Wälder gibt es in Bremen wirklich nicht viele, und wenn man jetzt an einen Bremer Wald denkt, dann fällt einem wahrscheinlich nur der Bürgerpark mit dem Stadtwald ein. In Huchting an der Luxemburger Straße finden man ein Kleinod, das es sonst in Bremen in dieser sehr gut ausgebildeten Form nicht noch ein weiteres Mal zu sehen gibt.
Da ich zu einer Untersuchung in Huchting war, fuhr ich auf dem Rückweg zum Erlenbruchwald. Dies ist ein Wald, in dem das Grundwasser nahezu das ganze Jahr über... weiterlesen
bis zur Bodenoberfläche oder gar darüber hinaus ansteht. Durch diese permanente Nässe können auch herab fallende Blätter und Äste nicht wie sonst im Wald von normalen Mikrolebewesen zersetzt werden. Und so beginnt eine Vermoorung der Fläche. Wenn es dann nährstoffreich genug ist, setzt sich die hungrige Erle gegenüber der genügsameren Birke durch und bildet einen lichten Wald.
Der Erlenbruch hier im Sodenmatt wächst in einer ehemaligen Sandgrube, aus der vor langer Zeit Sand für den Bau von Warften gewonnen wurde. Warften sind vom Menschen gestaltete, hochwasserfreie Aufschüttungen, auf denen Gebäude errichtet wurden. Als es für die Sandgewinnung zu nass wurde, wuchs hier Schilfröhricht, das dann regelmäßig für die Dachdeckung geerntet wurde. Erst als diese Nutzung aufhörte, siedelten sich die ersten Erlen an.
Wegen seiner Besonderheit wurde dieser kleine Erlenbruchwald schon 1963 unter Naturschutz gestellt worden. Das Betreten ist verboten.
Ende Mai sollen dort die gelben Sumpf-Schwertlilien blühen, dann fahre ich nochmals dort hin.[verkleinern]