ganz kleines Update:
ich war einige Tage später noch einmal mit meinem Mann dort. Man kann bis zur Austraße mit dem Auto fahren, von dort aus geht ein kleiner Weg zur Kirche. So hat man nur wenige Meter zu laufen und muss nicht den ganzen Kreuzweg hoch :-) Ideal für Lauffaule
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Ca 50 km südlich von München liegt Bad Tölz, direkt an der Isar. Wenn man die Isarbrücke... weiterlesen
überquert, sieht man hoch oben die 2 Türme der Kalvarienberg Kirche, das Wahrzeichen von Bad Tölz, das an Sommerabenden mit Scheinwerfern angestrahlt wird. Jedes Jahr im November wallfahrten tausende von Gläubigen den Berg hinauf zur barocken Doppelkirche mit ihren beiden Türmen ("Krone von Tölz").
1711 ließ Friedrich Nockher, ein Tölzer Salz- und Zollbeamte, ein Kreuz auf dem Berg aufstellen, 1718 kamen 7 Wegkapellen hinzu, die die sieben Fälle Christi darstellten, die heutigen Stationen des Kreuzwegs und die "Heilige Stiege", die anfangs unter freiem Himmel stand, später aber mit einer Kirche überbaut wurde. 1723-26 wurde die Kreuzkirche mit Heiligem Grab angebaut, so dass diese Kirche nun über mehrere „Etagen“ geht. Der Golgathahügel mit der Kreuzigungsgruppe kam 1735 hinzu.
Wenn man den Berg hinauf geht, liegt zu Beginn des Kreuzweges der Ölberghügel mit einer großen, steinernen Christus Figur und einem Engel. Danach beginnt der eigentliche Kreuzweg ursprünglich mit 14 Kreuzweg Stationen, die aber inzwischen verwittert sind und 1926 wurden nach altem Vorbild 5 neue Kapellen erbaut.
Am Ende des Kreuzweges befindet sich die Gruft- oder Kerkerkapelle, darüber die Kreuzigungsgruppe in Lebensgröße. Am Eingang der Gruftkapelle steht ein hübscher Brunnen, da Leonardibrünnlein. Unten in der Kapelle sieht man Jesus an der Geißelsäule mit Petrus und Magdalene. 2 Wendeltreppen führen in die obere Kapeller in der Jesus ebenfalls in Lebensgröße ans Kreuz genagelt liegt, daneben Maria und Johannes.
Wenige Meter weiter erstreckt sich dann der langgezogene Bau der Kreuzkirche, erbaut 1720 bis 1726). Die Kirche besteht aus 3 Räumen auf verschiedenen Ebenen. Betritt man die Kirche durch das Portal mit Freskenmalerei kommt man zuerst in einen recht quadratischen Raum mit Muldengewölbe, hinten 3 Mauerbögen, wovon der mittlere zum Hochaltar führt und die zwei äußeren einige Stufen herab zur zweiten Kirche mit der heiligen Stiege, die nach dem Vorbild in Rom erbaut wurde und auf deren 28 Stufen Christus zu Pontius Pilatus geführt wurde. Die Stiege besteht aus drei Treppen. Die breite mittlere ist abgesperrt, auf ihr wird nur Kirchfesten oder Wallfahrten auf Knien herauf gebetet. Die Treppen rechts und links sind für’s herauf bzw. herunter laufen gedacht. Die obere Kapelle mit „Ecce homo“, dem Zurschaustellen Jesus vor dem Volk.
Hinter der heiligen Stiege führen außen wieder einige Stufen hinunter zur Friedrichskapelle mit der Grabstelle von Friedrich Nockher (gestorben 1754), dem Erbauer des Kalvarienberges.
Wenige Meter links von der Kalvarienberg Kirche befindet sich noch die Leonardikapelle. Seit 1862 führt ein jährlicher Wallfahrtszug zu dieser Kapelle. Heutzutage ist die Wallfahrt immer am 6. November, ein langer Zug mit festlich geschmückten Wagen und Reitern und natürlich Glockengeläut.
Ist man oben angekommen, hat man einen fantastische Blick über Tölz, das Isartal und die herrliche Bergwelt im Hintergrund[verkleinern]