Immer mal wieder zieht es mich in die Heimat und so kommt es, das ich mindestens 2-3 Mal im Jahr auf die Insel fahre, um dort Familie und Freunde zu treffen. Wenn wir dann in Baabe oder in unmittelbarer Umgebung Urlaub machen, dann gehört ein Ausflug zur Kirche dazu. Alte Vertrautheit, Gewohnheit und eben die Liebe und Verbundenheit zur Heimat. Hier, lebe ich sie dann wieder.
Hier nun etwas zur Geschichte des Ortes und der Kirche.
Die Entwicklung des Ortes Baabe an der Ostküste Rügens zum... weiterlesen
Badeort begann in den 80iger Jahren des 19.Jahrhunderts. Um 1920 hatte Baabe bereits über 500 Einwohner und jährlich bis zu 4000 Badegäste. Es war der Pfarrer von Middelhagen, zuständig für Baabe, der, zunächst vor allem für die Badegäste, mit Gottesdiensten unter freiem Himmel begann. Im Winter aber blieb den Einheimischen der beschwerliche Weg nach Middelhagen. So wurde es immer dringlicher, eine eigene Kirche in Baabe zu errichten. Der Beschluss dazu wurde gefasst und schließlich der Entwurf des Berliner Architekten Erhard Schmid ausgeführt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11.7.1929, die Einweihung am 24.6.1930. Bis 1950 blieb die Kirchengemeide Baabe ein Filialgemeinde von Middelhagen, und wurde dann der Kirchengemeide Sellin zugeordnet, wo sich auch das Pfarrhaus befindet.
Die kleine Baaber Kirche liegt ganz zentral in der Ortsmitte und schon zu DDR-Zeiten stand sie allen Menschen, Einheimischen und Gästen, offen. Vor allem während der Badesaison können Ausstellungen besucht, sehr verschiedenartige Konzerte und Vorträge, Gottesdienste miterlebt werden. Die Kirche beeindruckt durch ihre Schlichtheit, durch die Ruhe, die sie ausstrahlt. Gewölbe und Fenster erinnern an die Form des Bootes. Geht einfach einmal hinein, setzt euch in eine Bank und laßt die Kirche und ihre Ruhe auf euch wirken.
Die Kirche ist an schönen Tagen geöffnet und der Besuch kostet natürlich auch nichts. Man kann Postkarten von den alten Fischern und von der Kirche "kaufen", man legt dafür das Geld in eine kleine Kasse.
Heute am 15.05.2013, habe ich diese kleine Kirche wieder einmal besucht ... sie war wieder offen und im inneren lief leise und dezent Musik. Kerzen brannten und wie jedes mal fühle ich mich hier sehr wohl. Es ist eine sehr saubere und liebevoll gepflegte Kirche. wenn man sich die Kirche ansehen möchte, kann man an der Straße in den Parkbuchten mit der Parkscheibe parken.
Anfang September 2014, war ich wieder einmal hier undhabe mich still in die Kirche gesetzt und habe die Ruhe auf mich wirken lassen. Und obwohl ich schon so viele Jahre im Ruhrgebiet lebe, ist hier die Heimat, das Vertraute und das über viele Jahre Gewohnte. Es hat sich sicher viel geändert, aber immer wieder lasse ich mich gerne hier eine halbe Stunde "Fallen" und gedenke der Zeit, die ich hier lebte.
Man sagt ja eigentlich immer: "Kehre nie zurück an den Ort, an dem du als Kind glücklch warst." Weil man wohl enttäuscht wäre. Ich bin es nicht und ich kehre für mein Leben gern, immer mal wieder für eine Zeit zurück!
Update
Es ist Februar 2016 und ich bin wieder einmal in der Heimat. Noch immer zählt diese Kirche, zu den offenen Kirchen. Es hat sich nichts verändert und es ist immer wieder schön, einmal kurz hinein zu gehen und die Ruhe auf sich wirken zu lassen.[verkleinern]