Historie heute…
Nachdenken…
Der heutige U-Bahnhof ‘Platz der Luftbrücke‘ (U6) ging 1926 unter dem Namen ‘Kreuzberg‘ (hist. Verweis siehe Foto) in den Betrieb. Mit seiner hallenartigen Architektur verzichtet Alfred Grenander auf Mittelstützen und passt sich somit in die Bauart der damals entstehenden Gebäude des ehemaligen ‘Flughafens Tempelhof‘ ein, welcher schon sehr an den sich gerade entwickelnden Stil der Vorstellungen des größenwahnsinnigen Projekts, Berlin einige Jahre später als... weiterlesen Welthauptstadt ‘Germania‘ zu entwickeln, erinnert.
Interessant in jedem Fall - zu diesem Zeitpunkt gab es auf der Welt keinen Flughafen mit U-Bahn-Anschluss. Verkehrstechnisch gab es also einmal Zeiten, in denen Berlin eine Vorreiterrolle spielte.
Mit der Einstellung des Flugbetriebs des Flughafens 2008, verlor auch der Bahnhof einen wesentlichen Teil seiner Bedeutung. Geblieben ist der wichtige Verkehrsknotenpunkt der Hauptstraßen Columbiadamm, Tempelhofer Damm und Mehringdamm. Vollständig barrierefrei ist der Bahnhof nicht - der Aufzug reicht nur in die Zwischenebene, Fahrtreppen sind für gehbehinderte Menschen und Mütter mit Kinderwagen problematisch und fehlende Blindenleiteinrichtungen machen den Bahnhof für unsere Mitmenschen mit fehlendem Sehvermögen und zusätzlicher Hilfe unzugänglich. Für die Erfassung des baulichen Zustandes hilft ein wacher Blick, Ordnung und Sauberkeit sind in hohem Maße eventbezogen - es gibt ordentlichere Einrichtungen dieser Art.
Namentlich erinnert der Bahnhof an eine der vielleicht größten Hilfsaktionen weltweit, an die Berliner Luftbrücke (24.10.1948 - 30.09.1949). Schautafeln, Plakate, eingelassene und beschriftete Bodenfliesen auf der Straße, zu Ehren gesetzte Bäume an deren Rand und nicht zu Letzt, das Luftbrückendenkmal, erinnern daran…
… 2,1mio Tonnen Hilfsgüter wurden in das eingeschlossene West-Berlin eingeflogen um nahezu 2mio Menschen zu versorgen und die Stadt am Leben zu erhalten. Rosinenbomber werfen Süßigkeiten für die kleinen Berliner ab und sorgen für ein Glitzern in deren Augen…
Ich bezweifle, dass der tägliche Fahrgast alldem heute noch Bedeutung beimisst und der Tourist dies als bedeutungsvoll erkennt… 70 Jahre sind seither ins Land gegangen… „…in einem Land, vor unserer Zeit…“
„Uhhuuu“[verkleinern]