Der Bericht gehört zum Komplex der Berichte über den Erlebnisraum "Fortunafeld", der unter dem nachstehenden Link aufgefunden werden kann:
https://www.golocal.de/bergheim/freizeitanlagen/fortunafeld-erlebnisraum-YUTya/
Zur Erinnerung an die Braunkohlenkraftwerke Fortuna I ... III hat man hier eine Kraftwerksturbine aufgestellt. Das erste der Kraftwerke wurde schon 1912 in Betrieb genommen.
Als ich noch auf der durch den Ort Fortuna führenden Bethlehemer Str. wohnte, war das... weiterlesen
damalige Kraftwerk III immer in Sicht und hören konnte man aus zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Manchmal fauchte und zischte es auch gewaltig und wenn Dampf abgelassen wurde, war das ein ohrenbetäubender Lärm, kein Wunder, denn es war kaum einen Kilometer von uns entfernt.
Es geschah nicht selten, dass die Straßen, Fensterbänke und sonstige im Freien befindliche Stücke voll mit feinem Sand oder auch braun-schwarzem Dreck waren, alles nur eine Frage der Windrichtung; trotzdem war das alles "unser" Kraftwerk, denn hier oder beim Braunkohlenabbau in der Grube Fortuna fanden Grosseltern, Eltern, Geschwister, ... Arbeit und Brot und unser Wohnort bestand bis auf ganz wenige Häuser aus Werkswohnungen.
Wenn man bedenkt, dass von hier aus schon 1914 die Hälfte des Strombedarfs der Stadt Köln geliefert worden ist, wird schnell klar, dass dies hier keine kleine "Fabrik" sondern ein wichtiger und unersetzlicher Stromlieferant war.
Zur Weihnachtszeit zierte das Kraftwerk ein riesiger "Tannenbaum" aus Lichtern, man konnte das weithin sehen und wäre die alte Abraumkippe aus dem Abraum des ehemaligen Tagebaus Fortuna nicht gewesen, man hätte es in weiter Runde aus dem gesamten Erftland und den uns zugewandten Teilen der Eifel sehen können, ähnlich wie ich heute das Nachfolgekraftwerk BM-Niederaußem bei gutem Wetter vom Aachener Lousberg aus betrachten kann.
Das kleine Fortuna, seine Einrichtungen und die Menschen waren schon ein grosses Glück für alle hier und sie kamen täglich sogar aus dem Umland zur Arbeit; damals allerdings oft mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß.
Irgendwo in meinem Fundus sollten noch ein paar Dias überlebt haben, ich konnte einige bei der grossen Überflutung unserer Kellerräume retten, wenn sie noch ansehnlich sind, werde ich sie gerne einstellen.[verkleinern]