Irma la Douce ist das zweite Baby von Jonathan Kartenberg, der auch hinter dem vom Gault&Millau ausgezeichneten eins44 in steht. Auch dieses trägt mittlerweile: einen MICHELIN Stern.
Ich war irritiert über den Standort, denn die Potsdamer Straße ist echt echt hässlich und mit dem Irma la Douce prallen da jetzt Welten aufeinander. Zwischen Import-Export-Läden, türkischen Supermärkten und eben auch genau am Straßenstrich gibt es nun: Fine Dining!
Spätestens jetzt ergibt aber der Name Sinn.... weiterlesen
Irma la Douce ist ein frz. Musical und die Protagonistin ist ein Freudenmädchen.
Ich beginne mit dem was man auch als erstes wahrnimmt. Eine liebevoll dekorierte Außenterrasse eingerahmt von hochbepflanzten Blumenkübeln mit ausschließlich violetten Blumen, dunkelgrüne Korbstühle weiß gedeckte Tische. Echt einladend.
Was einen aber wirklich wegbläst, ist das Interieur des Restaurants selbst. Wer auch immer hier die Planung der Inneneinrichtung gemacht hat, hat ganze Arbeit geleistet.
Wir wurden platziert und hatten reserviert. Das Restaurant öffnet 18 Uhr, wir waren 19 Uhr da und es waren erst 2 Tische besetzt, was sich im Laufe des Abends deutlich änderte.
Es ist chic, wenn nicht sogar sehr chic, das Publikum gemischt. Wie man es aus Berlin kennt, gibt’s nicht sehr oft Kleiderkonventionen und das ist auch gut so. Vom Anzug bis zur offen gezeigten Voll- Tätowierung war also alles an Gästen vertreten. Das gibt mehr Leichtigkeit als man erwartet.
Die Bedienungen sind super höflich, geben Hinweise auf Gerichte und deren Größen, Tipps für passende Weine und Vorschläge für den Start.
Es kam vor allem ein Korb mit frischem Brot (3 Sorten) und einer Olivenbutter.
Die Weinkarte ist französisch und schnell fällt auf, die Champagner-Karte hält bestimmt 50 Positionen. Mit dem starteten wir und dieser wurde uns ebenfalls nochmal nachgeschenkt ohne Bestellung.
Die Karte unterscheidet zwischen „klassischer“ oder „moderner“ französischer Küche, die Vorspeisen reichen von Austern über Tatar, die Hauptgerichte vom Boeuf Bourguignon bis hin zu Wild, Dessert gibt´s 2- wieder eins klassisch (Crème Brûlée) eins mit deutlich mehr Chi chi.
Wir wählten vorweg Tatar und Austern, dann aus der „Notre Haute Cuisine“- Karte die „Forelle / Birne / Bohne / Rauch“ (und die war der absolute Hammer), meine Begleitung hatte „Hummer / Schweinebauch / Melone / Kimchi“ und einen Klassiker Boeuf Bourguignon.
Ich war im Himmel. Die Weine waren toll- weiß wie rot- was auch maßgeblich an der Empfehlung lag.
Dessert hatten wir nicht bestellt, aber einen Espresso und mit dem kam für jeden eine Box, in der ein Spritzgebäck mit Lavendel, eine Praline gefüllt mit Koriandermus, eine Kirsche und ein Schokoladen-Goodie lag.
Rechnung ca. 230 € ohne Tipp für 3 Personen und jeden Penny wert für einen rundum perfekten Abend.[verkleinern]