Schwierige Entscheidung:
Für unseren Besuch in Altena hatten wir uns einen eigentlich schönen Sonntag ausgesucht - wir konnten ja nicht ahnen, dass es so warm würde! Nachdem wir die Attraktionen des Mittelalterfests auf der Uferpromenade gesehen hatten, waren wir natürlich neugierig, darauf, was auf der Burg geboten wurde. Nun standen wir vor der Wahl - Sollten wir einen der ständig überfüllten Shuttlebusse nehmen oder den steilen Aufstieg mit seinen Treppen und Steigungen wagen?
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einigermaßen objektivem Einschätzen unserer Tagesform fiel letztere Möglichkeit aus. Das erwies sich später als genau richtig. Den Rückweg nahmen wir nämlich zu fuß, und die Gesichter der Entgegenkommenden zeigten uns, wie anstrengend der Aufstieg bei diesen Temperaturen war.
Der Shuttlebus wurde es aber auch nicht, denn durch die gut gemachten Flyer entdeckten wir den erst 2014 erbauten Erlebnisaufzug in der Lennestraße.
Der Aufzug:
2014 wurde ein wichtiges Unternehmen in Altena in Gang gebracht. Von einem günstigen Platz in der Lennestraße trieb man einen 90 m langen, gewundenen Stollen in den Fels, der sich immer wieder zu bequemen Standflächen erweiterte. Ganz am Ende wurde ein 80 m hoher Aufzugschacht gebaut, welcher auf einem der Burghöfe mündete.
Die Fahrt dauert nicht mehr als 30 Sekunden, und es können jeweils 15 Fahrgäste transportiert werden. Diese Zahl ist aber variabel, und hängt von Leibesfülle, bzw. Lebendgewicht der Fahrgäste ab. Bei Überbelastung meldet der intelligente Aufzug sich nämlich zu Worte.
Bei starker Inanspruchname können sich aber Wartezeiten von 1¾ Stunden ergeben, und so hat man sich einiges einfallen lassen, um den Gästen die Wartezeit zu verkürzen.
Audio- und Videoinstallationen:
Im modernen Kassenbereich findet man schon einige interessante Ausstellungsstücke, die mit der Geschichte Altenas zu tun haben. Im Stollen aber haben die Planer wirklich Erstaunliches geleistet.
Da gibt es an vielen Punkten Audioinstallationen, oft mit Bildern kombiniert, an denen man von guten Sprechern die Sagen erzählt bekommt, die mit der näheren Umgebung zu tun haben. Besonders beeindruckt hat mich die Sage vom Zwergenkönig Alberich und der Entstehung des Felsenmeers bei Hemer. Aber auch die recht grausame Sage von Wieland, dem Schmied, kann vielen gefallen. Den Schmied beansprucht unter anderem die Ortschaft Balve für sich.
Neben diesen Erzählungen gibt es aber auch Installationen, die hauptsächlich durch die Optik wirken, so am Aufzug selbst eine Szene mit lebensgroßen Figuren, welche auf ihre Art die Wartezeit verkürzen. Oder aber eine Projektion am Boden, bei der man den Eindruck hatte, durch Wasser zu waten, in dem blitzschnelle Fische hin und her zischten.
Unsere Wartezeit betrug etwa 30 Minuten, was ja wirklich im Rahmen bleibt, auf gewisse Verkehrsunternehmen habe ich schon länger gewartet. Nervig waren aber einige Wartende, die dachten, sie seien alleine dort. Insgesamt ist das Ganze aber zu empfehlen, da der Weg von der Kasse zum Aufzug einige Überraschungen bietet.[verkleinern]