Wer weiß, was Käfer dafür getan hat, dass er hier oben sein darf. Der Münchner Starunternehmer Michael Käfer kümmert sich auch um das Catering im Reichstagsgebäude, die Cafeteria in der Bundestagspräsidiumsebene und ein feines Restaurant im ersten Stock.
»Hinter vorgehaltener Hand gibt man bei Käfer zu, dass die Politiker-Verköstigung bestenfalls Prestige bringt. Mit den Parlamentariern ist jedenfalls kein Staat zu machen. Gute Geschäfte macht man mit Touristen, die im öffentlichen... weiterlesen
Restaurant an der Reichstagskuppel bei Kaffee und Kuchen sitzen.«
Das tägliche Geschäft im Hause ist durch die Sitzungswochen geprägt, außerhalb dieser ist eher tote Hose und die riesige Kantine des Bundestages wird ja von Dussmann betrieben.
Um auf der wunderbaren Dachterrasse zu speisen, muss man reservieren, mindestens 48 Stunden vor dem Besuch, mit Namen und Geburtsdatum der Gäste. Die zuständigen Organe (so hieß das seinerzeit im Unrechtsstaat) prüfen und gewähren Einlass, so man ein amtliches Lichtbilddokument vorweisen kann. Ein Zugang wird, nach den üblichen Sicherheitskontrollen, vorrangig zu den Menschenmassen der Reichstagskuppel-Besucher, ermöglicht. Es ist ein bisschen umständlich, aber die Aussicht auf Nahrung und der Rundum-Blick machen es allemal wett. Eine Reservierung zu ergattern ist oft schwierig. Es muss täglich nachgefragt werden, wenn man auf der Warteliste steht.
Käfers Personal agiert professionell, vielsprachig und angenehm distanziert. Die Karten, Frühstück, Mittag und Abend sind kurz und die Preise steigen im Laufe des Tages. Nicht unanständig, aber schon ambitioniert. Wobei 9 Euro für ein 0,1er Gläschen Käfer-Prosecco schon an der Schmerzgrenze kratzt. Doch er war wohltemperiert und die Flasche dann auch »günstiger«.
Nach langem hin und her nahmen alle das sogenannte »Wohlfühlfrühstück«, mit Vielerlei auf der Etagere und Rührei, Joghurt und Obstsalat. Die Backwaren von »Knack&Back« wurden unaufgefordert nachgereicht, auch ein Teller mit süßen Sachen. Uns hat es geschmeckt, die Sonne schien, die Aussicht war grandios, wir haben uns gut unterhalten, was will man mehr. Kurz vor 12, dem Beginn der Mittagsrunde, sind wir freiwillig gegangen, als letzte Frühstücksgäste.
Danach noch eine Runde auf der sonnigen Dachterrasse und natürlich rauf auf die Kuppel, wenn man nun schon mal da oben ist. Dieser Blick auf die Deutsche Hauptstadt ist sehr beliebt. Touristen aus aller Herren Länder stehen dafür Schlange. Sicher wird es in allen Reiseführern der Welt empfohlen.
Fazit: Tolle Lokation mit großartigem Blick und ordentlicher Gastronomie, zu stolzen Preisen. New York war teurer. Am besten lässt man sich einladen, so wie wir. ,-)[verkleinern]