Manchmal ist es gar nicht auf den ersten Blick ersichtlich, dass man mit einer Skulptur zu tun hat, erst recht nicht wenn der Tag sich ein wenig "launisch" zeigt, sowie meine Augen auch. Mein erster Gedanke war: "Das arme Kind", alleine neben einer Haltestelle, doch weit und breit ist kein Erwachsener zu finden. Bei dem Anblick des Mädchens auf dem kalten Stein, fröstelte mich auch, denn es war schon recht frisch draußen gewesen und man weiß ja nie... Kinder kommen auf die verstecktesten... weiterlesen Ideen.
Doch siehe da, je näher wir kamen, desto überraschter war ich ja selbst: kein Mensch aus Fleisch und Blut saß vor mir, sondern eine sehr realistische Plastik, die hier ihren Platz fand! Waw, habe ich gedacht, da muss ich mehr darüber erfahren.
Auf einer Tafel, die auf der Seite angebracht ist, kann man folgendes lesen: "Mädchen auf der Mauer von Clemens Pasch, Düsseldorfer aufgestellt von den Eheleuten Herbert Rüben-Plum Aachen 1979". Auch wenn es schwer war, dieses Detail festzuhalten (da davor eine Absperrung angebracht wurde, gefiel mir die Plastik immer mehr.
Das hier erwähnte Ehepaar betrieb zu dem Zeitpunkt ein Brillengeschäft wenige Meter weiter, das bis heute weiter geführt wird.
Über den Düsseldorfer Bildhauer Clemens Pasch, über den ich bis jetzt noch nie etwas gehört habe, habe ich herausgefunden, dass er am 19. Juli 1920 in Issum geboren und , am 12. Juli 1985 in Düsseldorf verstarb, wo er seine letzten Jahre verbracht und gearbeitet hatte.
Seine Lehre als Schildermacher absolvierte er in dne Jahren 1926 bis 1928 anschließend arbeite im Malersaal des Stadttheaters Krefeld bei Fritz Huhnen. In der Folgezeit zwischen 1930 bis 1937 ging er beruflich auf Wanderschaft und besuchte ab 1937 die Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf mit dem Schwerpunkt Bildhauerei.
1938 bis 1941 setzte er dieses Studium an den Kölner Werkschulen fort. 1942 wurde er Meisterschüler bei Professor Bernhard Bleeker an der Akademie der Bildenden Künste und zog er nach München um.
Nach Düsseldorf kehrte er im Jahre 1946 zurück. 1952 erhielt er sogar ein Reisestipendium vom Kultusministerium des Landes NRW. Anschließend war er bis zu seinem Tod als freischaffender Künstler tätig.
Die Figur selbst sitzt auf einem Sockel aus Muschelkalk, die Größe der Bronzefigur wird mit 1,55 Meter angegeben ohne das Sockel darunter. Manchmal ist es schon erstaunlich, was einem vor die Linse kommt, wenn man sich auf den Weg in eine andere Stadt macht, da wird man "Opfer einer kleinen Täuschung, wie ich in diesem Fall ;-)
Vor kurzem habe ich eine kleine "Schwester" dieser Slulptur in "Taschenformat" - ca. 63 x 43 x 18 cm - doch zu Düsseldorfer typischen Altstadt-Atelier-Preisen, doch gucken kostet bekanntlich nichts :-)[verkleinern]