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Es ist heute wieder Gedichtszeit, da ich bei den Änderungen nicht so schnell vorankomme, schreibe ich nun erneut ein neues über eine Sehenswürdigkeit aus Düsseldorf. Der Anlass ist, dass es sich um den 200. in meiner Stadt handelt (auch wenn es bei der Filterfunktion, hier auf der Seite, nicht danach aussieht), da ist es mir ein Bedürfnis erneut etwas in dieser Form zum Ausdruck zu bringen. Lehnt euch zurück, denn heute wird es ein wenig melancholisch, doch wie gewohnt mit historischem... weiterlesen Hintergrund (wenigstens im gewissem Sinne ;-)...)
Des „Fischers Abschied“ habe ich im Netz erblickt
und das süße Paar hat mich sofort entzückt:
Auf einem Grünstreifen stehen sie dort
und kommen seit Ewigkeiten trotzdem nicht fort!
Die beiden sehen, wie im Tanz,
die Kleider wehen mit Eleganz,
Zuneigung strahlt aus ihrer beider Blicken,
sodass ich dahin schmelze mit Entzücken...
Was hat sich der Künstler bloß dabei gedacht,
als er sich an frisch das Werk gemacht?
Wer sollen die beiden denn sein?
Da fällt mir bis jetzt noch nichts ein?!
Den Namen habe ich recht bald gefunden:
es ist Gregor von Bachmann, das sage ich unumwunden!
Trotz allem ist es die 3. Stelle an der es heut' steht,
es ist ein rechtes Plätzchen, wie ihr sieht!
Mit meiner ersten Vermutung lag ich daneben,
die Frau schenkte dem Herr das Leben,
es ist seine Mutter, die sich fast verneigt
und ihr ernstes Gesicht ihm zeigt.
Ist es ein Vorwurf, den ich in ihren Augen seh'?
Es drückt ein Vorwurf, Klage, oh weh...
Warum muss der Junge Mann in die Ferne ziehen,
wo möchte er eigentlich denn hin gehen?
Ernst in die Weite gerichtet ist sein Blick,
sein Bündel geschnürt und alles andere als dick,
die Mutter möchte ihm noch etwas sagen,
das löst scheinbar bei ihm nur Unbehagen...
Ein kräftiger Händedruck muss da vorerst reichen,
vor der Fahrt weit weg von den Friesischen Deichen,
denn die Tracht weist auf dieses Landstrich hin,
sollen, wir auch mit dem Mann von dannen zieh'n?
Wo verschlägt einen diese ungewisse Reise,
ist es überhaupt dies zu tun, gar weise?
Der Wind scheint es als einziger zu wissen,
schweigt gar des Fischers schlechtes Gewissen?
Hart ist das Leben, es lockt das Meer
treibt es ihn wirklich dahin, so sehr,
dass er Haus und Hof verlässt
und er sich auf das Abenteuer einlässt?
Diese Fragen bleiben an der Stelle offen,
wir wolle nur das beste für die beiden hoffen,
doch Fernweh lässt sich hier erahnen,
der sich zeigt in ungewissen Bahnen!
Die alte Mutter bleibt dann allein,
ist das von dem jungen Mann nicht gemein,
was soll ich darüber eigentlich denken?
Diese Antwort kann ich mir auch schenken...
Nun möcht' ich es in eine andere Richtung leiten,
wenn Ihr wollt, könnt ihr mich dahin begleiten:
paar Details habe ich noch gar nicht erwähnt-
bevor ihr mir vor Rührung darüber flännt':
eine strenge Haube bedeckt das Haar,
gehört dazu, das ist doch klar,
voller Furchen ist das Gesicht,
das verschweigen, möchte ich nicht...
Eine Schiffermütze trägt der Junge Mann,
und drunter die Haare, die man sehen kann,
die Kleidung weist in unser Nachbarland,
die für diese Trachten sehr bekannt!
Einfache Kleidung tragen die beide,
die alles andere als aus Seide
und Holzschuhe an den Füßen,
(für die sie sicherlich mit Blasen büßen...)
Ist es eine Schürze, Kittel, oder was,
doch das Betrachten macht riesigen Spaß,
ein Rock darunter, eine Art Hemd,
es scheint mir doch ein wenig fremd...
Voll Gefühl ist dies Gedicht geprägt,
die diese Kunde in den weite trägt,
von einem Denkmal, den ich gesehen habe,
Halt, da fällt eine wichtige Angabe:
In Wien wurde sie erstmals gezeigt
Fachleute haben sich tief verneigt
vor der tollen Wirkungsmacht,
dies hat den Schöpfer eine Medaille eingebracht!
Dies Geschah in Jahre 1904,
das erzähle ich jetzt und hier,
doch die Geschichte ist nicht aus,
sie wurde auch Verspottet, welch Graus'!
Als Steuereintreiber wurde der Mann verhöhnt,
die Frau, so hieß es, dass sie nur stöhnt,
aus dem Abschied wurde ein Politikum,
wie kriege ich die Kurve hier bloß um?
Altes Gerede ist es nach so langer Zeit,
die starke Plastik, ist's, die bleibt,
ein wenig weiter muss ich erzählen,
da gibt es noch mal Fakten, die fehlen!
Die Medaille, die Bochmann erhielt,
war aus Gold, das sage ich gezielt,
der Staat hat es selbst getan,
das hat er sich verdient, dieser Mann!
1932 kam sie in das „Dorf“ am Rhein,
und ist alles andere als klein!
Verschönerungsverein regte den Kauf an,
wofür man nur danken kann!
Keine Details über Ausmaß wird es geben,
damit könnt ihr sicher leben!
Aus Angst über Diebstahl und Zerstörung,
kam 1952 eine Wichtige Vorkehrung:
Eingepackt und Abtransportiert wurde sie,
doch nicht für lange, das sag ich hie'
ein Jahr später wurde sie erneut aufgebaut,
an einer Straße, die gar sehr laut!
Es ist gar nicht so leicht zu finden,
doch es steht vielleicht unter Linden,
oder anderen Bäumen, die hier stehen,
das kann man auch sofort sehen!
Den Platz, an dem er zu sehen ist,
den man auch sofort hier liest
liegt im Linksrheinischen Stadtteil Heerdt,
nun wisst ihr, das es einen Besuch wert.
An der Haltestelle Reeser Platz,
dort entdeckte ich diesen „Schatz“,
somit ist das Gedicht zu Ende
und wartet auf das Kommende![verkleinern]
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