Wer an eine Currybude geht, womöglich mitten in der Nacht, erwartet wohl weder einen Kalbsbrät-Sternekoch nebst Flaschenbier-Sommelier noch biologisch dynamische Veggieküche. Hier gibt es Currywurst, also Fast Food, und das mag man oder man mag es nicht. Ich mag sowas, jedenfalls manchmal, und ich bin treu. Seit bald 25 Jahren esse ich Currywurst und Currybouletten bei Curry 36, und zwar immer dann, wenn mir danach ist. Manchmal einmal pro Woche, manchmal alle sechs Monate.
Die Currywurst... weiterlesen
hier ist für mich die beste - natürlich ohne Darm, so wie es sich in Berlin gehört! Und die Bio-Currywurst vom Brandenburgischen Landschwein mag ich noch mehr. Die Curryboulette hat mit den Jahren etwas nachgelassen, sie hat weniger Biss und das Fleischbrät ist milder gewürzt, oder vielleicht hat sich mein Geschmack geändert? Der Ketchup ist jedenfalls nach wie vor super.
Klar - es ist voll, doch auch beim größten Andrang wartet man nie länger als ein paar Minuten aufs Essen. Manchmal stapeln sich die Reisegruppen, und sie fotografieren sich gegenseitig beim Anstehen. So ist das eben, wenn was Kult ist. Eigentlich erübrigt sich jede Auseinandersetzung darüber, ob der Kult nun berechtigt ist oder nicht. Er ist eben da. Irgendwie finde ich es ulkig, dass eine Wurstbude zu den größten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört - inzwischen sogar mit Filiale am Bahnhof Zoo. Vielleicht bald auch in London, Paris und New York?
Und falls mir mal die Schlange zu lang ist, habe ich ein ganz einfaches Lösungskonzept: Dann komm ich eben morgen wieder, wenn es etwas leerer ist und wenn das fleißige, flinke und trotz Mega-Stress immer gut gelaunte Team ein bisschen Zeit zum Schwatzen hat. Die können nämlich richtig gute Storys erzählen![verkleinern]