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Vor etwa 3 Jahren waren meine Frau und ich auf der Suche nach kompakten Pedelecs, die gut im Auto verstaut, überall hin mitgenommen und bei Bedarf "freigelassen" werden können. Mit "Freilassen" meine ich: Egal wo man gerade unterwegs ist, die Flitzer aus dem Auto holen und einfach losfahren, wenn Mann und Frau Bock auf's Radeln haben.
Am Ende unserer Suche bestellten wir zwei E-Falträder der Serie F2-PRO auf den Internetseiten von bike2care. Die Falträder sind flinke, kleine Flitzer mit... weiterlesen 20-Zoll-Ballonreifen und Hinterradmotor, die zusammengeklappt und daher leicht zu transportieren und zu verstauen sind.
Kaufabwicklung, Lieferung der Räder und Kontakt mit dem Onlineshop gestalteten sich unkompliziert.
Nach dem Auspacken ging es gleich auf Probefahrt, und wir waren einfach nur begeistert. Die Dinger gingen auch an sehr steilen Hängen "ab wie Schmidts Katze". Da wir bis dahin nur Pedelecs mit Mittelmotorantrieb ausprobiert hatten, war es anfangs allerdings gewöhnungsbedürftig, dass das Hinterrad besonders bei Kehren und engen Kurven sehr schiebt.
Nach einigen Monaten Betrieb stellten wir fest, dass der Hersteller bei einigen Komponenten etwas knauserig gewesen war: die Feder der Promax-Sattelstütze verdiente ihren Namen nicht wirklich, denn sie leitete Stöße auf Schotter- und Pflastersteinstößen ungefiltert an unsere alten Bandscheiben weiter (aua!). Also legten wir uns nach einiger Zeit "richtige" Sattelfederstützen zu. Was auch nervte, waren die quietschenden billigen Felgenbremsbeläge. Und schließlich wären wir auch mit einer höherwertigen als der standardmäßig verbauten Shimano Altus Kettenschaltung besser bedient gewesen.
Alles in allem waren wir aber von unseren Klapp-Pedelecs dennoch begeistert, denn sie waren treue und sehr ausdauernde (hohe Akkukapazität!) Begleiter im Alltag, bei Ausflügen und im Urlaub.
Seit dem vergangenen Wochenende hat unser positives Bild von bike2care leider einige Risse bekommen. Wir nutzten das sonnige und ungewohnt warme Oktoberwetter für eine Radtour rund um unsere Heimatgemeinde. Alles war gut, bis ich auf der Heimfahrt etwa 2 Kilometer vor dem Ziel bemerkte, dass meinem "Rädle" im wahrsten Sinne des Wortes die Luft ausging. Das Hinterrad schickte sich an, platt zu werden.
Vor - oder anstatt - der geplanten weiteren Radtour am heutigen Sonntag mit noch schönerem und wärmerem Wetter standen also erst einmal das Suchen nach dem Loch und das Stopfen desselben an.
Da ich nicht gerade ein begnadeter Fahrradmechaniker bin und dank vom Herteller eingebauter Hindernisse wurde das Flickwerk am Ende zum sonntagsfüllenden Werk ...
Schon beim Lösen der Hinterradmuttern erstaunte mich, dass diese von den Mitarbeitern des Herstellers wohl fürchterlich fest angezogen worden waren. Ich dachte mir dabei aber noch nichts, weil meine Muskelpakete an den Armen nicht gerade zu den dicksten gehören. Beim Vergleich mit der Anordnung der Distanzscheiben am Rad meiner Frau stellte ich dann aber nach langer Ursachensuche fest, dass der Monteur die jeweils mit einer "Quernase" versehenen Distanzscheiben auf jeder Seite der Hinterradnabe falsch herum montiert hatte. Wie er das überhaupt geschafft hatte, ist mir ein Rätsel, denn das geht nur, wenn man die Hinterradgabel mit viel Kraft spreizt.
Das Loch im Fahrradschlauch war zu meiner Überraschung nicht außen, sondern an der Innenseite in Richtung Felge. Bei der Kontrolle des Felgenbands sah ich dann, dass es nicht richtig auf die Felge gelegt, sondern über eine Strecke von ca 30 cm längs gefaltet war. So drückte der Fahrradschlauch ungeschützt auf einige Speichenlöcher, was wohl im Laufe der Zeit dazu führte, dass er sich an einem Metallgrat einen Schnitt holte - und pfffffffffffff!
Nach dem erfolgreichen Flicken des Fahrradschlauchs und dem - nun richtigen - Einbau des Hinterrads musste ich schließlich noch die Kettenschaltung komplett neu justieren, weil sich infolge der verkehrten Montage ab Werk die Abstände und Anschläge verändert hatten.
Als ich endlich mit allen Arbeiten fertig war und eine erfolgreiche Proberunde gedreht hatte, war die Sonne weg. Für eine größere Sonntagstour war ich außerdem zu müde und zu genervt.
Zum Glück soll der morgige Montag auch nochmal ein "Sonn"-Tag mit guter Radfahrgelegenheit werden. Dann hoffentlich wieder pannenfrei.[verkleinern]
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