Das sowjetische Ehrenmal in der Schönholzer Heide, im Stadtbezirk Pankow gelegen, ist eines von 3 großen sowjetischen Ehrenmalen in Berlin: Treptower Park, Tiergarten und Schönholzer Heide. Allen Ehrenmalen ist gemein, daß sie nicht nur Denkmal sondern auch Kriegsgräberstätte für zehntausende sowjetische Kriegstote der Schlacht um Berlin sind.
Wegen seiner dezentralen Lage im Norden der Stadt ist das Ehrenmal Schönholz nicht ganz so im Fokus der Öffentlichkeit wie die anderen beiden Ehrenmale.... weiterlesen
Dabei ist der sowjetische Soldatenfriedhof mit den hier beigesetzten 13.200 gefallenen Militärangehörigen der größte Soldatenfriedhof der Stadt.
In der Schlacht um Berlin von März bis Mai 1945 fielen ca. 173.000 Soldaten (Rote Armee über 78.000 Mann, polnische Armee ca. 3.000 Mann, deutsche Wehrmacht ca. 92.000 Mann). Die zunächst oft dezentral bestatteten Angehörigen der Roten Armee (im Garten meiner Großeltern in Karlshorst hatte man z.B. 2 Gefallene begraben) wurden nach und nach auf zentrale Soldatenfriedhöfe umgebettet. Einer dieser zentralen Soldatenfriedhöfe wurde auf dem Gelände der Schönholzer Heide in Pankow angelegt, wo sich vor dem Krieg ua. der Vergnügungspark „Traumland“ und im Krieg ein Zwangsarbeiterlager befand.
Mit dem Bau des Ehrenmals Schönholzer Heide im nordwestlichen Teil des Parks auf einer Fläche von 27.500 m² wurde im Mai 1947 begonnen. Eine Gruppe sowjetischer Architekten und Bildhauer (K. Solowjew, M. Belarnzew, W. Koroljew, I. Perschudtschew) schufen Ehrenmal und Soldatenfriedhof. Im November 1949 fand die Einweihung des Ehrenmals mit militärischem Zeremoniell und in Anwesenheit von Vertretern der gerade gegründeten DDR statt. Auch später wurden von der DDR im Ehrenmal Schönholz zahlreiche Kundgebungen, Aufmärsche und Veranstaltungen (meist zum 8. Mai, dem in der DDR sogenannten „Tag der Befreiung“ / Tag der deutschen Kapitulation) durchgeführt.
Zum zentralen Innenbereich des Ehrenmals führen mehrere Lindenalleen. Das Ehrenmal ist von einer Mauer umgeben, auf der 100 Tafeln angebracht sind, auf denen die Namen, Geburtsjahre und Dienstgrade von über 2600 identifizierten gefallenen Rotarmisten verzeichnet sind. Durch das Hauptportal aus zwei Granitpfeilern mit bronzenen Großreliefs gelangt man in den Innenraum des Ehrenmals. Im Zentrum befindet sich eine Großplastik, die „Mutter Heimat“ darstellend, dahinter erhebt sich ein 33,5 m hoher Obelisk. Rechts und links des Weges befinden sich je 8 Grabkammern, in denen 1.182 gefallene Soldaten beigesetzt wurden.
Der Obelisk steht auf einer Ehrenhalle, in deren Gruft 2 sowjetische Oberste bestattet sind. Am Sockel aus schwarzem Porphyr, auf dem der Obelisk steht, sind 42 Tafeln mit den Namen gefallener Offiziere der Roten Armee angebracht. Hinter dem Obelisken steht ein weiterer Gedenkstein, der an die in deutschen KZ’s umgekommenen Sowjetbürger erinnert.
Entsprechend ihren Verpflichtungen aus dem deutsch-russischen Vertrag über den Erhalt sowjetischer Ehrenmale und Soldatenfriedhöfe in Deutschland, wurde das Ehrenmal Schönholzer Heide von 2011 bis 2013 im Auftrag der Bundesregierung umfassend restauriert, saniert und renoviert und ist seit August 2013 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Trotz des Parkcharakters der Anlage sollte man bei einem Besuch nie vergessen, daß man sich auf einem riesigen Soldatenfriedhof befindet.[verkleinern]