Ein wirklich ungewöhnliches Haus, das sich wenige Gehminuten vom Bonner Hauptbahnhof befindet, wenn man den Hinterausgang nimmt und den Hinweisschildern folgt, Schon die Architektur, die man draußen erblickt - eine Mischung aus alt und neu, Metall, Glas aber auch ein römisches Portal und Holzkonstruktion. Das "neue" LandesMuseum Bonn, wie sie sich selbst nennen, kann man nicht nit wenigen Worten beschreiben... Die Sammlung ist nach Themen "sortiert", leider an einigen Stellen sehr... weiterlesen gewöhnungsbedürftig, sowie das Personal, deshalb nur 3 Sterne!
Ausführlich:
Wir haben das LandesMuseum bereits mehrmals besucht, meistens waren es die spektakulären Sonderausstellungen der Grund dafür gewesen. Angefangen bei den Langobarden, über das Skytengold bis zu Fotografien von mehr oder weniger bekannten Personen, immer aber in einem bestimmten Kontext z.B. Nahost vor dem 1. Weltkrieg oder eines "Profis" mit Portrait aufnahmen.
Zuerst möchte ich etwas zu der Dauerausstellung etwas sagen: sie ist auf 3 Ebenen (barrierefrei) zu erreichen. Die Schließfächer und Toiletten befinden sich im UG, die Eintrittskarten, Souveniershop und ein Bistro im EG.
Ein Großteil der 1. (teilweise auch 2.) wird für Sonderausstellungen genutzt. In diesem Bereich ist fotografieren aus verständlichen Gründen nicht gestattet. In den letzten Jahren wurde viel darauf verwendet, dass die einzelnen Teilbereiche auch für Kinder begreifbar sind, so gibt es an einigen Stellen Videoprojektionen, die Zusammenhänge für sie verständlich sind, z.B. Jagd bei den Neandertalern oder in älteren Teilen als Bilder.
Auch, wenn die Sammlung mehrere Tausend Jahre in sich vereint, alte Knochen bleiben für mich gewöhnungsbedürftig. Die Themen sind wie folgt vorzufinden:Neandertaler & Co, (neu auch ein eigene Abteilung über die Kelten seit Juni 14); Macht und Mächte; Von den Göttern zu Gott; Das Rheinland und die Welt; (Über)leben- schöner leben; (Ur)landschaft.
Neandertaler & Co präsentiert die neuesten Erkenntnisse auf diesem Gebiet, auch wenn die Neandertalerknochen als Dauerleihgabe im entsprechendem Museum zu finden sind... Hier nur als Replik vorhanden. Hier erfährt man auch etwas über die Bräuche der nachfolgenden Stämme seit der Zeit, in der das Feuer „gezähmt“ wurde anhand von Waffen etc.
Die Menschen sahen in den Erscheinungen, die man in der Natur beobachten kann, Kräfte am Werk, die man sich nicht erklären konnte, so wurden die Götter geboren. In dem Ausstellungsthema „Von den Göttern zu Gott“ Stücke, die sowohl sich mit dem Polytheistischen Gottheiten, als auch die Wechselwirkung der beiden monotheistischen Religionen: Christen- und Judentum. Sicherlich überwiegt hier das, was unseren Kontinekt über Jahrhunderte geprägt hat – Christentum. Es macht jedoch die Spannungen deutlich, die in den Progromen des letzten Jahrhunderts ihren traurigen Höhepunkt erreicht haben.
Erwähnenswert ist, dass jede der Abteilungen eine z.Z. Überlebensgroße Darstellung mehr oder weniger berühmter Rheinländer zeigt unter anderen Mercator, Albertus Magnus, Heinrich Heine, Marx und Engels oder Kaiserin Theophanu. Es wird jeweils Erläutert in welchem Kontext sie hier in der Ausstellung zum jeweiligen Thema stehen. Eine kleine Reise durch die Jahrhunderte mit wechselnden Statisten.
In der Abteilung „MACHT UND MÄCHTE“ beschäftigt sich mit den Auswirkungen, die die Römer mit sich gebracht haben aber auch dem, was nach einem Krieg bleibt. Das was hier zu sehen ist, hat mich von der gesamten Ausstellung am meisten verstört. Erst auf den 2. Blick, wenn man hinter die Trümmerlandschaften schaut, entdeckt man hier schönes: den Kurfürst, der nachhaltig das barocke Aussehen einiger Städte im Umkreis und dieser Beeinflusst hatte: Clemens August von Wittelsbach. Der die Schlösser in Brühl, Bonn und weiteren Orten bauen ließ, die ich schon an der passenden Stelle vorgestellt habe. Hier stehen Sachen nebeneinander, die in völlig verschiedenen Welten ihren Platz gehabt hatten, die auch noch Jahrtausende trennen. Es gehört zwar zum Museumskonzept, doch meins ist es sicherlich nicht!
Das Rheinland und die Welt ist ein Bereich, der sich mit dem Handel, damit verbundenen Reisen und dem Alltag widmet. Dort werden die Wege gezeigt, auf denen die Waren transportiert wurden, wie gefährlich das ganze Unterfangen mitunter sein konnte und wo sich deren Hinterlassenschaften nachweisen lassen, in der engen begrenzten Welt Europas.
Mit den Jahrhunderten sah man die Landschaft auch als eine Kulisse, die sich künstlerisch darstellen lässt. Hier in Werken zwischen der Renaissance bis zu Romantik, wo der Rhein mit einem verklärten Blick angesehen wurde. Dabei kann man die Düsseldorfer Malerschule nicht außer Acht lassen, die zahlreiche Künstler hervorgebracht hatte.
Was gehört dazu um (Über)leben? Da fällt einem spontan das Essen und Wasser ein, doch hier wird es viel weiter gefasst. Man zeigt auch, dass Luxus keine moderne Errungenschaft ist, sondern schon seit Urzeiten danach gestrebt wurde. Was man als solches betrachtet, ist von der zeit abhängig, in der man lebt(e). Zwischen einer Brunnenkostruktion, Glasringnen aus der Antike bis zu Metallherstellung ist vieles dabei, das man sich hier anschauen kann.
Der Mensch hat schon vor ewigen Zeiten seine Umwelt nach seinen Wünschen / Vorstellungen gestaltet, der Weg zwischen der „Urlandschaft“ bis heute ist in vielen Werken verewigt, die man je nach Zeit und Künstler mit anderen Mitteln wider gegeben hatte. Dabei wird auch auf das römische Erbe (vor allem das in Xanten) eingegangen, aber auch i die Welt der „Technologie, die das Leben einfacher gemacht hatte.
Wie man sieht, ist für jeden etwas passendes dabei!
Leider habe ich mich zu sehr über das Personal geärgert, dass ich es zu meinem Favorit ausküren könnte, doch darüber möchte ich nichts schreiben![verkleinern]