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Alle Jahre wieder heißt es „Vorsätze sind dazu da, um gebrochen zu werden“. Bei mir war es ein, wo ich es gerne in nicht absehbarer Zeit nachholen würde. Wie bei der vor wenigen Monaten vorgestellten Weinhandlung ist es bei der in der gleichen Straße befindlichen Buchhandlung Knesebeck elf bei einem mal geblieben. Das tat mir ehrlich gesagt leid, weil ich mich nur kurz drin aufgehalten habe und dabei mit Sicherheit den größten Teil des Sortiments gar nicht in der gewünschten Ausführlichkeit... weiterlesen sehen und erfassen können! Trotz, dass das Lädchen sehr klein bemessen ist, wusste ich nicht, wo ich zuerst schauen soll! Vom Boden bis zu Decke in zahlreichen Regalen und einem Tisch kann man höchstwahrscheinlich mehrere Tausend an Titeln dort vorfinden. Wenn selbst ich, irgendwo von der Fülle mich (im übertragenem Sinne) „erschlagen“, dann will das schon was heißen!
Auch, wenn es sich bei diesem Geschäft um eins der wenigen Inhabergeführten handelt, bezieht sich dessen Bezeichnung auf die Straße, in der sie sich befindet. Bereits vor der Tür gibt es so einiges, was man in dem sehr ansprechendem Schaufenster entdecken kann, das sind drinnen nur noch um einiges gesteigert! Für mich als Kind war es immer etwas besonderes, als der ererbte Adventskalender aus Papier ausgepackt und aufgestellt wurde. Habe sehr lange davor gestanden, weil es eben solche in der Auslage (auch wenn es September gewesen ist) gegeben hatte! Darunter auch welche, die einen Bezug mit Berlin gehabt hatten! Nicht nur solche Kalender bzw. Krippen haben meine Neugierde geweckt! Solche kleinen, handlichen Kunstwerke haben mein Interesse geweckt. Das nicht nur, weil es nicht ersichtlich gewesen ist, wie teuer diese sein sollten. Eine Besonderheit waren die zum Teil eingerahmten historischen Drucke, die es auf der linken Seite gibt. Eins davon habe ich sogar fotografiert, weil es mir so gut gefallen hatte!
Was von außen nicht ersichtlich ist, dass der Verkaufsraum sich aus zwei kleineren zusammensetzt, der durch ein Durchbruch miteinander verbunden sind. Am Abend, als ich mich dort umschauen wollte, fragte ich zuerst nach, weil ich kein Verweis auf der Eingangtür gesehen habe, wie lange es noch offen ist. Es stellte sich heraus, dass ich bis kurz vor 19 Uhr zur Verfügung hatte, sodass ich es in Ruhe machen konnte. Kann nicht mal sagen, wie lange genau, weil viel zu schnell verflossen war! Bei guten Büchern, erst recht :-)! Einige davon, von der Markise geschützt, standen bereits vor der Schaufensterfront. Da es sich um Klassiker und welche über Psychologie / Philosophie bzw. Sprachwissenschaften handelte, habe ich sie nur kurz angeschaut, bevor es für mich weiter ging.
Sollte man, wie ich etwas bestimmtes suchen, lohnt es sich den Besitzer danach zu fragen. Dabei kann man bei einer solchen Gelegenheit ins Gespräch kommen. Wie ich dabei mitbekommen habe, ist der Internetverkauf eine wichtige Einnahmestelle, die eine Absatzmöglichkeit für den Betreiber bietet. Konnte beobachten, wie gut das dem älteren Herrn von der Hand ging. Was ich erwähnenswert finde, dass hier vorwiegend nur als modernes Antiquariat geführt wird. Das bedeutet, dass viele der Titel nicht, wie sonst „stapelweise“ vorzufinden sind, sondern es sich häufig um einzelne Exemplare handelt! Mich haben die über Kunst und Kultur bzw. Berlin im besonderem interessiert. Diese gab es letztes Jahr in dem vorher erwähntem Nebenraum. Das hat sich vielleicht auch inzwischen geändert. Es gibt einen traurigen Hintergrund, warum ich das mitteile: der hier noch als Inhaber genannte Herr Leo Baumann ist im März dieses Jahren nach einem Herzinfarkt verstorben. In einer lokalen Zeitungsbericht habe ich davon selbst erfahren. Mehrere Monate lang stand nicht mal fest, ob es eine Fortführung an dieser Stelle geben wird. Vielleicht hatte das, was den Charme des ganzen ausgemacht hatte, dass es eben nicht nur im sprichwörtlichem „Reih’ und Glied“ standen, sondern man alles auf sich wirken lassen musste, um das zu erfassen, was es das ganze ausmacht!
