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Während unseres einwöchigen Urlaubs im Schmallenberger Sauerland, unternahmen wir einen Ausflug nach Brilon. Ich hatte im www etwas vom „Museum Haus Hövener“ gelesen und so machten wir uns auf den Weg dorthin. Wir stellten unser Auto in einer Seitenstraße ab, lösten einen Parkschein und stapften los. Der Eintritt war mit unserer Sauerland-Card sogar 25% vergünstigt. Der Normalpreis pro Erwachsenen beträgt ansonsten bisher vier Euro, was auch nicht die Welt und absolut gerechtfertigt ist.
Wir... weiterlesen wurden von der Mitarbeiterin sehr freundlich begrüßt und sie gab uns sofort Informationen, was wir in diesem Museumshaus finden würden und wo der Rundgang am besten beginnen sollte. Sie war in ihrer Art, keinesfalls aufdringlich und bot uns an, auch nach der Besichtigung, gerne noch Fragen zu beantworten, sofern wir welche hätten.
Das Haus Hövener, welches sich am Briloner Marktplatz befindet und im Jahre 1803 erbaut wurde, ist an sich schon das wichtigste Exponat. Wilhelmine Hövener, war die letzte Besitzerin des Hauses und sie ist zugleich die Gründerin, der Stiftung "Briloner Eisenberg und Gewerke – Stadtmuseum Brilon“. Sie hat zu ihren Lebzeiten am Haus und der Einrichtung kaum etwas verändert, sodass das Haus weitestgehend dem Zustand von 1910 entspricht.
In diesem ehemaligen Wohnhaus mit insgesamt 24 Räumen und einer Fläche von 1.150 qm, kann man sich auf die Reise durch die Briloner Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte begeben. Geht man ins Kellergeschoss hinunter, so befinden sich links an der Treppe, in leuchtenden Röhren, die unterschiedlichen geologischen Zeiträume. In diesem interessanten Gewölbekeller, sind die Wände aufwändig gestaltet. Das Augenmerk liegt hier im Keller auf die Zeit der Dinosaurier. 1978 wurde in einem Steinbruch bei Brilon-Nehden, Originalknochen des Dinosauriers Iguanodon gefunden. Man muss es selbst gesehen haben, denn man kann diesen interessanten Keller nur schwerlich beschreiben.
Im Erdgeschoss, befinden sich Ausstellungsräume für Sonderausstellungen. Das interessante interaktive Stadtmodell und die Briloner Stadtgeschichte. Über eine schöne alte Holztreppe geht es hinauf ins erste Obergeschoss. Hier erfährt man vieles über das Bergbau- und Hüttenwesen. Hier wird anschaulich gezeigt, dass das Sauerland, in früherer Montanvergangenheit, eine blühende Industrie- und Handelsregion war. So sieht man auch, die Wohnungseinrichtung, sowie die Möbel, Küchengeräte und persönliche Dinge.
An Gemälden und Stammbäumen, kann man die Familiengeschichte nachverfolgen. Ein interaktiver Bildschirm zeigt die Informationen zu den Ahnentafeln der Familie Unkraut, sowie Gemälde und Grafiken mit Porträts der einzelnen Familienmitglieder. Ein Lichtkegel, zeigt die Herrschaften dann dazu an.
Im Dachgeschoss des Hauses, erfährt man etwas über die Briloner Glockengießerei. Man sieht Holzmodelle mit Buchstaben aus Holz, nach denen dann die richtigen Glocken gefertigt wurden.
Sehr interessant ist auch die Darstellung wie der Wald historisch genutzt wurde. Verständlich erläutert wird die Holzkohlengewinnung und total interessant ist eine Schalmei, aus gedrehter trockener Baumrinde.
Während unseres Besuches, war eine Ausstellung „Engelbert Seibertz“, - ein berühmter Sohn Brilons - zum 110. Todestag des Künstlers. Die Ausstellungsdauer ist vom 03. Oktober 2015 bis 14. Februar 2016.
Im unteren Bereich, befindet sich die beeindruckende historische Bibliothek mit Werken ab dem Jahr 1514. Knapp 5000 Bände die die Themen Theologie, Jura, Naturwissenschaften, sowie stadthistorische und literarische Drucke und vieles andere beinhalten.
Es ist ein sehr interessantes Museumshaus, wo wir so knapp zwei Stunden in die Geschichte Brilons eintauchten. Da es ohne abzulassen regnete, sahen wir uns den Außenbereich des Hauses leider nicht mehr an. Wieder einmal habe ich euch einige Fotos mitgebracht, damit ihr einen kleinen Einblick unseres Besuches bekommt.[verkleinern]