Bis zum Jahr 1970 handelten die Vereine in der Ortschaft Dotzlar zwar nicht nur für sich allein, aber es existierte im Ort noch keine Dachorganisation.
1970 wurde dann von den Vereinen Tambourkorps „Wittgenstein“ Dotzlar, Feuerwehrkameradschaft Dotzlar, TuS Dotzlar, Männergesangverein „Liederkranz“ Dotzlar und Heimatverein Dotzlar die Dachorganisation „Verein für Kultur- und Heimatpflege“ gegründet. Die Mitglieder der genannten Vereine sind seitdem auch automatisch Mitglieder in der... weiterlesen
Dachorganisation.
Der Verein für Kultur- und Heimatpflege, der in Dotzlar meistens nur Kulturverein genannt wird organisierte dann auch für die Dorfbevölkerung den Bau einer Festhalle. Bisher mussten Vereinsfeste immer in eigens dafür aufzubauenden Zelten abgehalten werden.
Die neue Festhalle war nach einer Bauzeit von 2 Jahren erstellt. Hierbei war fast die ganze Dorfbevölkerung mehr oder weniger beteiligt. Vieles wurde von den Menschen im Dorf in Eigenleistung durchgeführt, damit der Bau der Halle überhaupt finanzierbar war.
Neben der Nutzung für Festlichkeiten sollte die Halle aber auch den Vereinen al s Übungsstätte dienen. Die Nutzungszeiten wurden dann unter den Vereinen abgestimmt und vom „Kulturverein“ verwaltet.
Zudem wurde der Stadt Bad Berleburg angeboten, dass die nahegelegene Grundschule Dotzlar in der Halle auch den Schulsport ausüben könne. Dieses Angebot wurde von den Stadtverantwortlichen gern angenommen und bis in die heutige Zeit sind Kinder und Lehrer Nutzer der Haller. Aktuelle Zahlen besagen, dass pro Jahr 1400 Übungsstunden der Vereine und der Schule durchgeführt werden, also ca. 5 – 6 Stunden pro Tag.
Die Kulturhalle „Wittgenstein“ Dotzlar wird auch heute noch in Eigenregie durch den Kulturverein verwaltet. Zwischenzeitlich hat es schon einige An- und Umbauten gegeben. Eine solche Halle muss instandgehalten werden und braucht auch immer mal wieder eine Renovierung. Die Einnahmen des Vereins stammen zu 100% nur aus den Hallenvermietungen. Die beteiligten Vereine bezahlen eine Jahresgebühr und zusätzlich wird die Halle immer wieder für Veranstaltungen vermietet. Um kostendeckend zu arbeiten benötigt der Verein zusätzlich ca. 40 bis 45 Fremdvermietungen im Jahr. Diese Zahl konnte bisher auch immer erreicht werden
In den Anfangsjahren wurde die Halle sehr oft an die „Kurverwaltung“ Bad Berleburg vermietet. Diese sorgte dafür, dass in unserer Halle sehr viele bekannte Personen aus „Funk und Fernsehen“ auftraten. Hier eine kleine Auswahl:
„Rudi-Carrell-Show“; Heinz Schenk „Zum blauen Bock“; Ivan Rebroff; Karel Gott; Heino; Günter Noris und die Big-Band der Bundeswehr; Tom Astor; Baccara; Gotfried Wendehals; Chris Roberts; Die neuen Egerländer; Die Original Oberkrainer; Die Mainzer Hofsänger. Es gab auch einige „Wrestling-Veranstaltungen“ und dreimal wurde „Herbert Knebel“ in der Halle begrüßt.
Seit einigen Jahren finden immer wieder größere Hochzeitsfeiern mit mehreren Hundert Gästen in der Halle statt. Hier kommt es wohl zu positiver Mundpropaganda, die Hochzeitgesellschaften von weiter weg den Weg nach Dotzlar finden lassen.
Die Halle hat eine Nutzfläche von ca. 38 x 20 Meter und kann nach Bedarf unterteilt werden. Neben einer großen Bühne ist die Halle mit einer ca. 20 Meter langen Theke, einer kompletten Küche und weiteren Räumen ausgestattet, die zusätzlich vermietet werden können. Alle anfallenden Reparaturen und die Arbeiten zur Verbesserung und Verschönerung der Halle werden ehrenamtlich von den Mitgliedern durchgeführt.
Auch ich habe hier schon recht viele Stunden verbracht um bei Arbeiten zu helfen oder an Feiern teilzunehmen oder Übungsstunden abzuhalten.
Erst am letzten Wochenende konnte ich wieder an einer gelungenen Feierlichkeit dort teilnehmen.
Die Kulturhalle "Wittgenstein" Dotzlar ist ein sehr gutes Beispiel, wie eine funktionierende Dorfgemeinschaft mit wenigen Mitteln sehr viel gemeinsam erreichen kann.[verkleinern]