am 05.10.2013 wurde das Marx-Engels-Zentrum eröffnet:
Über die wenigen Wochen des Sozialismus der Pariser Commune verfaßte Marx in kürzester Zeit eine bis heute klassische Schrift, den »Bürgerkrieg in Frankreich«. Über die mehr als 70 Jahre des realen Sozialismus liegt nichts Vergleichbares vor, nichts zur Beantwortung der Frage, warum es in ihm niedrige Arbeitsproduktivität und geringe Produktinnovationen gab, warum er nicht demokratisch war. Was ist die Voraussetzung für einen Sozialismus,... weiterlesen den die Menschen wollen? Der Politikwissenschaftler Georg Fülberth (Marburg) gratulierte mit diesem Problemstrauß dem Marx-Engels-Zentrum Berlin (MEZ) zu dessen Eröffnung am Sonnabend in seinem Vortrag über »Revolutionäre Theorie in unrevolutionären Zeiten«. Und verband das mit der Aufforderung: »Über den Rand dessen hinausgehen, was wir gern hören.«
Der Satz könnte ein Leitfaden für das werden, was sich die Initiatoren des MEZ, die Berliner Politiker Marianna Schauzu und Andreas Wehr sowie die anderen Mitglieder des siebenköpfigen Beirates, vorgenommen haben. Als »Stätte des Austauschs und der Schulung« bezeichnete Wehr eingangs die Intention der neuen Einrichtung und stellte sie in die Tradition der 1927 von Hermann Duncker gegründeten und bis zur Zerschlagung durch die Faschisten 1933 geleiteten Marxistischen Arbeiterschule (MASCH).
Die Arbeit des MEZ solle mit anderen linken Bildungseinrichtungen, vor allem mit der Marx-Engels-Stiftung Wuppertal, aber auch mit der Berliner »Hellen Panke« und der Rosa-Luxemburg-Stiftung sowie mit der Tageszeitung junge Welt verknüpft werden. In einer Situation, in der die »Substanz marxistischen Denkens kleiner werde«, sei das Studium des »Kapital«, der marxistischen Philosophie und der Klassentheorie ein Anfang, um an politischer Bewußtseinsbildung mitzuarbeiten. Das MEZ wende sich daher vor allem an jüngere Leute.
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Einen aktuellen Grund für die Arbeit des MEZ sah der andere Redner des Abends, Georg Fülberth, in zwei Phänomenen heutigen Geisteslebens. Erstens: Die Marx-Renaissance einschließlich der »neuen Marx-Lektüre«, die den historischen Materialismus in den Fundus des 19. Jahrhunderts versenke, aus dem er »nicht auftauchen und keinen Ärger machen« solle. Zweitens: Das sich in den Feuilletons ausbreitende antikapitalistische Ressentiment, bei dem es sich um »allgemeines Gemaule« und »Dampfablassen« handele. Ökonomie, Politik und die praktische Aufhebung der kapitalistischen Gesellschaft seien aber das, was Marxismus ausmache.
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Die erste öffentliche Veranstaltung des MEZ fand am 17.10.2013 um 19 Uhr statt.
Es sprach die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen (Die Linke) zum Thema »Die Linke nach den Bundestagswahlen – wie weiter?«.
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aktuelles:
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