Kurzbewertung: Ambiente 4 Sterne, Speisekarten 2 Sterne, Essen 3 Sterne, Bedienung 3 Sterne. Ergo: 3 Sterne, die mit wenig Aufwand (wieder) 5 Sterne werden könnten…
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Nach ca. 2 Jahren sind wir mal wieder im Pfeffer & Salz eingekehrt, einem Bad Schwartauer Restaurant, das beliebt und gut besucht ist. „Früher war alles besser“, heißt es ja so schön, und diese Redewendung trifft leider auch auf dieses Restaurant zu, zumindest was unseren jetzigen Besuch betrifft. Früher waren meiner Meinung... weiterlesen
nach 5 Sterne gerechtfertigt, aber dieses Mal…?
Der Empfang ist holperig. Meine Freundin und ich betreten das Restaurant und werden von einer Bedienung im Vorbeigehen mit ausladender Handbewegung und den Worten „Wir haben aber nur noch diese zwei Plätze frei“ empfangen. Ein „Guten Abend“ schenkt sie sich. Sie deutet auf einen Tisch und will weitergehen, als ich sie unterbreche: „ Entschuldigen Sie, ich hatte auf den Namen… einen Tisch für zwei Personen reservieren lassen“.
„Na denn…“ Sie führt uns weiter nach hinten, bringt uns an einen kleinen Tisch. Als Tischdecke dient eine gelbe Serviette, Windlicht und Blümchen stehen darauf, dazu rote Servietten.
Das Ambiente hat sich seit Jahren nicht verändert, ist nett anzuschauen mit einem großen Gemälde vis-à-vis , diversen hübschen Tafeln an den Wänden, die aufzeigen, welche Weine empfohlen werden, rustikalen Eichentischen mit Stühlen und Bänken, Weinregal und allerlei ländlichen Dekos.
Zügig werden die Speisekarten gebracht, die mir den nächsten Dämpfer verpassen: das Deckblatt meiner Karte ist zu ¾ abgerissen und wird nur noch am oberen Ende notdürftig zusammengehalten. Meine Karte und die meiner Begleitung sind abgegriffen, leicht angefleddert und ich frage mich, warum man als gutgehendes Restaurant den Gästen so schäbige Karten anbietet.
Die gewählten Getränke werden gebracht, die Bedienung ist nicht unfreundlich, verliert allerdings kein überflüssiges Wort und ein Lächeln ist irgendwo auf der Strecke geblieben.
Meine Begleitung entscheidet sich für einen Bauernsalat. Ich wähle „Pfannenratatouille - frische Gemüse mit Gouda überbacken und Rosmarinkartoffeln zu 9,90 €.“
Als Gruß des Hauses gibt es zur Einstimmung je 2 sehr dünne dunkle und helle Scheibchen Baguette. Ein kleines Töpfchen Kräuterquark ist dabei – und eine Portion abgepackte, weiche Butter. Ein Gruß des Hauses ist sicher nicht selbstverständlich und ich weiß die nette Geste zu würdigen, allerdings… abgepackte Butter… und dann noch weich… wir finden es… irgendwie daneben… Wenn es denn wenigstens Kräuter- oder Knoblauchbutter wäre, aber abgepackte 08/15-Butter?! Ein no-go für ein Restaurant, das sich selbst als „das Restaurant mit dem Genießer-Gen“ bezeichnet!
Mein Essen macht optisch einen ebenso ansprechenden Eindruck wie der Salat meiner Begleitung. Sie stört sich allerdings daran, dass unter den wenigen frischen Salatblättern ein zu großer, dominanter Haufen (ihrer Meinung nach zu saurem) Krautsalat zum Vorschein kommt, und dass der Koch es mit der Zwiebelringdekoration zu gut gemeint hat – die Hälfte ihres Salates bleibt ungegessen. Viel Krautsalat, viele Zwiebeln… bei einem Salatpreis von über 10 € gibt das zu denken…
Nach den ersten Bissen meines Ratatouilles stelle ich auch bei meinem Gericht eine gewisse „Zwiebellastigkeit“ fest. Die Intensität der Zwiebeln überdeckt den Geschmack der Zuckerschoten, Paprika, Zucchini, Pfifferlinge und Champignons derart, dass ich die Zwiebeln aussortiere. Nach Beendigung meiner Mahlzeit bleibt ein Häufchen Zwiebeln übrig, das gut 1/4 der Schale füllt.
Angesichts der nicht leergegessenen Teller erwarten wir eigentlich beim Abräumen des Geschirrs eine Nachfrage der Bedienung nach unserer Zufriedenheit. Sie nimmt allerdings stillschweigend die Teller, hat demnach kein Interesse daran zu erfahren, warum so viel auf den Tellern zurückgelassen wurde. So ersparen wir uns unsererseits eine Erklärung.
Schade, wir waren früher stets zufrieden, haben dieses Mal allerdings enttäuscht das Restaurant verlassen. Wir hoffen, dass wir bei einem weiteren Besuch das ehemals so hohe Niveau des Restaurants erneut antreffen werden.
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Mo. – Fr. 11.30 – 14 Uhr Mittagstisch
Di.- Fr. ab 17.30 Uhr „After-work-Dinner“ – eine wechselnde Speisekarte
Di- So. ab 17.30 auch à la carte[verkleinern]