Alle Jahre wieder, so beginnen oft Märchen oder Geschichten.
Alle Jahre wieder in den Monaten Februar/März schwimmt der Osmerus eperlanus die Elbe hoch, um sich zu paaren und diesen Vorgang nennt man laichen.
Der Osmerus eperlanus ist auch gemeinhin als Stint bekannt und in Hamburg ist eine Strasse, Stintfang, nach ihm benannt, an der sich die Jugendherberge befindet.
Wie ich hier irgendwo schon einmal beschrieben hatte, ist es ein kleiner schmackhafter heringsartiger Fisch.
Da... weiterlesen die Stintsaison wegen des warmen Winters sehr früh begann, endet sich auch schon zeitig. Auf den Wochenmärkten muss man schon Glück haben, dass ein „Fischhöker“ noch Stinte anbietet.
Letzte Woche, am Freitag, stand vor dem Edeka Markt in der Fabriciusstrasse der Verkaufsanhänger von Fischfeinkost Faerber. Ich sah mir die Auslagen an und fand aber keine Stinte mehr.
Die Verkäuferin gab zur Antwort, dass die Saison schon fast vorbei sei, wegen des warmen Winters, aber sie würde meine Bestellung aufnehmen und mir Stinte besorgen.
Gesagt, getan und ich bestellte 2 Kg zum nächsten Mittwoch.
In der tat, als ich heute zum Verkaufsanhänger ging, hatte die Verkäuferin die Stinte dabei. 2 Kg für 13 € ist ein guter Preis, denn im letzten Jahr zahlte ich auf dem Wochenmarkt für das Kilo 7,80 €. Das weiss ich noch so genau, weil mich der Fischhöker betrogen hatte, denn auf dem Preisschild standen 74 Cent pro 100 g.
Nun hatte ich die Stinte und ab dafür nach Hause, denn sie mussten vorbereitet werden. 80 Stück zählte ich und die müssen erst einmal ausgenommen werden. Dazu benötige ich ein spitzes scharfes Küchenmesser.
Am Bauch, kurz vor dem Schwanz, befindet sich das „Laichloch“, in das man hineinsticht und den Bauch bis hin zum Kopf aufschlitzt. Der Inhalt wird herausgenommen und entsorgt. Dabei kann man die männlichen von den weiblichen unterscheiden.
Wie unterscheiden? Hat das Männchen einen „Schniddel“? Wo denkt ihr hin! Nein, von aussen sehen sie alle gleich aus. Nur wenn man ihn geöffnet hat, dann sehen wir den weiblichen Stint, in dem sich die Rogen und beim männlichen Stint die Milch zum Besamen befindet.
Nach dem Ausnehmen gut wässern und abtupfen, damit er nicht zu nass ist. Danach in Mehl wälzen, in das man vorher etwas Salz und Pfeffer gegeben hatte. Nun die so bemehlten Fische in heissem Fett goldbraun braten.
Auf einem grossen Teller anrichten und dann geht’s los. Das Fleisch hebt sich leicht von der Gräte und man lässt nur den Kopf, die Gräte und den Schwanz übrig. Selbstverständlich isst man den Stint mit den Fingern, genauso wie ein halbes Hähnchen. Bestecke sind hierzu verpönt.
Man kann trockenes Toastbrot dazu essen und Fisch muss schwimmen. Für meine Lieben gibt es einen trockenen Weissen. Ich trinke Selter.
Ach ja, das Geschäft befindet sich an der Einmündung Fuhlsbüttler Strasse/ Wiesendamm gegenüber Globetrotter und U/S Bahnhof Barmbek, falls sich einer mal Stinte oder andere Spezialitäten kaufen möchte.
Gute Fischgeschäfte kann man mit der Lupe suchen.
Heute hatten wir Appetit auf gebratene Heringe und so kaufte ich 2 Kg von den silbernen Fischen. Sie werden ausgenommen und vom Kopf befreit. Nach dem Säubern schön wässern, abtupfen und mit Pfeffer und Salz würzen.
Den gewürzten Hering in Mehl wälzen und in der heissen Pfanne von beiden Seiten goldbraun braten.
Dazu nehme ich Pellkartoffeln mit Butter und Petersilie.[verkleinern]