Bei unserem Erfurt Trip kamen wir zur Wachsenburg. Die Feste ist schon von weitem Sichtbar, mächtig und trutzig steht sie auf den 421m hohen Wassenberg. Der Wassenberg befindet in einem 80 Hektar großen Naturschutzgebiet, das 1996 als dieses wurde. Es umfasst die steilen und schroffen Hänge des Wachsenburg-Hügels und den Roten Berg.
Vor allem ist sie ein gern besuchtes Ziel, besonders von Tagesausflüglern. Da man vom ihr einen sagenhaften Blick auf die Umgebung hat.
Wir konnten bis zum... weiterlesen kleinen Parkplatz am unterern Tein der Burg kostenfrei parken und liefen mit freudiger Erwartung los.
Am ersten Burgtor am Burgtor stand ein „Ritter der die Besucher zur Kasse bittet. Ein langer gut befestigter Weg führ an den inneren hohen Burgmauern vorbei in den sehr großen interen Vorhof.
Links befand sich das Brunnenhaus, welches für die Besucher zugänglich war. Der erste Blick viel auf den mit einem dicken Gitter gesicherten 93m tiefen Brunnen. Wenn man da hinunter sieht, erkennt man noch das glitzernde Wasser. Ein überdimensionales „Laufrad“ stand gleich neben den Eingang, mit ihm konnte man durch Menschenkraft die das Rad bewegten das Wasser mit dem Behälter aus der Tiefe nach oben befördern.
Weiter ging es dann Vorbei an dem Parkplatz für Hotelgäste und Gehbehinderten in Richtung zum oberen Vorhof wo sich der zweite Burgeingang befindet.
An der Mauer gegenüber dem neueren Hohenlohe Turms befindet sich ein steinernes Kommandantenhaus. Der Blick von dieser Stelle geht zu der Mühlenburg und der Burg Drei Gleichen – im Hintergrund ist die Autobahn zu erkennen. Eine alte Kanone steht seitlich vor dem Burgtor. Im Eck gegenüber dem Wachhaus befand sich der Kerker was später als Gefängnis benutzt wurde.
Dann endlich kamen wir in den inneren Burghof. Er war kleiner und mit Holzbank Garnituren bestückt. Ok hier ist eine Gastronomie… es gibt was zu trinken aber erst schauen wir uns innen etwas um.
Riesige Grillutensilien und Spieße standen neben innen dem Burgtor und warteten auf ihren Gebrauch.
Obgleich auf der Webseite der Wachsenburg (Stand laut Internet vom Juni 2012) weiter Werbung mit dem „Neuen Burgmuseum“ im Nordflügel betrieben wird, ist dieses so nicht mehr vorhanden. Die Bestände des Museums im Nordflügel wurden etwa Mitte 2011 größtenteils ausgeräumt öffentlich zugänglich. Doch leider war der Nordflügel verschlossen. Dafür soll es eine Museumssammlung im Hohenlohe Turm geben.
Also stieg ich den Turm hoch in der Hoffnung dort einen Blick in die Vergangenheit machen zu können. Aber ehrlich gesagt… das war der Witz des Tages, denn außer Staub und Schmutz bekam ich nicht all zuviel zu sehen, die erste Etage war außer einen alten Tisch mit Stühlen leer, auf der zweiten Etage waren nur eine Vitrine mit Kanonenkugel, in der anderen zwei Umhänge zu sehen. die dritten Etage war auch leer, nur Spinnenweben waren zu besichtigen. Den Aufstieg hätte ich mir sparen können. Meine Schnegge hat’s richtig gemacht er hat sich’s im Vorhof gemütlich in den Schatten gesetzt.
Am Seiteneingang schräg unter der Holztreppe führte eine geöffnete Türe in den „Burgkeller“. Da wir nicht wussten was uns erwartete stiegen wir die alte Steintreppen hinunter. Dann waren wir echt erst einmal geflasht von dem Anblick im Keller.
Wunderschöne gedeckte Tische mit Blitzblanken Gläsern, rote Servietten und hohe ebenfalls in Rot gepolsterte Stühle mit Ornamenten schmückten den Raum. Die Kellerdecke bestand auf einem Kreuzgewölbe. Bunte Laternen tauchten alles ein gedämpftes Licht. Die dicken Wände schmückten Geweihe, Schilde und einige Mittelalterliche Kriegswaffen wie den Morgenstern. Ein Kamin sorgt im Winter für mollige Wärme.
