Es war mal wieder soweit: unter dem Motto Erlebe Deine Stadt konnten Berliner und Brandenburger am ersten Januarwochenende in Berliner Hotels wohnen. Wir hatten das Novotel Berlin Mitte auf der Fischerinsel gebucht, ein 4-Sterne-Hotel. Ich hatte vor langen Jahren einmal an einem Seminar im Hotel teilgenommen und es als ordentlich in Erinnerung.
Das Hotel liegt zentral in der östlichen Berliner Innenstadt, auf der Fischerinsel, ganz in der Nähe des Spittelmarktes. Das Nikolaiviertel und der... weiterlesen
Alexanderplatz sind zu Fuß oder mit der U-Bahn erreichbar.
Wir fuhren mit dem Pkw zum Hotel. Der Parkplatz kostete 19 Euro für eine Nacht. Ohne Pkw geht auch: der U-Bahnhof Spittelmarkt liegt ca. 200 m vom Hotel entfernt.
Wir konnten als Sonderkondition ab 13.00 Uhr einchecken. Gegen 13.30 Uhr kamen wir im Hotel an. An der Rezeption wurden wir freundlich empfangen, erledigten die Formalitäten und erhielten Zimmerkarten. Mein Wunsch, ein Zimmer mit Dusche, wurde anstandslos erfüllt.
Das Zimmer war geräumig. Das einigermaßen große Bad hatte ein Walk-in-Shower mit einer ca. 10 cm hohen Stufe.
Um 14.30 Uhr wurde eine Hotelführung für die Berliner Gäste angeboten, mit anschließendem Sektempfang. Wir nutzten das Angebot nicht, gingen lieber entspannt auf der Fischerinsel spazieren.
Es gab einen Fitnessraum und eine Sauna. Wir sahen uns die Sauna an. Eine Kabine für maximal 4 Personen, dazu eine Ruheraum mit zwei Liegen. Eine davon war schon mit Handtüchern belegt, eine weitverbreitete Unsitte. Wir verzichteten auf einen Besuch in dieser „Alibisauna“, wie mein Begleiter sie nannte.
Zurück im Zimmer, wollten wir uns ausruhen. Ich setzte mich auf das Bett, das extem weich war. Als ich mich hinlegte, hatte ich das Gefühl, in einer Kuhle zu liegen und im Lendenwirbelsäulenbereich durchzuhängen. Mein Begleiter, der in einem Sessel saß, meinte, unter dem Bett lägen zwei Latten. Ich stand auf, wir hoben die Matratze an und schauten uns den Lattenrost an. Auf Höhe des Lendenwirbelsäulenbereichs waren die Latten zerbrochen; weiter unten waren sie rausgesprungen und lagen unter dem Bett. So konnten wir nicht schlafen.
Wir räumten unsere Sachen zusammen, die noch nicht alle ausgepackt waren, und fuhren hinunter zur Rezeption. Dort entschuldigte man sich für die Unannehmlichkeiten und gab uns ein anderes Zimmer auf derselben Etage, drei Türen weiter. So hatten wir es nicht weit mit dem Gepäck. Das neue Zimmer sah aus wie das erste, nur spiegelverkehrt. Als erstes schauten wir uns den Lattenrost an. Dieser war in Ordnung. Als ich mich wieder hinlegte, fühlte es sich deutlich besser an, die Matratze bot einigermaßen Halt.
Wir hatten ein Doppelbett mit einer durchgehenden Matratze und einer über das ganze Bett gehenden Bettdecke. Wir fanden im Zimmer eine weitere Bettdecke, die wir nutzten. Wir kommen mit einer Bettdecke für zwei Personen nicht klar, einer von uns liegt irgendwann im Freien.
