Während unseres Urlaubs an der Ostseeküste, machten wir einen Ausflug in die Stadt Barth. Wir hatten durch einen Flyer erfahren, dass es hier ein Technik- und Erlebnismuseum gibt. Da uns so was immer interessiert, machten wir uns also auf, um es uns anzusehen. In unmittelbarer Nähe des Wirtschaftshafens gelegen, ist hier auch ein kostenloser Parkplatz.
Das große Backstein-Gebäude sieht recht interessant aus. Es ist auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik und wurde 1937 für die deutsche... weiterlesen
Wehrmacht als Zellmühle gebaut. Danach wurde das Gebäude dann von drei Armeen, lediglich als Materiallager für Unterkunft und Kleidung genutzt.
Das nun erst einmal zur Geschichte des Gebäudes, in dem sich seit 2005 das private Technik- und Erlebnis-Museum, auf einer Fläche von über 3000 Quadratmetern befindet. Der Eintritt kostet 6.50 Euro pro Erwachsenen. Nicht wirklich motiviert und mit nordischem Charme unterwegs, entschied man sich dann, das persönliche Gespräch zu beenden um uns Einlass zu gewähren. „Halten sie die Tür fest!“ …. Bitte? … Knall! „Das meinte ich, sie sollten die Tür festhalten, damit sie eben nicht so zuknallt!“ …. Das könnte man sicher auch anders abstellen, damit nicht jeder Besucher hier so herrisch angefahren und etwas genervt angesehen wird. Nun gut, nun wollten wir uns erst einmal das Museum ansehen.
In der großen, 10 m hohen Halle, stehen dicht an dicht Fahrzeuge unterschiedlichster Baujahre und Herkunftsländer. LKW, PKW, Motorräder, Cabrios und andere. Leider sind hier nicht überall Infomationen zu den Fahrzeugen zu finden, was diese Ausstellung definitiv noch interessanter machen würde. Die Menge der Fahrzeuge ist recht übersichtlich.
Auf ein weiteres sogenanntes Erlebnis wird mit dem kleinen Flyer, der mit der Eintrittkskarte mitgegeben wird, hingewiesen. Die Titanic-Ausstellung. Dafür muss man Eine eigentlich eindrucksvolle Exposition und Dokumentation, über das legendärste Schiff, den Untergang und über den Zustand des heutigen, in ca. 4.000 m liegenden Wracks. Die Rauminstallationen, mit der Beleuchtung, den Modellen, dem Sound und Multimedia sollen, den Betrachter eintauchen lassen und gefangen nehmen, durch den unsterblichen Mythos Titanic. Das ist der Plan und die Idee, die jedoch nur schwer erreicht wird. Die Geschichte der Titanic, interessiert mich persönlich sehr, daher achte ich den Versuch, alles so real wie möglich darstellen zu lassen.
Eine Etage höher, ist eine Ausstellung „Wracks“ mit Fotografien von Niklas Reiners. Hier werden Fotos gezeigt, wo alte Autos, Schiffswracks, Panzer und andere Fahrzeuge in der Dunkelheit in Szene gesetzt werden, in dem Reiners verschiedenste Lichtquellen einsetzt. Er versucht die Wracks in ruhiger Dunkelheit, noch einmal aufleuchten zu lassen. Faszinierend mystisch und sehr interessant.
Niklas Reiners Beweggründe stehen auf dem Flyer. "Zu Fahrzeugen baut man Beziehungen und Emotionen auf. Ein Auto kann uns anlächeln oder uns böse anblicken. Wir danken es dem Fahrzeug, wenn es zuverlässig ist und beschimpfen es wenn es streikt. Verläuft aber alles normal, so wird das Fahrzeug rein sachlich wieder in den Recyclingprozess eingebunden.Verschrottet. Aber was macht die Ausnahme aus? Welche Beweggründe, Emotionen, Geschichten und Tragödien stecken hinter den Wracks. Sind es erfürchtige Monumente und stolze Zeitzeugen? Oder traurige Gestalten, die ohne letzte Ruhe zerfallen müssen?"
Die Wechselausstellung „Traumbilder Bildträume“, die von 1012-2015 hier sein soll, zeigt über 60 Arbeiten des Künstlers Kai Bagsik aus Berlin. Die Bilder waren eigentlich recht interessant, die Halle jedoch war weniger einladend. Nicht jede Industriehalle lädt ein. Die kleinen Räume mit den Werken des Künstlers, wirkten sehr schmuddelig und stellten die Kunst eher in den Hintergrund, da man eher geneigt war, diese Halle zu verlassen. Schade, denn der Künstler wollte mit seinen Bildern, den Betrachter „Zum Spazierengehen“ einladen.
Die letzte Ausstellung mit über 1300 Playmobil-Figuren, ist sicher etwas für Liebhaber. Aber auch hier wirkt alles recht lieblos und nicht einladend. Die Hallenoptik ließ alles staubig wirken und so hielten wir uns hier auch nicht länger als nötig auf. Die verschiedenen Szenen, wie ein Fußballstadion oder Strandleben, wurden mit vielen der 7,2cm großen Kult-Figuren nachgestellt.
Während wir die Treppen zu den verschiedenen Hallen hinaufstiegen, sahen wir ein Schild mit „Panoramablick“. Es wäre sicher interessant gewesen, einmal über den Hafen und das gesamte Gelände zu sehen, aber da die Fenster alle so schmutzig waren, blieb uns diese Aussicht leider verborgen.
Sicher haben sich die beiden Unternehmer und Ausstellungsmacher Christoph Zechlin und Stephan Wenke, mit diesem Museum einen Traum erfüllt. Leider jedoch ist die tolle Idee, noch weit weg von der Umsetzung. Vielleicht sehe ich es ja falsch, aber die Begeisterung hielt sich hier bei unserem Besuch sehr in Grenzen. Und das ging leider nicht nur mir so. Der Flyer, der so schön gestaltet war, versprach mehr, als wir letztendlich zu sehen bekamen.
Die Besuchertoilette ist recht außer- und ungewöhnlich von der Farbgestaltung, war aber sauber und ordentlich. Ja und nach dem Verlassen des Museums, wurden wir wieder darauf angesprochen, die Eingangstür bitte festzuhalten. Dieses mal jedoch mit einem versuchten freundlichen Lächeln.
Da man hier keine saisonalen Öffnungszeiten einfügen kann, stelle ich sie hier ein. Von April bis Oktober ist hier täglich von 10.00-18.00Uhr geöffnet. Von November bis März jedoch, nur samstags und sonntags von 11.00-17.00Uhr.[verkleinern]