Im Sankt Gertrauden-Krankenhaus habe ich 2008 meine Mutter nach einer weiteren und letzten großen Operation leider verloren.
In ihrer 7jährigen Leidensgeschichte mit vier großen Operationen und unzähligen Aufenthalten für u.a. Strahlen- und Chemotherapien in großen Universitätsklinken und einigen kleineren Krankenhäusern, die allein von den Befunden her einen großen Ordner füllten, kann man schon fast einen Krankenhausführer herausbringen.
Festhalten möchte ich hier, dass dieses Krankenhaus... weiterlesen
was die familiärere Atmosphäre und den fürsorglichen Umgang mit Patienten betrifft, eines der besten Häuser war, wo meine Mutter je war und man von Seiten des Pflegepersonals einfühlsam auf die Situation eingegangen ist.
Seelischer Beistand in der Sterbephase wurde angeboten, allerdings in meinem Falle nicht genutzt.
Das Sankt Gertrauden wurde bei einer Studie bundesweit unter Krankenhäusern beim Personal als einer der beliebtesten Arbeitgeber ausgezeichnet, was u.a. auch einer der Parameter ist, woran man erkennen kann mit welcher Motivation und Einstellung das Personal arbeitet. In einem schlechten Arbeitsklima kann nicht optimal gearbeitet werden.
Generell habe ich den Eindruck, dass in den universitär betriebenen Krankenhäuser, der Patient eher in der Masse untergeht und bei den kirchlich und anderweitig geführten kleineren Häusern der Patient und der Dienst am Menschen mehr im Mittelpunkt steht. Dies schließt wohlgemerkt nicht aus, dass in Universitätskliniken und ebenso natürlich in nichtuniversitären Häusern, was das medizinische Personal betrifft je nach Haus und Fachrichtung schon einige Koryphäen ihres Berufstandes zu finden sind.
In der Medizin verhält es sich nicht anders als in allen anderen Branchen. Es gibt gute genauso wie hervorragende Ärzte, Lehrer, Professoren, Beamte, ja sogar gute Politiker soll es geben. Auf der anderen Seite gibt es eben wie überall auch weniger gute. Je nach Einzelfall und Diagnosen herauszufiltern, welcher Arzt in welchem Haus der jeweils beste für einen selbst ist, dies ist heute dank dem Internet und Bewertungen wesentlich einfacher als vor Jahren unter der Prämisse der Planbarkeit. Die Krux liegt allerdings bei den Notfällen, wo keiner wirklich einen Einfluß hat in welches nächstgelegene und aufnahmebereite Krankenhaus er/sie eingeliefert wird.
Es ist nicht die Krankenhausküche warum ich diesem Krankenhaus keine fünf Sterne gebe, denn darüber könnte man ganze Abhandlungen abfassen. Wegen der guten Küche geht niemand ins Krankenhaus von daher lasse ich dies unbewertet zumal man Krankenhäuser nicht nach ihrer Küchenkunst bewerten sollte und alle Geschmäcker schwer zu befriedigen sind.
Vier Sterne gibt es allein deshalb, weil ich einzig auf der Intensivstation den Umgang des Personals untereinander und zu Angehörigen, was den leider sehr langsamen Informationsfluß betrifft, wie es um den Patienten steht, bemängele. Allerdings habe ich in gewissem Maße auch Verständnis für die wesentlich angespanntere Situation in einer solchen Station, wo Sekunden zählen und Intensivpflege und Ärzte Hand in Hand arbeiten müssen.[verkleinern]