Nachdem die Jugendherberge Bernburg wieder einmal ausgebucht war, wurde mir auf telefonische Nachfrage bei der Pension Günter eine Übernachtungsmöglichkeit für mich als Radwanderer bestätigt.
Es hatte den ganzen Tag geregnet. Ich war entsprechend durchnässt und nutzte nach meiner Ankunft zunächst die Duschmöglichkeit, nachdem ich das Fahrrad in dem Hofzugang abgestellt hatte. Anschließend fragte ich nach, ob ich das Fahrrad angesichts des andauernden Regens in dem Durchgang stehen lassen könne.... weiterlesen
Mir wurde vom Inhaber der Pension geantwortet, dass das nicht ginge, der Durchgang sei Fluchtweg. Dass mein Fahrrad bei dem mir im Hof angebotenen Fahrradständer weiter dem andauernden Regen ausgesetzt gewesen wäre, veranlasste den Chef zu dem Hinweis, dass das Fahrrad ja eh schon nass sei. Angesichts der 2,5 Meter Breite des Durchgangs und der Belegung der Pension mit drei Gästen war eine Massenpanik im Notfall zwar nicht zu befürchten, es blieb aber bei dem kategorischen Nein. Auch meine Bitte, mir eine andere, trockene Unterstellmöglichkeit anzubieten oder zu vermitteln führte nicht zum Erfolg, er könne mir nicht helfen. Das war um so unverständlicher, als dass der Hof einen weiteren, hier durch Holztor verschlossenen Durchgang hatte, der zu einem Garten mit überdachter Terrasse führte. Sowohl mit diesem Durchgang als auch mit der zum in Rede stehenden Zeitpunkt ungenutzten Terrasse wäre ich zufrieden gewesen.
Schließlich fiel ihm als Möglichkeit für mich ein, dass in der Innenstadt Fahrradboxen aufgestellt worden seien. Immerhin durfte ich für den 2 km langen Weg dorthin einen Leihschirm benutzen. Trotzdem musste ich wegen fehlenden Vorhängeschlosses (auch das wurde mir geliehen) noch einmal zurück und wieder hin.
Leider fand die Begegnung der unschönen Art in der Pension Günter am nächsten Morgen seine Fortsetzung. Das Personal bestand nun aus einer Dame, die mit Grauschleiergesicht, Unhöflichkeit und nur kein Wort zu viel, zutreffend beschrieben ist.
Nach dem Frühstück holte ich mein Fahrrad aus besagter Box. Es war so nass, wie ich es hineingestellt hatte. Zurück bei der Pension, schickte ich mich an, vor der Weiterfahrt Fahrradpflege auf dem Hof zu betreiben. Die oben beschrieben Dame fand nun doch Worte: auf dem Hof dürfe ich das Fahrrad nicht putzen, dazu könne ich auf die Straße gehen.
Das einfache Zimmer entsprach dem günstigen Preis und wird hier nicht beanstandet.[verkleinern]