Im Schwarzwalddörfchen Bernau, dem Geburtsort des Heimatmalers Hans Thoma (1839-1924), liegt im Ortsteil Oberlehen ein alter Bauernhof aus dem Jahre 1789, der im Origianalzustand noch erhalten ist. Wie im Schwarzwald üblich handelt es sich hier um einen so genannten Schwarzwälder Eindachhof, in dem durch die Gemeinde Bernau 1977 ein Heimatmuseum eingerichtet wurde.
Wenn man das Museum besucht und in die Wohnstube des Resenhofes mit seiner niedrigen Decke, den kleinen Sproßenfenster und das in... weiterlesen dunklem Holz gehaltene Mobliar mit dem grünen Kachelofen mit seiner steinernen Sitzbank eintritt, wird der Besucher in eine längst vergangene Zeit entführt und man hat gute Vorstellungen davon wie die Bauersleute vor 200 Jahre gelebt haben. An die Wohnstube schließt sich ein kleines Schlafzimmer mit Ehebett, Schrank und Wiege an. Nicht fehlen darf hier das Kreuzsymbol, wie auch bereits im Herrgottswinkel der guten Stube, welches Aufschluss gibt von der Frömmigkeit der Bevölkerung vor 200 Jahren.
Vom Schlafzimmer aus geht man in eine verauchte Küche, an der Decke die Speckseiten zum Räuchern aufgehängt sind und im Ofen prasselt ein Feuer mit dessen Hilfe die gute Stube geheizt wurde. Der Herd zum Kochen und Backen durfte nicht fehlen und alles noch ohne Kamin. Der Rauch nahm seinen natürlichen Weg durch die Dachritzen, wenn er nach oben unters Dach stieg. Hinter der Küche liegt unter dem Dach ein Hausgang mit Brunnentrog, der im Sommer den Bauersleuten als Kühlschrank diente.
An diesem Hausgang schlossen sich die Stallgbäude und Vorratkammern an. Die weitern Räumlichkeiten im ersten Stock des Heimatmuseum sind den unterschiedlichsten bäuerlichen Handwerkertätigkeiten gewidmet, wie z.B. der Herstellung von Bürsten mit Hand und mit den ersten halbautomatischen Maschinen, dem Schindelmacher (Schnefler), der Skiherstellung und der Holzschlittenbau um die Jahrhunderwende (1890-1920), Mausfallenmacher, Schachtelmacher- und Löffelmacherwerkstatt, Spinnerei, Vogelbauerherstellung und noch vieles mehr. Darüber hinaus werden Arbeitsgerät aus früherer Zeit, wie Dreschflegel, Pflüge, Leiterwagen, Heuwagen usw. gezeigt. Nicht fehlen dürfen auch die Bienenkörbe und -kästen, die hölzernen Waschzuber und Wasserleitungen, deren Herstellungen aufgzeigt werden. Auch ein alter Totenwagen mit dem die Verstorbenen auf den Gottesacker gefahren wurden, durfte nicht fehlen.
Das Resenhofmuseum, so klein und fein es auch ist, ist immer einen Besuch wert, da es unter anderem auch aufzeigt, mit was für Schwierigkeiten und Unbillen die damalige Bevölkerung zum Teil leben musste. Die Öffnungszeiten des Museumsind abhängig von der jeweiligen Jahreszeit und die Entrittspreise sind sehr moderat. So zahlt ein Erwachsener nur 3,50 €, Kinder und Jugendliche entsprechend weniger, für Gruppen gibt es Sonderrabatte. Besucher mit Gästekarte haben freien Eintritt. Auf Anfragen könne Führungen vereinbart werden, die auch preiswert angeboten werden.[verkleinern]