Mit dem Projekt „Stolpersteine“ erinnert der deutsche Künstler Gunter Demnig (*1947) seit 1992 an die Opfer des Nationalsozialismus. Zunächst auf Deutschland beschränkt, ist daraus mittlerweile ein europaweites Projekt mit zehntausenden Stolpersteinen geworden. Nur in wenigen europäischen Staaten gibt es sie bisher nicht.
Mit einer auf einem Betonfundament befestigten, etwa 10x10 cm großen Messingplatte, die den Namen und die Lebensdaten der Opfern tragen, wird meist vor der letzten... weiterlesen
bekannten Adresse an die vom NS-Regime ermordeten Menschen erinnert: Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Widerständler, Euthanasieopfer und und und ….
Die Stolpersteine werden bündig in den Gehweg vor den Häusern eingelassen.
Vorteil der Stolpersteine ist, das sie meist auf öffentlichem Straßenland errichtetet werden, die heutigen Hausbesitzer also anders als bei Gedenktafeln nicht um Erlaubnis gebeten werden müssen.
Das Gedenken an die NS-Opfer ist längst nicht selbstverständlich, wie 2014 ein Fall in Berlin zeigte. Ein Hauseigentümer forderte mit Hinweis, dass sich die Stolpersteine auf dem zu seinem Grundstück gehörenden Teil des Gehwegs befänden, eine Entfernung der Stolpersteine und drohte mit deren „Entsorgung“.
Mittlerweile wurden die Stolpersteine um wenige Zentimeter auf öffentliches Straßenland umgesetzt.
Einen ähnlichen Fall gab es in Hamburg.
Immer wieder werden nicht nur in Berlin Stolpersteine geschändet: Mit Farbe beschmiert oder anderweitig beschädigt, ausgegraben, herausgerissen, gestohlen. Allein im November 2017 wurden in Berlin-Neukölln 20 Stolpersteine ausgegraben und gestohlen.
Die Polizei vermutet hinter den Tätern Aktivisten der rechten Szene, denn um den Materialwert der kleinen Messingplatten wird‘s wohl kaum gehen.
Die Neuköllner Stolpersteine sollen schnellstmöglich ersetzt werden und diebstahlsicherer in den Gehweg eingegossen werden.
Die Stolpersteine sind ein guter Weg, um an all die NS-Opfer zu erinnern, die sonst namenlos und vergessen bleiben würden.
Solange wie nationalfaschistische Personen wie die gerichtlich mehrfach verurteilte Holocaustleugnerin Haverbeck weiterhin ihre Lügengeschichten verbreiten oder der AfD-Politiker Höcke nicht den Holocaust sondern die Mahnmale zur Erinnerung an den Holocaust als nationale Schande bezeichnen, kann es gar nicht genug Stolpersteine geben![verkleinern]