06.09.2016
Auf der Suche nach einem zentral gelegenen Hotel in Bad Oeynhausen stieß ich auf das Vienna House Easy.
Vor etwa zwei Jahren hieß es noch Arcadia, wurde aber aufgrund Inhaberwechsels umbenannt.
Es handelt sich um einen von außen schmucklosen, viergeschossigen und zweiflügeligen etwa 50 Meter langen Bau, der sich sehr gut hinter dem historischen Gebäude des Kaiserpalais im Kurpark versteckt. Mit diesem ist es durch einen Gang verbunden. Im Kaiserpalais befindet sich unter... weiterlesen anderem das Varieté - Theater GOP.
Die Buchung über Internet verlief problemlos. Wir wählten ein Komfort Flex Zimmer. Flex bedeutet dabei, dass man noch kurzfristig kostenfrei stornieren kann.
Die paar Euro mehr bieten sich in einer solchen Preiskategorie bei etwas über 100 € an für den Fall, dass man die Buchung nicht wahrnehmen kann, wie z.B. bei Erkrankung.Das trat zum Glück nicht ein.
Wir kamen etwa um 12.30 vor dem Hotel an und stellten unser Fahrzeug kurz in der Ladezone davor ab, um schnell einzuchecken, denn schließlich waren wir ja zum Mini - golocal - Treffen mit joergb. und dessen Lebensgefährtin verabredet.
Allerdings zeigte sich das Hotel wenig flexibel. Prinzipiell ist das Einchecken erst ab 15 Uhr möglich. Ich bekam sofort Kopfkino, wie sich die zahlreichen Besucher des Varieté Theaters GOP, die hier übernachten wollen, sich um 15 Uhr gegenseitig vor der Rezeption auf den Füßen rumtreten.
Also fuhren wir unser Fahrzeug in die Tiefgarage unter dem Hotel, da wir dieses wegen des stattfindenden Weinfestes im Kurpark nicht auf dem großen Parkplatz vor dem Hotel abstellen wollten.
Von dort gelangten wir über einen Aufzug wieder ins Hotel.
Wir checkten dann erst gegen Abend ein, nachdem wir uns in Bad Oeynhausen umgeschaut und das Weinfest im Kurpark besucht hatten.. Der junge Mann am Empfang war nun ein anderer, der etwas freundlicher war, als derjenige, der uns Mittags empfangen hatte.
Unser Zimmer befand sich in der Obersten, der vierten Etage am Ende des Flures. Es dauerte geraume Zeit, bis einer von zwei Aufzügen uns dort hin brachte, obwohl nicht all zu viel Betrieb herrschte.
Auf dem Weg zum Zimmer fielen uns sehr unappetitliche Flecke auf dem blau gemusterten Teppichboden auf. Sollte das etwa jemand am Vorabend zu heftig auf dem Weinfest gefeiert haben? Nun, das Hotel kann nichts für seine Gäste, aber ist gleichwohl für die Sauberkeit verantwortlich. Hier wäre es angebracht gewesen, dass der Teppichboden sofort shampooniert wird.
Fleckiges Mobiliar setzte sich leider in Zimmer und Frühstückssaal fort.
Dafür wurden wir durch ein großes, sauberes Zimmer sowie Badezimmer entschädigt. Es stand eine Flasche Mineralwasser auf Kosten des Hauses für den durstige Gast bereit. Minibar und ein Körbchen mit Knabbereien waren gut gefüllt, was wir jedoch nicht in Anspruch nahmen.
Die Matratze hatte einen für uns angenehmen Härtegrad, jedoch waren die Kopfkissen sehr flach.
Der Fön im Bad funktionierte, die Seifenspender neben dem Waschbecken und der Eckbadewanne waren gefüllt und versorgten uns mit einer dezent duftenden, angenehmen Waschsubstanz.
Da gab es nicht all zu viel zu beanstanden, aber immerhin doch einige störende Kleinigkeiten im Detail.
So befand sich nur eine Steckdose neben dem Doppelbett. Weitere befanden sich in dem durch eine halbhohen Holzwand abgetrennten Wohnbereich.
Ein Loch oder Riss befand sich in der abdunkelnden Übergardine, welches morgens einen unangenehmen Sonnenstrahl durchließ.
Probleme hatten wir insbesondere mit der Armatur in der Dreiecksbadewanne, die zugleich als Duschbecken diente: Nur mit List und Tücke konnten wir den Knopf dazu überreden, den Brauseschlauch statt dem Wasserhahn zu bedienen.
Etwas enttäuscht war ich auch über den abgetrennten Wohnbereich, der aus einem Schreibtisch, zwei kleinen Sesseln und einem Tischchen bestand.
Bei der Buchung war ich laut Foto bei dem Komfortzimmer davon geleitet worden, dass das Zimmer mit einem bequemen Sofa im Wohnbereich statt der mitten im Raum stehenden Abtrennung ausgestattet ist.
Bis dato würde ich wohlwollend 3 Sternchen vergeben, denn ich bin ziemlich viel Kritik los geworden, aber ich muss sagen, das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen ließ keinerlei Wünsche offen und hat es wieder heraus gerissen.
Frischer Obstsalat und Gemüsestreifen wurden neben Aufschnittplatten, Käse, Cerealien, Joghurt, Quark, Säften, gebratenen Eiern , Speck, Würstchen und Minifrikadellen usw.angeboten. Die Brötchen waren keine Aufbacklinge, sondern frische, knusprige und sehr wohlschmeckende Bäckerware.
Da wir erst bis 11 Uhr auschecken mussten, frühstückten wir in aller Ruhe.
Beim Auschecken reklamierte ich nur die eigenwillige Badewannenarmatur, wobei ich erfuhr, dass das Haus ab Anfang nächsten Jahres umfassend renoviert werde. Ich hatte aufgrund dieser Äußerung der Rezeptionskraft den Eindruck, dass häufiger Beschwerden von Gästen an das Personal herangetragen werden, war jedoch dankbar für diese Information.
Eine Renovierung erachte ich auch dringend für erforderlich, um ein angemessenes Preis-/Leistungsverhältnis zu rechtfertigen.
Die Rechnung wies 110 € für das Zimmer, 4,50 € pro Person für das opulente Frühstücksbuffet sowie 6 € für das Parken aus. Hinzu kam noch unser kleiner Absacker an der Hotelbar.
Das Hotel scheint barrierefrei zu sein, da ich beim Frühstück zwei Personen sah, die sich mittels Rollstuhl fortbewegten.
Sehr gut hat mir auch die Kinderspielecke im Foyer neben dem Speisesaal und die Kuschelecke für Kinder gefallen. Das Hotel ist also auch familienfreundlich.
Ich erachte vier Sternchen als angemessen.[verkleinern]