Während unseres einwöchigen Urlaubs im Bayerischen Wald, hatten wir durchwachsenes Wetter und an einem Regentag, planten wir den Besuch in diesem Silberbergwerk. Drei Beiträge gibt es hier schon und alle hatten 5 Sterne vergeben, da sind wir mit großen Erwartungen nach Bodenmais gefahren.
Wir stellten unser Auto auf dem kostenlosen Parkplatz ab und machten uns auf den Fußweg, die angeblich 400 Meter, steil bergauf zum Eingang des Bergwerkes. Oben angekommen, hatten wir Glück, zahlten 15 Euro... weiterlesen
Eintritt mit Kurkarte zusammen für zwei Erwachsene und konnten noch flott, mit Cape und Helm, an der gerade begonnenen Führung teilnehmen.
Die Gruppe mit etwa 20 Personen aller Altersklassen, war gerade dabei, den Info-Film anzusehen. Hier erfährt man schon sehr viel über das Silberbergwerk, die Arbeit und den Abbau und wird natürlich neugierig auf die eigentliche Führung, die nach dem Film dann auch begann.
Ein recht junger Führer stapfte schnellen Schrittes voran. Vorbei an kleinen beleuchteten Schächten, ohne darüber ein Wort zu verlieren. Hier und dort blieben einige aus der Gruppe stehen und machten Bilder, so wie ich auch, der Führer ging jedoch unbeirrt und ohne Worte weiter. Bis zum ersten wohl offiziellen Haltepunkt.
Da gab es dann wieder etwas zur Geschichte. In der gesamten 45 minütigen Führung, hielten wir insgesamt vier mal an. Mal war es an der großen Maschine, den Kompressor, der dann auch vorgeführt wurde, natürlich ohne Geräte anzutreiben und nur um die Technik zu erklären.
Wer wollte durfte dann 120 Stufen durch das Silberbergwerk steigen. Hier wurde jedoch weder angehalten, noch irgendwas erklärt, was mehrere der Besuchergruppe schade fanden, denn man hörte mehrfach, warum er denn so schnell laufen würde. Immer wieder ließen sich Besucher zurückfallen, um auch einige Bilder zu machen. Ich habe auch einige mitgebracht. Anschließend musste man hinne machen, um wieder den Anschluss, an die weitergegangene Gruppe zu finden.
Wir hielten erneut und erfuhren, wie der Abraum abgetragen wurde, erst mit hölzernen Rutschen, später dann mit Winden, die die Behälter mit dem Angebautem, dann vom oberen Teil, hinunter beförderten, damit es dann aus dem Berg gefahren werden konnte. Auch hier funktionierte die Technik noch und wurde auch vorgeführt.
Der nächste Halt, war an der Stelle, wo ein Kasten mit Sprengstoff (natürlich Attrappen) stand und die verschiedensten Bohr-bzw Presslufthämmer waren. Eine Besucherin durfte einmal live testen, wie laut so ein Presslufthammer war. Die Erklärung, dass die Bergleute früher weder Gehörschutz noch Atemschutz hatten, gab es dann schon noch. Den Helm den sie aber trugen, mussten sie zudem noch selbst kaufen. Die Lebenserwartung der Bergmänner betrug 58 Jahre und die meisten, wen wundert es, waren taub.
Auch die Tatsache das in diesem Bergwerk nur drei Arbeiter ihr Leben verloren, wurde uns vermittelt. Einer sei von der Leiter gestürzt und zwei hätten sich unachtsam in die Luft gesprengt.
Aufgrund des festen Gesteins, ist nie ein Stollen eingebrochen. War eine Kammer zu groß, so ließ man in der Mitte einen Ständer stehen. So einen wollte der junge Führer, seiner folgenden Gruppe auch noch gezeigt haben. Scheint aber dann irgendwie in Vergessenheit geraten zu sein.
45 Minuten sind, wie ich finde definitiv zu knapp bemessen und die Führung ist irgendwie zu gehetzt. Es wurde bei unserem Besuch jedenfalls nicht sehr viel erklärt und man hatte auch keine Zeit, sich in Ruhe etwas umzusehen, Fotos zu machen und alles auf sich wirken zu lassen.
So ein Bergwerk hat ja immer etwas mystisches und faszinierendes. Wir haben schon so viele verschiedene Bergwerksführungen mitgemacht, diese jedoch war eine der unbeeindruckendsten bisher. Uns fehlte hier leider das Herz des Führers und das Gefühl, dass ihm diese Führungen Spaß machen. Es gab keine Geschichten von Früher, die die Besuchergruppe hätte in seinen Bann ziehen können.
Ich mag mich täuschen, aber ich glaube nicht nur wir waren enttäuscht. Schnell löste sich die Gruppe nach dem "Glück Auf" und der Abgabe der Capes und Helme auf. Wir kennen es so, das selbst nach der Führung noch immer nette und interessante Gespräche mit dem Führer geführt werden. Hier war dem leider nicht so.
Wir sahen uns als einzige noch das kleine Bergwerksuseum an, welches nur über eine Treppe neben der Kasse zu erreichen ist. Aber auch hier waren wir mit dem Rundgang in 15 Minuten durch.
Alles in allem, liegt es ganz sicher daran, wer die Führungen macht. Wir hatten da wohl kein Glück und sind enttäuscht, den Berg steilab zum Parkplatz hinunter gegangen. Von daher leider von uns nur 3 Sterne.
Einige Fotos habe ich euch mitgebracht und habe sie ins Bergwerks-Album gelegt. Viel Spaß beim ansehen. Alle anderen Infos zum Bergwerk selbst, wiederhole ich nicht, denn die User der drei vorherigen Beiträge, haben die Infos schon alle aufgeschrieben.
Die Öffnungszeiten sind saisonal und sollten daher besser auf der Homepage nachgelesen werden.[verkleinern]