In dem Raum finden also die Ritteressen statt… nicht schlecht, denn ich habe auch schon Ritteressen in alten Gemäuern besucht… aber so edel ging es da nicht zu.
Obwohl diese Burg so schön liegt… war ich doch enttäuscht darüber nicht in die Räumlichkeiten wie den Rittersaal und in die alte Burgkapelle einen Blick hineinwerfen zu können, da sich in den restaurierten Gemäuern ein Hotel befindet.
Nun etwas Geschichtliches zur Burg.......
Die Feste wurde ca. im Jahre 963 erbaut und ist eine zu den „Drei Gleichen“ gehörende mittelalterliche Gipfelburg.
Woher der Name die drei Gleichen Stammt erzählt eine Sage:
(Der Name Die Drei Gleichen hat keinen historischen Hintergrund. Jedoch hält sich die Sage das am 31. Mai 1230 die Türme auf allen Drei Burgen , der Wassenburg, der Mühlburg und der Gleichen durch einen Blitzeinschlag gleichzeitig brannten, und sie daher ihren Namen „Die Drei Gleichen“ haben.
Im Laufe ihrer Geschichte wechselte die Burg häufig ihren Besitzer, wurde zerstört und häufig um- und ausgebaut. Von den "Drei Gleichen" wurde die Veste Wachsenburg in ihrem Baubestand am stärksten verändert. Durch die vielen Umbauten hat die Wachsenburg zwar viel von ihrem mittelalterlichen Charakter eingebüßt, blieb aber als geschlossenes Bauwerk erhalten.
Von ca. 963 bis 1098 wurde die Burg von der Reichsabtei Kloster Hersfeld gebaut und getragen, wahrscheinlich als Grenzbefestigung gegen die eindringenden Ungarn. In ihr wohnte der Hersfelder Abt Friedrich auf der Burg und starb dort auch. Er ließ die durch verschiedene Fehden schwer mitgenommene Burg wiederherstellen.
Die erste Urkunde mit der Erwähnung der Wachsenburg stammt aus dem Jahr 1140, in der der ein Ritter Adelher von Wassenburg erwähnt wird.
1204 wurde die Burg durch Lamprecht von Gleichen eingenommen. (er besaß seine Burg in guter Sichtweite gegenüber der Wassenburg).1230 brannten durch einen Blitzeinschläge gleichzeitig die Türme auf den Häusern Wassenburg, Mühlburg und Gleichen ab
Die Burganlage befand sich im 13. Jh. im Besitz der Grafen von Mühlburg. Alte Darstellungen lassen die Burg als eine kastellartige Kernburg mit viereckigem Bergfried, einem romanischen Palais und einer tiefer gelegenen Ringmauer mit wuchtigen Strebepfeilern erscheinen.
Von 1441–1451 befand sich die Burg im Besitz des berüchtigten Raubritters Apel von Vitzthum, sie wurde dann aber von Bürgern aus Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen zurück erobert und setzten dem Raubrittertreiben gegen Kaufleuten somit ein Ende. Dann kam sie 1525 in den Besitz der Herzöge von Sachsen und ihr wurde im Bauernkrieg stark zu gesetzt.
In vielen Jahrzehnten wechselte die Burg ihren Besitzer es gab in dieser Zeit viele Zerstörungen. Vor allem im 30 jährigem Krieg. Nach dieser kriegerischen Zeit begann 1651 Herzog Ernst der Fromme mit dem Wiederaufbau der im 30jährigen Krieg verfallenen Burg und stellte den 93m tiefen Burgbrunnen fertig.
Siebzig Jahre später hielt der erste Kommandant, Oberst Leutnant Anton Friedrich von Selzer, Einzug auf der Wachsenburg.
Dann kamen 1762 die Franzosen auf die Burg und besetzten die Burg. 1856 der letzte besoldete Kommandant der Burg, Hauptmann Saul, stirbt auf der Wachsenburg. Ab 1861 wurden die Gäste vom Kastellan und Wirt Korporal Schottmann dann auf der Veste bewirtet.
