- bestätigt durch Community
- Ausgezeichnete Bewertung
Die lebensgroße Bronzeskulptur eines nackten gefesselten Mannes steht im Innenhof des „Bendlerblocks“ in der Stauffenbergstraße im Stadtteil Tiergarten (Stadtbezirk Berlin Mitte).
Der Bendlerblock, benannt nach dem Berliner Ratsmaurermeister und Kommunalpolitiker Johann Christoph Bendler (1789-1873) wurde von 1911 bis 1914 für das kaiserliche Reichsmarineamt erbaut. Im III. Reich war der Bendlerblock Sitz des Allgemeinen Heeresamtes und des Befehlshabers des Ersatzheeres im Oberkommando des... weiterlesen Heeres.
Beim gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler (1889-1945 Selbstmord) vom 20.7.1944 und der genauso gescheiterten „Operation Walküre“ war der Bendlerblock einer maßgeblichen Schauplätze.
Seit 1993 gehört der Bendlerblock zum Berliner Sitz des Bundesverteidigungsministeriums.
Im Innenhof wurden in der Nacht vom 20. auf den 21.7.1944 von einem regierungstreuen Erschießungskommando der Wehrmacht 4 der am Attentat beteiligten Wehrmachtsoffiziere standrechtlich erschossen: General der Infanterie Friedrich Olbricht (*1888), Oberst Claus Schenk Graf v. Stauffenberg (*1907), Oberst Albrecht Ritter Mertz v. Quirnheim (*1905) und Oberleutnant Werner v. Haeften (*1908). Der ebenfalls beteiligte Generaloberst Ludwig Beck (*1880) wurde vom Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Friedrich Fromm (1888-1945 hingerichtet) zum Selbstmord aufgefordert. Als dieser scheiterte wurde Beck im Haus von einem Wehrmachtsangehörigen erschossen.
1953 weihte der damalige Regierende Bürgermeister von (West-) Berlin Ernst Reuter (1889-1953) die Bronzeskulptur „Junger Mann mit gefesselten Händen“ des Bildhauers Richard Scheibe (1879-1964) als Ehrenmal für die Opfer des 20.7.1944 ein. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Ehrenmal im Innenhof zur heutigen „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ erweitert.
Vor der Skulptur ist eine große Bronzetafel in den Boden eingelassen:
„Ihr trugt
die Schande nicht
ihr wehret euch
ihr gabt
das Grosse
ewig wache
Zeichen der Umkehr
opfernd
euer heißes Leben
für Freiheit
Recht und Ehre“
(Text von Erwin Redslob {1884-1973} – deutscher Kusthistoriker und -politiker)
Außer der Bronzeskulptur gibt gibt noch eine Inschrift am Eingang zum Bendlerblock sowie eine Gedenktafel an der Hauswand, wo am 21.7.1944 die 4 Offiziere erschossen wurden.
Nach dem 20.7.1944 wurden hunderte Personen verhaftet und ca. 200 von ihnen ua. in Schauprozessen des Volksgerichtshofs zum Tode verurteilt, auf grausame Art hingerichtet, in den Selbstmord oder auf andere Weise ums Leben gebracht.
Richard Scheibe: In Chemnitz geboren; nach dem Abitur von 1896-1899 Studium an der Kunstakademie Dresden; danach freischaffend tätig; 1944 von Hitler in die „Gottbegnadeten Liste“ der wichtigsten deutschen bildenden Künstler aufgenommen. Nach dem Krieg war er weiterhin hoch ansehener Künstler mit Wohnsitz in West-Berlin. Sein letzte Ruhestätte auf dem Berliner Friedhof Alt-Schmargendorf ist ein Ehrengrab der Stadt Berlin.
Fazit: Ein sehr nachdenklich stimmender Ort der jüngeren Geschichte. Ich tue mich allerdings ein bisschen schwer damit, dass den Hingerichteten mit einem nackten Mann gedacht wird. So richtig passend finde ich das nicht.
Da Kommentare nicht mehr möglich sind, stelle ich an dieser Stelle einige Fehler in der Erstbewertung richtig:
Stauffenberg wurde in Tunesien und nicht in Algerien verwundet und das auch nicht bei einem Bomben- sondern bei einem Tieffliegerangriff.
Die dabei erlittene Verwundung: Verlust eines Auges, der rechten Hand und zweier Finger der linken Hand - von Verlust des Arms und Blindheit ist nirgends was zu lesen.
Die Beförderung zum Leutnant erfolgte 1930 und nicht 1933
Bei der Verleihung des Offizierspatents war er 23 Jahr alt und nicht 28.
1943 wurde er zum Oberstleutnant und nicht zum Oberst befördert.
Die Beförderung zum Oberst (Beförderung, nicht Ernennung) erfolgte am 1.7.1944 ...
Die SA wurde 1920 als "Saalschutz" gegründet und 1921 in "Sturmabteilung" (SA) umbenannt - da war Stauffenberg 13 bzw. 14 Jahre alt. Daher halte ich die Behauptung, Stauffenberg hätte sich rege an der Gründung der SA beteiligt für Fake.
Das die DDR die Attentäter vom 20.7. verunglimpfte bzw. verleugnete ist einfach falsch. Die Erstbewerterin hätte den von ihr verlinkten Artikel einfach mal komplett lesen sollen.
Der Bendlerblock war auch nicht "Sitz der Wehrmacht" sondern "Sitz des Allgemeinen Heeresamtes und des Befehlshabers des Ersatzheeres im Oberkommando des Heeres".
Schlimm wie in der Beschreibung/Bewertung eine Biografie und ein Ereignis verhunzt und verfälscht wird.
Graf Stauffenberg hat wenigstens einen korrekten Lebenslauf auf diesem Portal verdient.[verkleinern]
Der Beitrag wurde zuletzt geändert