Auf die Veränderung bin ich durch die hier verlinkte HP aufmerksam gemacht worden. Dort gibt es eigene Fotos, die während des Umbaus entstanden sind. Ob dieser bereits abgeschlossen wurde, das ist eher unwahrscheinlich, weil bei den Neuigkeiten dort wurde nichts davon erwähnt. Gezeigt wird ein entkerntes Inneres und eine andere Option außer der HP sich über sie auf anderen Plattformen zu informieren, besteht leider nicht. Das was ich bei einer weiteren Fotorecherche entdeckt habe, klang vielversprechend: die Neueröffnung sollte im Oktober erfolgen. Vielleicht ist das auch inzwischen geschehen aber aus der Entfernung heraus, kann ich es nicht mit Sicherheit feststellen. Wie so häufig im Leben ist alles dem Wandel unterworfen... Gegebenenfalls kann einer der anderen User aus Berlin das vor Ort probieren, weil man sich nie sicher sein kann, in wie weit sich etwas in der Zwischenzeit verändert hatte.
Persönlich mag ich solche kleinen Läden, bei denen man Hilfe angeboten bekommt aber einem nichts aufgeschwatzt wird. Der Kontakt wird groß geschrieben und auf Wunsch manche spannende Entdeckung möglich ist! Herr Baumann war so ein unaufdringlicher aber total aufmerksamer Verkäufer. Selbst dass an einigen Stellen ein wenig Staub sichtbar war, hat er sich entschuldigt bzw. das die von mir erstandenen (Nachdrucke) von historischen Postkarten (letzte überhaupt) dessen Einband von der Sonne ein wenig verblichen war. Für mich spielte es keine Rolle… Die Begeisterung hat man ihm angesehen! Wir haben uns wunderbar über den Stellenwert der Bücher in der heutigen Zeit unterhalten und wie stark sich das für einen kleinen Händler wie ihn ausgewirkt hatte. Nicht zum ersten mal habe ich den Satz gehört: „Internet ist Fluch und Segen zugleich“ ist! Unter den Büchern gab es einige Raritäten, die selbst für Sammler außerhalb Deutschlands nur selten zu haben waren, die er als einer der wenigen dennoch im Sortiment hatte. Selbst wenige Minuten, die ich bei Knesebeck 11 verbracht habe, behalte ich in guter Erinnerung! Habe versprochen erneut vorbei zu kommen… finde es jetzt um so mehr als schade, dass es nicht dazu gekommen ist. Aufgrund der sehr positiven Wahrnehmung, die ich mit dieser Buchhandlung in Verbindung bringe und vor allem, weil ich mich sehr wohl drinnen gefühlt habe, ist es ein Bedürfnis für mich, dass es kein weißer Fleck bleiben soll. Darüber hinaus möchte ich meine volle Zustimmung aussprechen, auch wenn mich ein paar Kleinigkeiten vor Ort gestört haben, die ich aber lieber unerwähnt lassen möchte, vor allem weil es sich inzwischen geändert haben könnte. Bereits nach dem einmaligem Besuch dort, gehört es zu meinen Favoriten! Wer Bücher, wie ich mag, wird ebenfalls von ihm begeistert sein![verkleinern]