Die etwa lebensgroße Bronze-Skulptur „Wäscherin“ des Bildhauers Hans Peter Goettsche (*1927) steht auf einer parkähnlichen kleinen Grünfläche im Berliner Stadtteil Köpenick, etwas versteckt und vermutlich von vielen übersehen, auf dem Grundstück zwischen Bahnhofstraße, Friedrichshagener Straße und Am Generalshof.
Die „Wäscherin“ erinnert an die längst vergangene Tradition von Köpenick als „Waschküche Berlins“. Begünstigt durch die Lage an Spree und Dahme mit ihren Uferwiesen zum trocknen der... weiterlesen
Wäsche gründeten sich im 19. Jahrhundert in der damals noch selbstständigen und östlich von Berlin gelegenen Stadt Cöpenick zahlreiche Lohnwäschereien.
Den Grundstein legte die Köpenickerin Henriette Lustig mit ihrer 1832 gegründeten Wäscherei. Ihr Beispiel machte Schule und um 1855 gab es über 200 Lohnwäschereien in Köpenick, wo meist Frauen ihr spärliches und körperlich schweres Auskommen fanden.
Ende des 19. Jahrhunderts setzte der Niedergang der kleinen Lohnwäschereien ein. 1873 eröffnete Wilhelm Spindler mit seinen Söhnen Carl und William westlich vor den Toren von Köpenick eine große „Anstalt für chemische Reinigung“. Später wurde daraus der Köpenicker Ortsteil Spindlersfeld mit der Großreinigung und firmeneigener Wohnanlage für die Angestellten und Arbeiter.
Die industrielle Großreinigung von Wäsche lief, auch aus Kostengründen, den kleinen Lohnwäschereien den Rang ab.
Mit der deutschen Wiedervereinigung kam auch das Ende der Großwäscherei und –reinigung in Köpenick. Heute ist alles bloß noch Geschichte und Traditionspflege.
Die Skulptur „Wäscherin“ schuf Goettsche 1970. Heute ist sie im Besitz des Berliner Stadtbezirks Treptow-Köpenick.[verkleinern]