Die Schlosskirche steht am östlichen Rand der Schlossinsel im Berliner Stadtteil Köpenick gegenüber vom Schloss Köpenick.
Die heutige Schlossinsel ist uralter Siedlungsgrund. Zunächst stand hier eine Burg des Slawenstammes der Sprewanen, die seit Anfang des 13. Jahrhunderts im Besitz der Markgrafen v. Brandenburg war.
1558 ließ Kurfürst Joachim II. Hector v. Brandenburg (Haus Hohenzollern / 1505-1571 / Markgraf und Kurfürst v. Brandenburg ab 1535) die alte Burg abreißen und stattdessen... weiterlesen ein Renaissance-Jagdschloss errichten.
1677 begann Kurprinz Friedrich v. Brandenburg (Haus Hohenzollern / 1657-1713 / seit 1674 Kurprinz / seit 1688 als Friedrich III. Markgraf und Kurfürst / seit 1701 König in Preußen) mit dem Bau des heutigen Schlosses Köpenick. Er und seine erste Frau, Prinzessin Elisabeth Henriette v. Hessen-Kassel (1661-1683) wohnten aber noch im alten Schloss. Nach der Übernahme der Regentschaft gab Friedrich 1688 Köpenick als Residenz auf.
Ursprünglich war der Bau einer separaten Kirche im Schlossensemble nicht vorgesehen. Erst 1682 wurden die Planungen geändert und das Kurprinzenpaar ließ auf der östlichen Seite des Schlosshofs eine barocke Schlosskapelle, die heutige Kirche, flankiert von Wirtschaftsgebäuden, nach Plänen des Baumeisters Johann Arnold Nehring (1659-1695) errichten.
Die feierliche Einweihung der Kirche fand im Januar 1685 statt. Da diese Kirche dem Haus Hohenzollern, später dem preußischen Staat bzw. dessen Rechtsnachfolgern gehört, übergab Kurprinz Friedrich die Schlosskirche der Evangelisch-Reformierten Gemeinde, die 1684 von Deutschen und reformierten Niederländern am brandenburgischen Hof gegründet worden war, zur Nutzung. Seither bezeichnet sich die Kirchengemeinde als „Evangelisch-Reformierte Schlosskirchengemeinde Köpenick“. Die Schlosskirche wird seit nunmehr über 334 Jahren von dieser Gemeinde als Gotteshaus genutzt.
Die Kirche wurde aus verputztem Mauerwerk mit Sandsteinelementen errichtet. Der Grundriss ist fast quadratisch.
Die ursprünglich barocke Innengestaltung wurde im 19. Jahrhundert klassizistisch verändert. Die Ostseite beherrscht die Kanzel, ihr gegenüber befindet sich die Orgelempore mit dem Orgelprospekt von 1846 und der Voigt-Orgel von 1987. Das ursprüngliche Kirchengestühl wurde bei der Sanierung und Restaurierung 1973 entfernt und durch normale Stühle ersetzt. Aus kurprinzlichen Zeiten sind die Logen für die herrschaftlichen Gottesdienstbesucher erhalten.
Eigentlich sind die Kirchen der Reformierten Gemeinden schlicht und ohne Schmuck, denn es steht die Predigt von der Kanzel im Mittelpunkt. Farblich herrscht die Farbe weiß mit ein wenig Blattgold vor.
Was die dekorative Ausstattung betrifft, bildet die Schlosskirche Köpenick eine Ausnahme, da die Kirche ursprünglich als Hofkirche gedacht war.
Außerdem ist die Schlosskirche auch Grablege, da hier Prinzessin Henriette Marie v. Brandenburg-Schwedt (1702-1782) beigesetzt ist. Die Prinzessin hatte im Schloss Köpenick nach dem frühen Tod ihres Mannes Friedrich Ludwig v. Württemberg und Teck (1698-1731 / Erbprinz v. Württemberg und Teck) ab 1749 ihren Witwensitz im Schloss Köpenick, wo sie am 7. Mai 1782 verstarb. Ihre letzte Ruhe fand sie zunächst in der Gruft der Schlosskirche.
Da sich die Gruft in baulich schlechtem Zustand befand, ließ die Kirchengemeinde den Sarg mit der mumifizierten Leiche der Prinzessin 1969 mit der Zustimmung des Hauses Preußen und der staatlichen Stellen der DDR kremieren.
Die Urne mit der Asche wurde anschließend in einer Wandnische hinter dem Epitaph der Prinzessin links neben der Kanzel beigesetzt.
Das Epitaph stiftete ihre Tochter Louise Friedrike v. Württemberg (1722-1791 / seit 1746 durch Heirat Herzogin zu Mecklenburg).
Die Kirchengruft ist seit der Restaurierung der Kirche verschlossen.
Die Schlosskirche Köpenick wird von der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde bis heute für Gottesdienste genutzt. Weiterhin finden kulturelle Veranstaltungen statt. Außerdem kann die Kirche für Trauungen, auch von Nicht-Gemeinde-Mitgliedern, genutzt werden.
Eine Besichtigung der Kirche ist außerhalb von Gottesdiensten und Veranstaltungen in der Regel nicht möglich.
Eine Ausnahme bildete die Sonderausstellung im Lutherjahr 2017 im Schloss Köpenick, in die auch die Schlosskirche integriert war.
Wegen der fehlenden Zugänglichkeit gibt’s für die Sehenswürdigkeit einen Stern Abzug.
Ansonsten bildet die Schlosskirche mit Schloss, Nebengebäuden und Schlosspark ein wunderschönes Gesamtensemble.[verkleinern]