Im Angebot inbegriffen war ein Dinnerbüffet, das von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr angeboten wurde. Wir kamen gegen 19.45 Uhr zum Essen. Das Restaurant war sehr gut besucht. Für uns fand sich ein Tisch. Ich kam mir vor wie in einer Kantine: das Restaurant war sehr hell und eher zweckmäßig eingerichtet. Auf dem Büffet waren einige nette Dinge gerade alle. Das kann vorkommen, nur ließ man sich mit dem Nachlegen Zeit. Wir schafften es noch, ein paar Stückcken Ente zu ergattern. Gäste, die ab 20.30 Uhr zum Essen kamen, mussten mit Kalbsbraten vorlieb nehmen, Ente sahen wir dann nicht mehr. Beim Salatbüffet war der Linsensalat um 19.45 Uhr alle; ich bekam gerade noch einen kleinen Löffel davon ab. Aufgefüllt wurde er nicht mehr. Später ergatterte ich gerade noch zwei kleine Becher mit Griesflammerie, brachte meinem Begleiter einen davon mit.
Wir ließen den Abend in der Hotelbar ausklingen. Die Getränkepreise sind gehoben, liegen über dem Berliner Durchschnitt. Das hatten wir in einem 4-Sterne-Hotel erwartet.
Am nächsten Morgen, einem Sonntag, sollte es bis 12.00 Uhr Frühstück geben. Endlich einmal in einem Hotel bis 09.00 Uhr schlafen können, sehr schön. Als wir gegen 10.45 Uhr in Restaurant erschienen, war es wieder sehr gut besucht. Andere Gäste nutzten die großzügige Frühstücksregelung ebenfalls. Wir wurden von einer Hotelangestellten um die Zimmernummer gebeten, danach ging sie vor und hielt nach einem freien Tisch für uns Ausschau. Ein sehr guter Service, der nicht selbstverständlich ist. Es fand sich ein Tisch für uns, die Mitarbeiterin kam kurz danach mit einer Kaffeekanne und zwei Tassen wieder.
Das Frühstücksbüffet war reichhaltig. Es gab Rührei, Speck, Würstchen, gebackene Bohnen, Rösti, gekochte Eier. Dazu diverse Brötchen und Brot, reichhaltigen Aufschnitt. Außerdem Quark, Joghurt, Müsli, darunter auch das von mir geschätzte Birchermüsli. Davon war noch eine halbe Schale vorhanden. Die daneben befindliche Schale mit Erdbeerjoghurt war bereits leer. Ich habe nicht gesehen, dass sie nochmals aufgefüllt wurde.
Zum Schluss nahm ich mir eine kleine Rosinenschnecke. Es sollte noch Schokobrötchen geben, nur waren diese nicht mehr vorhanden.
Wir konnten nach dem Frühstück in Ruhe zusammenpacken und bis 13.00 Uhr auschecken, auch dies eine Sonderkondition. An der Rezeption warteten wir einen Moment, da andere Gäste gerade auscheckten und nur ein Schalter (von dreien) besetzt war. Als wir an der Reihe waren, meinte der Rezeptionsmitarbeiter, er käme gleich wieder und verschwand. Wir wurden stehen gelassen, vielen Dank auch. Als er schließlich wieder auftauchte, war er freundlich. Wir bezahlten Parkkarte und Getränke, dann ging es nach Hause.
Der Aufenthalt war insgesamt schön, mit einigen Abstrichen.
Wir wunderten uns, dass die unter dem Bett liegenden Latten nicht vom Zimmerservice bemerkt worden waren. Das Zimmer kann man in diesem Zustand nicht vermieten.
Die Mitarbeiter waren insgesamt freundlich. Beim Abendessen mussten wir einen Kellner quasi mit dem Lasso einfangen, damit wir Getränke bestellen konnten. An der Rezeption einfach stehen gelassen zu werden, geht nicht an.
Soll ich drei oder vier Sterne vergeben? Schließlich wurden drei Sterne daraus, da an den Büffets etwas zu sehr gespart wurde und einige andere, wenn auch kleinere, Ärgernisse aufgetaucht waren.[verkleinern]