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Platsch! Rumms! Zoing! Bäng!
So ähnlich klingt es wohl, wenn Donald Duck wieder mal auf die Schnauze... sorry, auf den Schnabel fällt. Ein Pechvogel, wie er im Comic-Heft steht... Und in diesem Moment fühlte sich Borowski wie Donald. Dabei hatte er sich doch nur das After-Shave und die Feuchtigkeitscreme „für die reifere Haut“ besorgen wollen. Wenn er schon einmal in der Bochumer City war, dann nutzte er den Moment und kaufte das Nötigste im Drogerie-Markt im City-Point ein. Schließlich... weiterlesen bekam er hier auch die ersehnten Payback-Punkte, die er bei Rossmann in Altenbochum nicht erhielt.
Jetzt aber fühlte Borowski sich, als wäre er durch ein Wurmloch in eine andere Galaxie gefallen! Allerdings hätte ein solcher Vorgang wohl bleibende Schäden verursacht. Bei ihm dagegen waren es „nur“ Beulen und blaue Flecken. Gleichmäßig verteilt über alle Extremitäten. Immerhin nicht auf den Kopf gefallen. Aber wie konnte es bloß zu diesem Desaster kommen?
Borowski hatte an diesem Tag, wie an jedem Mittwoch, früher Feierabend gemacht, war in den City-Point geeilt, hatte sich beim Asiaten die Box No. 9 einpacken lassen und dann zügig den Drogeriemarkt betreten. Durch die Doppelschranke... Einlasspendel-Tür … Plexiglas-Flügelsperre… ach, egal… Hauptsache, rein ins Geschäft.
Der Laden wirkt durch die Ecken und kurzen Querregale etwas unübersichtlich. Die Kundschaft – hier wohl eher in Eile - verstärkt den unruhigen Eindruck. Die Produktauswahl ist allerdings sehr groß, alles ist in jeder Preislage erhältlich. Atmosphärisch wirkt sich vielleicht auch die verwinkelte Lage mit der Rolltreppe davor und dem fehlenden Tageslicht zum Nachteil aus. Trotzdem bleiben die Kassiererinnen gelassen und freundlich, auch wenn die meisten der Kundinnen und Kunden hier immer etwas gehetzt wirken. Der Drogerie-Markt im City-Point ist wohl weniger zum gemütlichen Bummeln geeignet, als zum kurzen shoppen zwischendurch.
Borowski fühlte sich heute unwohl im City-Point. Es war einer dieser Tage, an denen er keine Menschenmassen oder größeren Lärm ertrug. Und der gebratene Reis mit Hähnchen und Gemüse wurde auch allmählich kalt. Also machte er, kaum, dass er das Geschäft betreten hatte, wieder kehrt. Und dann... dann flog er in hohem Bogen durch die Luft: Rumms! Zoing! Boom-Bäng!
Überschlag mit harter Landung. Borowski rappelte sich mühsam wieder auf. Eine junge Frau eilte herbei, erkundigte sich nach seinem Befinden. Ihm war ein wenig schwindelig. Und Schmerzen, gefühlt … überall.
„Haben Sie sich verletzt?“, ein besorgter Blick.
„Alles heil geblieben ... glaube ich. Nur der Schreck …“
„Atmen Sie erst einmal tief durch. Kann ich Ihnen irgendwie helfen, soll ich einen Arzt rufen…“
Borowski verneinte und bedankte sich für die Hilfe.
Dann blickte er zurück … und schüttelte den Kopf. Die Einlass-Doppelschranke! Er hatte sie beim Verlassen durch den Eingang übersehen. Ja, gut, sie war teilweise durchsichtig, aber, dass er sie gar nicht wahrgenommen hatte … das machte ihn schon stutzig. Zumal er auch niemals vermutet hätte, dass diese harmlos wirkende Schranke, ihn derart in hohem Bogen zu Fall bringen konnte.
Tage später begab er sich noch einmal an den Ort des Geschehens. Wieso hatte er eigentlich das Warnzeichen auf der Rückseite der Schranke - wahrscheinlich ein rotes Stoppschild – übersehen? Borowski staunte nicht schlecht: Auf der Rückseite der zwei schmalen Klapptüren leuchtet es in Grün! Ein Pfeil und eine davoneilende Person auf grünem Hintergrund. Vielleicht als Notausgang gedacht?
Borowski wollte sich das gar nicht vorstellen: Menschen, die in Panik davoneilen wollen … und alle über die Flügel der Schranke stürzen! Ein Schildbürgerstreich des Drogeriemarkts?
Oder wollte man nur den Verkauf ankurbeln? Heute: Pflaster, Mullbinden und Wundheilsalbe, alles zum Sonderpreis … ;o)[verkleinern]
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