Ein städtischer Friedhof der ganz normalen Art, allerdings so weit am Stadtrand gelegen, dass manchmal mehr Wildschweine als Trauernde dort sind.
Die Anlage ist sehr gepflegt. Auch die Kapelle, die von allen Kirchen aber auch nicht religiösen Trauergruppen genutzt wird, ist schlicht und neutral gestaltet. Sie ist ziemlich klein, so dass ich dort noch nie eine sehr große Trauerfeier erlebt habe. Mehr als 40 Menschen passen nicht hinein, wenn sie alle sitzen sollen und möglicherweise noch dicke... weiterlesen
Mäntel anhaben. Letzteres ist in der kalten Jahreszeit unbedingt zu empfehlen, ich denke, dass dort nicht geheizt werden kann (jedenfalls habe ich es noch nicht erlebt).
An den Eingängen und am Tor sind große Erinnerungsschilder angebracht, dass die Pforten unbedingt geschlossen werden müssen, weil die Wildschweine sonst zu einfach Zutritt haben. Ich gehe sehr oft am hinteren Zaun entlang, weil meine Hunde dort sehr interessante Spuren verfolgen müssen. Da sind mir schön mehrmals Schweinefamilien begegnet. Sie schätzen den Friedhof offenbar sehr, haben vermutlich auch "Hintereingänge" in den Bereich der Gärtnerei, in dem der Kompost und die aufgegebenen Grabsteine lagern.
Auf zwei Seiten grenzt der Friedhof direkt an die (Brandenburger) Stolper Heide. Der Patrouillenweg, jetzt Berliner Mauerweg, ist wenige Meter entfernt. Nach dem Fall der Mauer, die in dieser Gegend ein Stahlzaun war, musste der Friedhof sehr zügig einen Wildschwein-sicheren eigenen Zaun bauen lassen, weil er vorher ja hervorragend durch den antiimperialistischen Schutzwall geschützt war. Da hatten die Schweinchen einige Wochen lang viel Spaß. Die Grabpfleger vermutlich weniger...
Fazit: Der blöde Spruch: "...da will ich nicht mal begraben sein..." trifft auf diesen Friedhof nicht zu, ist immer mal was los![verkleinern]
