Nun begab es sich, dass ich zur Zeit im Punkt Großeinkauf leider ein wenig gehandicapt bin. Daher muss ich gegenwärtig auf gewisse Services zurückgreifen. Einer davon war Rewe. Leider hatte dieser zum heutigen Samstag keinen Lieferzeitpunkt mehr frei. Somit musste ich auf den Kaiser's/Tengelmann-Lieferdienst "Die Bringmeister" ausweichen.
Schon bei der Sortimentsauswahl und dem Handling der Bestellseite fiel mir auf, dass hier trotz des langjährigen Bestands des Unternehmens "Die Bringmeister"... weiterlesen nicht alles im grünen Bereich ist. Auf der linken Seite wird immerhin darauf hingewiesen, dass die Filterfunktionen noch nicht ausgereift und noch im Entwicklungsstadium sind. Na gut, darauf kommt es ja schlussendlich nicht an. Dennoch, die Beschränkung des eigentlichen Sortiments auf Markenware in verschiedenen Größen treibt bei den doch saftigen Preisen auch den Unmut ab einem gewissen Punkt in die Höhe. Aber was will man machen, schleppen ist ja aktuell nicht, und ein gewisser Bedarf an Lebensmitteln sollte schon abgedeckt sein. Also wurschtelt man sich durch die durchaus gewöhnungsbedürftige Menüführung und hofft am Ende nichts vergessen zu haben.
An der virtuellen Kasse geht es dann schnell. Auch der Lieferzeitpunkt oder besser der entsprechende "Slot" ist schnell gewählt. Ich habe mich für EC-Kartenzahlung an der Haustür entschieden. Hätte ich mal Rechnung genommen, aber das weiß ich erst später.
Soweit so gut. Die Bestellbestätigung kommt schnell ins Mailpostfach und man kann noch mal schön aufgelistet einsehen, was man gerade in Auftrag gegeben hat.
Am nächsten Tag klingelt es "pünktlich". Leider ist meine Gegensprechanlage nicht mehr die beste, so dass der Lieferant nicht so ganz in Erfahrung bringen konnte, in welchem Stockwerk ich wohne - es ist ja auch nicht so, dass alles auf den Lieferpapieren vermerkt ist, aber nachfragen kann er ja noch mal, das macht er vor Ort telefonisch.
An der Wohnungstür höre ich dann wie der Arme zweimal pausieren muss, bis er die Ware in den dritten Stock geschleppt hat. Er tut mir wirklich leid, als er das zweite Mal innehält. Aber er zieht es tapfer durch. Und so stapeln sich Tüten und eine Getränkekiste an meiner Tür. Die Abrechnung erfolgt wie an der Kasse: Karte durch, Unterschrift und fertig. Er fragt sogar, ob er den Kasten noch in meine Wohnung tragen soll, ich lehne dankend ab.
In der Küche dann die erste Enttäuschung, eine der bestellten Milchtüten fehlt. Erregt durchsuche ich alle Tüten, aber Fehlanzeige. Also packe ich weiter aus ... Hammer zwei, eine Mozzarella-Tüte präsentiert sich ohne Käse. Lediglich die Lake ist vorhanden, ein genaueres Nachtasten verläuft erfolglos. Ich halte es gegen das Licht - keine Kugel im Innern. Das kann doch wohl nicht wahr sein! (Bei einem "Live-Einkauf" wäre das nicht passiert) Na gut, ich räume erstmal weiter ein, dabei fällt mir auf, dass auch die Tiefkühlprodukte bereits eine längere Fahrt hinter sich haben müssen. Es war alles angetaut. Nun fasse ich testweise noch mal die Milch an - der Aufenthalt in einem Kühlregal ist auch hier schon einige Zeit her. Zügig räume ich alles ein, stelle dabei fest, dass einige Sachen dem Gefühl nach (ziemlich verstaubt) von gaaaaaaaanz weit hinten aus dem Regal kommen. Aber haltbar sind sie noch, zum Glück. Im Anschluss greife ich zum Telefon, um mich mit dem Kundenservice in Verbindung zu setzen. Fröhlich ertönt eine Ansage, dass dieser am Samstag nur bis 12:00 Uhr erreichbar ist. Nun gut, ich schreibe eine E-Mail an die Bringmeister und lasse meinem Ärger freien Lauf. Ob ich jemals eine zufrieden stellende Antwort bekomme, weiß ich nicht, aber das werde ich sehen.
Fazit: Pluspunkte für einen geringen Mindestbestellwert und eine pünktliche Lieferung; einen persönlichen Pluspunkt gibt es für den armen Fahrer.
Minuspunkte gibt es für die mangelhafte Kühlung der Ware, die fehlende Milch und für den Fakt, dass einfach was weggelassen wird, wenn man es nicht hat, ohne den Kunden zu informieren.
Beim nächsten Mal geht's wieder zu Rewe, da fühl ich mich einfach wohler.[verkleinern]