Der Shopping-Wahnsinn hat es zu folge, dass anscheinend in der Bundeshauptstadt mehr Center zu finden sind, als sonst. Wie sagt man es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel… Während unsers Aufenthaltes in Berlin sind wir, nicht nur einmal in und um das LP12 gelaufen. Das was nach der üblichen Bezeichnung für eine Schallplatte sich anhört heißt, ist in Wirklichkeit der Name der Straße, in der es sich befindet: Leipziger Platz 12.
An den vielen Eingängen, die LP12 besitzt, werden zwar... weiterlesen
Faltpläne mit einer Übersicht der einzelnen Geschäfte gereicht, doch wenn man etwas Bestimmtes sucht, reicht dies nur bedingt aus…
Tja, es ist schon verwirrend, wenn man (allem Anschein nach) im Erdgeschoss das Gebäudekomplex betritt, jemanden nach einem bestimmten Teil davon fragt und zur Antwort es heißt, dass es im 2. OG zu finden ist, so geht man in der Annahme, dass „mehrere Runden“ Rolltreppe fällig sind. Völlig falsch gedacht! Plötzlich heißt es: „NEEE, DAS IST EINE TREPPE HÖHER“ schaut man, als Kunde, verwirrt ins Kaugummikauende Gesicht des gegenüber. Mit der typischen Berliner Schnauze (sorry, anders kann ich es nicht bezeichnen) wird auf einen eingequatscht, dass einem schwindelig wird!
So schleicht man zwischen den sündhaft teuren Fummeln, mit Markenlable von Lagerfeld, Boss, Lacoste und Armani. Wenn man zum richtigen Zeitpunkt kommt, kann man sich sogar selbst in dem sauberen Marmorboden spiegeln. Doch es geht nicht durchgehend so nobel zu, denn Aldi, C&A, sowie andere “üblichen Verdächtigen” sind auf den anderen Ebenen verteilt.
Zwischendurch, wenn einen der Hunger plagt, kann man wie wir sich in einem der Imbisse im “Foodcorner” stärken. Für jeden Geschmack ist sicherlich das passende dabei. Egal ob asiatisch, süßes, gesundes mit oder ohne mit Einbeziehung der üblichen Fasfoodanbieter! Zwischen Slowfood, Pizza und reichlich Fleisch kann man auf Entdeckungsreise gehen. Auf diese Art und Weise haben wir gleichzeitig die Vorzüge der Elsässischen Küche kennen gelernt und gleichzeig einen Blick auf die imposante Architektur geworfen.
Wenn man von einem Teil des Gebäudes zum anderen unterwegs ist, kann man sich schon, nicht nur als Touri, verlaufen, erst recht, wenn man auf der Suche nach dem stillen Örtchen, das diese Bezeichnung nicht mal verdient. Zeitweise musste ich wegen des Andrangs quallvolle Minuten warten, bis eine der kostenpflichtigen Kabinen frei wurde. Wenn ich ehrlich sein sollte, es war definitiv nicht das Geld wert, das man hier entrichten muss. Da fehlen einem schon die Worte :-/
Soweit ich mich recht entsinne gab es diese nu an zwei, sehr weit von einander entfernten Enden der Einkaufspassage: zum einem gegenüber dem Foodcorner und zum anderen im UG ziemlich versteckt in der Nähe der ebenfalls kostenpflichtigen Parkplätze.
Bei unseren Besuchen haben wir uns nur auf wenige Teile davon beschränkt. Trotz, dass es reichlich Betrieb gegeben hatte, gab es keine drangvolle Enge, wie es oft bei solchen Shoppingcentern manchmal entstehen kann.
Überall hin kommt man, nicht nur als Fußgänger, problemlos hin. Neben den erwähnten Rolltreppen gibt es hier, wie es sich bei einem solch großen Kaufhaus gehört, auch Aufzüge. Durch die (aus unserer Sicht) recht problematische Anordnung kommt man, wie wir feststellen mussten, nicht mit jedem überallhin (innerhalb eines Traktes versteht sich). Kann sein, dass es als “meckern auf hohem Niveau” angesehen wird, doch es kam uns jedenfalls nicht wirklich übersichtlich vor!
Das LP12 bietet also ein Kontrastprogramm, der kaum unterschiedlicher ausfallen kann. Für uns war er vor allem wegen der kulinarischen Möglichkeiten und der Tatsache, dass es hier eine günstige Einkaufsmöglichkeit der Lebensmittel gegeben hatte. Falls uns erneut hierhin verschlagen sollte, dann wegen der erwähnen Tatsachen.
Bei dem Personal scheint es mir, dass die gegebenen Informationen je nach Tageszeit / Wochentag / Person etc. sehr stark, in der Qualität und deren Verständlichkeit, variieren können. Zwischen kaugummikauend und frech, kumpelhaft dutzend bis verlässlich und im Vergleich zu den eben besagten, seriös ist alles möglich. Es ist so kunterbunt, wie Berlin selbst.
Auch, wenn ich mich nicht als Shoppingqueen bezeichnen kann, war es eine Erfahrung wert, die einen Hauch von Luxus im ehemaligem Niemandsland verspricht, doch wo es ebenfalls an den üblichen Verdächtigen nicht mangelt. Das ist uns solide 3 Sterne wert![verkleinern]