Das Denkmal für Carl Friedrich Christian Fasch steht vor dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin-Mitte, hinter der Neuen Wache und etwas mehr als 100m von der Straße Unter den Linden entfernt.
Das Denkmal aus dem Jahr 1891 stammt von dem Berliner Bildhauer Fritz Schaper (1841-1919), der ua. auch das Goethe-Denkmal im Großen Berliner Tiergarten und das Lessing-Denkmal in Hamburg geschaffen hat.
Der etwas verschnörkelte Sockel aus poliertem roten Gestein trägt in vergoldeter Schrift die... weiterlesen
Widmung:
„Ihrem Stifter Carl Friedrich Fasch errichtet von der Singakademie zur Feier ihres hundertjährigen Bestehens am 24. Mai 1891“.
Auf dem Sockel steht die bereits früher vom Bildhauer Gustav Blaeser (1813-1874) geschaffene bronzene Portraitbüste von Fasch.
Das Denkmal wurde bei den Kämpfen während der Schlacht um Berlin 1945 in Mitleidenschaft gezogen. Die Bronzebüste rettete der damalige Direktor der Sing-Akademie vor der Vernichtung und übergab sie später dem Berliner Märkischen Museum.
Dort konnte sie später nicht mehr zugeordnet werden und wurde als unbenanntes Schaper-Werk inventarisiert. Erst 1996 gelang dem Kunsthistoriker J. Kuhn die Identifizierung als die verschollene Büste des Fasch-Denkmals.
In der Folge wurde die Büste abgeformt und ein Neuguss angefertigt. 2011 wurde das restaurierte Denkmal an seinem alten Standort vor dem Maxim-Gorki-Theater wiederaufgestellt.
Carl Friedrich Christian Fasch:
Er wurde 1736 in Zerbst als Sohn des Barockkomponisten Johann Friedrich Fasch geboren. 1750 ging er zur musikalischen Ausbildung zur Herzoglichen Kapelle nach Neustrelitz (Herzogtum Mecklenburg-Strelitz). Im Jahr 1756 erfolgte die Berufung an den Hof des preußischen Königs Friedrich II., wo er neben Carl Philipp Emanuel Bach zum 2. Hofcembalisten und von 1774-1776 zum Hofkapellmeister avancierte.
Zur Förderung des Sängernachwuchses und des Chorwesens in Berlin gründete Fasch 1791 die Berliner Singakademie, die ihren Sitz in dem heute als Maxim-Gorki-Theater genutzten Gebäude hatte.
Nach seinem Tod im Jahr 1800 wurde C.F.Ch. Fasch auf dem Jerusalem-Friedhof beigesetzt. Heute ist die Grabstelle ein Ehrengrab des Landes Berlin. 2005 wurde die Grabstelle geschändet. Unbekannte stahlen die Marmorbüste vom Grab. Sie ist bis heute verschollen.
Fazit: Sehenswertes, kleineres Denkmal für einen heute eher unbekannten Komponisten des 18. Jahrhunderts, der der Nachwelt zahlreiche geistliche und weltliche Kompositionen hinterließ.[verkleinern]