Bad Buchau hatte einst eine große Jüdische Gemeinde. Sie entsprach etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Welche historisch - politischen Umstände zu deren Niedergang führte, habe ich an anderer Stelle zu den vorgestellten Jüdischen Friedhöfen bereits dargelegt.
Der Friedhof ist von einer etwa 1,50 Metern hoher Mauer umfasst.
Bevor man den Friedhof durch ein schmiedeeisernes Doppeltor betritt, liest man auf an den steinernen Torpfosten eingelassenen Tafeln in schwarzen lateinischen und... weiterlesen
hebräischen Lettern "Bestelle dein Haus, denn du musst sterben".
Linker Hand befindet sich eine Informationstafel und einige Steine der zerstörten Synagoge von Bad Buchau.
Wenn man dem Hauptweg, der inmitten durch die nach Osten ausgerichteten Gräberreihen folgt, gelangt man nach ca. 20 Metern auf einen kleinen Platz mit einem Gedenkstein und eine Stele zu Ehren verfolgter und ermordeter Jüdischer Bürger.
Die Gräber werden älter, je weiter man auf dem Friedhof vordringt. Sie tragen teils hebräische, teils für uns lesbare lateinischer Inschriften.
Besonderheit dieses im Jahre 1650 angelegten und im Laufe der Jahrhunderte bis auf ca. 6700 m² erweiterten Friedhofes in der Ortslage von Bad Buchau ist, dass bis in die Gegenwart Bestattungen stattfinden. Das jüngste Grab, welches ich fand, wurde im Jahre 2003 belegt.
Die erste Beisetzung fand übrigens im Jahre 1675 statt : Es war Levi Israel der Sohn des Abraham Günzburger aus Aulendorf.
Dass Betroffenheit wie ein unbequemer Schuh drückte beim Lesen der Namen auf der Stele, wie auch beim Lesen der Infotafel mit Informationen zur Zerstörung der Synagoge brauche ich wohl nicht besonders hervor zu heben.
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Die Bewertung wird noch um Informationen zur ehemaligen Synagoge ergänzt werden.[verkleinern]