Wen ehrt die Stadt Beelitz mit diesem kleinen Denkmal – Carl Friedrich Wilhelm Herrmann – General, Politiker, Wissenschaftler, Bürgermeister??
Mitnichten!!
Ein Bürger der Stadt ist er schon, der 1816 geborene Herr Herrmann. Und ihm verdankt die Stadt ihren Weltruf als Spargelstadt.
Er war ein sogenannter Ackerbürger, betrieb eine Bäckerei, eine Gastwirtschaft, eine Glaserei und im Nebenerwerb Ackerbau.
Auf der Suche nach verdienststeigernder Landwirtschaft versuchte er sich 1861 als... weiterlesen
erster Bauer der Region erfolgreich mit dem Anbau von Spargel, genauer von Gemüsespargel, der in Mitteleuropa, Asien und Nordafrika wildwachsend beheimatet ist.
Bei den adeligen, groß- und gutbürgerlichen Kreisen in Berlin und Potsdam fand das bis dahin eher als Gold gehandelte Edelgemüse, das übrigens bis zu 94 % Wasser enthält, reißenden Absatz.
Schon bald eiferten weitere Landwirte dem Beispiel Herrmanns nach – der regionale Produktions- und Qualitätsbegriff „Beelitzer Spargel“ war geboren und Beelitz wurde „Spargelstadt“.
Carl Friedrich Wilhelm Herrmann starb, zu einigem Wohlstand gekommen, 1888 in Beelitz.
Es sollten aber über 120 Jahre vergehen, bis sich die Stadt 2010 entschloss, den Spargelpionier Herrmann, der die Stadt berühmt gemacht hatte, mit einem Denkmal zu ehren.
2012 wurde auf dem kleinen Platz an der Kreuzung Clara-Zetkin-Straße / Berliner Straße das kleine, von Bänken und Bäumen umgebene Denkmal eingeweiht.
Geschaffen hat die auf einer polierten Granitstele stehende Portraitbüste 2011 der 1938 geborene und heute in Nürnberg lebende Künstler Lutz Backes.
Zwei Spargelstangen am Hut des Herrn Herrmann verweisen auf seine Tätigkeit als Spargelbauer.
Ob die 3 großen weißen Spargelstangen Teil des Denkmals sind, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, denn solche Spargelstangen stehen überall in der Stadt.
Fazit: Originelles Denkmal zur Erinnerung an einen verdienstvollen Bürger der Stadt. Durch die Lage an den vielbefahrenen Straßen (die Clara-Zetkin-Straße ist die durch die Stadt führende B 246) ist das sitzen vorm Denkmal ein etwas zweifelhaftes Vergnügen.[verkleinern]