstische Schatten. In der Ferne sah die Frau die Lichter des Dörfchens Sorga, als sie sich Gut Oberrode näherte.Als sie vor den Mauern des alten Gutshofs Oberrode angekommen war, verstummte das Weinen unvermittelt und als sie sich umsah, bemerkte sie eine weiße Gestalt, die an einer Mauer lehnte.Es war eine junge, wunderschöneFrau in einem langen, langen, weißen Kleid mit Schleier und in der Dunkelheit feurig lodernden Augen, die sie anstarrten. Unter dem Arm trug sie eine kleine Totenlade, gerade groß genug für ein kleines Kind.Da erschrak die Frau fürchterlich und rannte mit rasendem Herzen so schnell sie konnte davon.Lange Zeit wagte sie nicht, jemandem davon zu erzählen.Eines Tages, als sie wieder einmal am Obersberg Holz klaubte, traf sie auf eine Frau aus Sorga. Sie fasste sich ein Herz und erzählte dieser von der schaurigen Begebenheit.Diese berichtete, dass die junge Frau des ersten Gutsbesitzers ihr einziges Kind durch eine schwere Krankheit verloren habe. Darüber habe sie sich so gegrämt, dass sie an gebrochenem Herzen gestorben sei.Seitdem würde ihr Geist in hellen Vollmondnächten in den Mauern von Gut Oberrode spuken und sie würde den Menschen als Weiße Dame erscheinen.Erlösung würde sie erst dann finden, wenn jemand sie ungefragt bitten würde, einmal das Kind in der Totenlade zu zeigen.Da sich bis jetzt niemand getraut hat, sich das Kind zeigen zu lassen, spukt sie bis zum heutigen Tage.So die Sage um diese alten Mauern.Gut Oberrode blickt nun auch schon auf eine lange und in jüngerer Vergangenheit sehr wechselhafte Geschichte mit häufig wechselnden Eigentümern zurück.Im Biergarten auf einer Wiese unterhalb des Herrenhauses , unter hohen alten Bäumen , im Schatten der alten Mauern sitzt es sich sehr idyllisch mit Blick in das ruhige Solztal. Das Gemälde der Weißen Dame ziert einee Mauer, um an die Sage zu erinnern.Bis vor ca. 20 Jahren hielt hier mehrmals täglich der kleine Bummelzug der Hersfelder Kreisbahn, welcher zwischen Heimboldshausen im Werratal und Bad Hersfeld fuhr.
Dort wo einst der Bummelzug mit seinen Holzbänken in den Waggons fuhr, kann man heute einen bis Schenklengsfeld wunderbar ausgebauten Radweg, den Solztalradweg befahren.Auch ein Stück des R 1 - Fuldaradweg - führt bis Gut Oberrode auf der vormaligen Bahntrasse entlang.So wundert es nicht, dass das Publikum an schönen Tagen insbesondere aus Radfahrern besteht, die bei einem kühlen Bier und gegrillter Bratwurst oder gegrilltem Steak hier Rast machen.Etwas Zeit sollte man schon mitbringen.Zwar reicht Basti ganz zügig das frisch gezapfte Bierchen über den Tresen, aber eine gut gegrillte grobe Bratwurst vom Metzger Lotz in Kathus braucht ihre Zeit.Bei Bratwurst und Bier liessen wir hier am Wochende die Seele baumeln. Erst die verstimmten Töne der Abendglocke von Gut Oberrode erinnerten uns daran, dass die Dämmerung sich bald über das Solztal senken würde. Der Himmel war klar und es war zur Zeit des Vollmondes ....Wenn man auf der Straße von Sorga nach Kathus dem Schild Sölzerhöfe und Gut Oberrode folgt, dann erreicht man nach ca. 1, 5 - 2 km Gut Oberrode. Vor der Schranke befindet sich links ein Parkplatz für Besucher. Man muss noch durch das Anwesen hindurch laufen, um dann rechter Hand zum Biergarten zu gelangen, der nach Aussage des Wirtes immer außer bei Regen und Schnee bis der letzte Gast gegangen ist, geöffnet hat.Die Preise sind volkstümlich.Im Winter hat die einfache Haststube geöffnet. WCs befinden sich in dem blauen Toilettenwagen auf dem Gelände.[verkleinern]