Graf von Hohenlohe/Langenburg baute 1905 als Oberbauleiterden Hohenlohe Turm im Jahre. 1905 als neuen Bergfried. Der Turm war 30 Meter hoch, hatte im Erdgeschoss eine Weihehalle, darüber drei Stockwerke als Ausstellungsräume und unter dem Dach eine Galerie mit 16 Fenstern in alle Himmelsrichtungen als Aussichtsturm.
Südlich vom Turm stellte ein Küchenbau die Verbindung zum Kommandantenhaus her. Nördlich des Turms wurde ein Eingangstor zum inneren Burghof gebaut, mit einem Wehrgang darüber. Nördlich anschließend folgte ein als "Thörlein" bezeichnetes Türmchen. So war ein geschlossener Innenhof entstanden. Auch die gesamte Westseite der inneren Burganlage wurde neu gestaltet.
1907 kam die Bastion Herzog Carl-Eduard als museale Geschützhalle hinzu. 1910 wurde noch ein kleiner Rundturm für das Pulver zum Salutschiessen gebaut. 1913 errichtete man, vor allem wegen der Ansicht aus der Ferne, westlich gegenüber dem Hohenloheturm einen "Wehrturm": einen halbrunden Schalenturm aus Kalkstein mit Fachwerk zur Innenseite.
Das letzte Salut das von den Kanonen der Wachsenburg geschossen wurde war im Jahre 1918. Bis 1918 unterstand die Wachsenburg den Herzögen von Sachsen-Coburg und Gotha. 1920 ging sie in den Besitz des Landes Thüringen über. Das Land übernahm die Verpflichtung, „die Feste Wachsenburg dauernd zu erhalten und das darin untergebrachte Heimatmuseum nach Kräften zu fördern“.
Der Rittersaal wurde 1934 rekonstruiert und 1938 erweiterte man noch die Bastion zur Aufnahme von Geschützen.
Dann im zweiten Weltkrieg wurden sehr wertvolle Teile der Sammlung zum Schutz vor Angriffen in den Burgkellern gelagert. . Anfang April 1945 erfolgte die Besetzung der Wachsenburg durch US-Truppen, und später durch die Rote Armee.
Es kam aber doch zu einem hohen Schwund des Museumsbestands da sich die Besetzer hier als Souvenirjäger an dem Museum vergriffen. Restliche Uniformen und Waffen wurden beschlagnahmt, verpackt und weggeschafft. Einteilt der Historischen Geschütze wurde einfach in Arnstadt verschrottet.
Ein besonders schönes bronzenes Geschützrohr konnte auf Veranlassung der damaligen Burgwirtin Ilse Werner vor Ankunft der Amerikaner auf dem Parkplatz vergraben und so gerettet werden. Es fand 1993 einen Platz in der militärhistorischen Ausstellung auf dem Erfurter Petersberg. Ein Teil der historischen Uniformen wurde schließlich 1966 von der UDSSR an das Deutsch Historischen Museums in Ostberlin zurückgegeben.
Ab 1966 wurde die Wachsenburg dann ein Sonderhotel das auch als Gästehaus der DDR-Regierung diente. Nur die Gaststätte was dem „Volke“ zugänglich. Wanderer kehren schon seit vielen Jahren in der Burggaststätte ein.
1991 wurde das Land Thüringen neuer Eigentümer der Burg und es folgte eine sehr umfangreiche Renovierung. Seit 2001 befindet sich die Burg mit Hotel und Restaurant nach zehnjähriger Pachtzeit in Privatbesitz der Familie Wagner.
Um den Hotel & Restaurantgästen die Ruhe und Erholung bieten zu können, die sie in dem Haus suchen, gelten für Besucher folgende Öffnungszeiten:
Montags geschlossen außer an Feiertagen
Dienstags geschlossen ……...
vom 01. Januar - 31. Mai & vom 01. September - 31. Dezember
Mittwoch bis Samstag von 11:00 Uhr bis 20:00Uhr
Sonntag von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Gastronomiezeiten:
Mittwoch bis Samstag 11:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Sonntag 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr
24.12 & 31.12 geschlossen
Eintritt:
Der Eintritt zur Burganlage beträgt 2 € pro Erwachsenem und 1 € für Kinder ab 6 Jahren. Für das Parken innerhalb der Burganlage wird eine Parkgebühr in Höhe von 5 € pro PKW berechnet.[verkleinern]