Das Alte Schloss ist das kleinere und ältere von den 2 Schlössern im Lenné-Park/Schlosspark von Baruth in der Mark (ca. 40 km südlich von Berlin).
Das relativ kleine Schloss geht zurück auf eine hölzerne mittelalterliche Burg, die vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den damaligen Lehnsherren der Herrschaft Baruth (Mark), den Herren v. Schlieben, errichtet wurde. Um 1250 wurde ein steinerner Bergfried erbaut. Ab 1440 wurde die Holzburg durch einen steinernen Bau ersetzt,... weiterlesen der wiederum 1518 einem Burgneubau weichen mußte.
1582 ging die Standesherrschaft an den kurbrandenburgischen Amtshauptmann Hans v. Buch über, ehe 1596 Reichsgraf Otto zu Solms-Laubach (1550-1612) die Herrschaft erwarb. Da Baruth als Teil der Markgrafschaft Niederlausitz zu Kursachsen (später Königreich Sachsen) gehörte, wurde der Graf v. Solms-Laubach von Kurfürst Christian II. v. Sachsen (1583-1611) mit der Herrschaft Baruth belehnt. Erst 1815 kam Baruth durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses an das Königreich Preußen.
1615 spaltete sich der in Baruth lebende Zweig der Grafen zu Solms-Laubach ab und bildete den eigenen Zweig der Grafen zu Solms-Baruth.
Ab 1670 wurde die Burg abgetragen und an ihrer Stelle das heutige Schloss unter Einbeziehung von Teilen der Burg als barocke Schlossanlage erbaut. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Schloss erweitert. Weitere Erweiterungsarbeiten erfolgten im 19. Jahrhunderts. Der südliche neogotische Giebel stammt von 1892.
Damit man trockenen Fußes vom Alten Schloss ins benachbarte Neue Schloss gelangen konnte, wurden nach 1910 beide Häuser durch einen aufgestelzten und gekrümmten Fachwerkwandelgang verbunden, was bei brandenburgischen Schlössern ziemlich einmalig ist.
Am Alten Schloss wurden 1939 die Wappensteine der eingeheirateten Gräfinnen zu Solms-Baruth angebracht, was dem Schloss später den Namen „Frauenhaus“ einbrachte.
Die Kämpfe am Ende des 2. Weltkrieges überstand das Alte Schloss unbeschadet. Die Familie der Grafen zu Solms-Baruth wurde vertrieben und enteignet. Im Alten Schloss wurden zunächst Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene einquartiert. 1948 wurde das Alte Schloss der Stadt Baruth als Volkseigentum übergeben und für Wohnzwecke sowie als Kino genutzt.
Da für die Erhaltung der Bausubstanz kaum etwas getan wurde, verfiel das Schloss zu DDR-Zeiten immer mehr. 1987 war das Gebäude schließlich so marode, dass die Wohnungen geräumt und das Kino geschlossen werden mussten.
Während das Neue Schloss nach der Wiedervereinigung an die alten Eigentümer, die Familie der Grafen zu Solms-Baruth rückverkauft wurde, blieb das Alte Schloss im Besitz der Stadt Baruth. Das Land Brandenburg sanierte das völlig marode Alte Schloss ab 2008 für mehrere Millionen Euro. Der vom Einsturz bedrohte Wandelgang konnte etwa zur Hälfte saniert, restauriert und somit gerettet werden.
Heute wird das Alte Schloss von der Stadt ua. für Veranstaltungen genutzt. Öffentlich zugänglich ist es, seit die Gastronomie im Schloss wieder geschlossen hat, nicht.
Fazit: Das Alte Schloss bildet zusammen mit der Ruine des Neuen Schlosses, dem Wandelgang und dem Schlosspark ein schönes, allerdings nicht in Topzustand befindliches Gesamtensemble.[verkleinern]