Hier gibt´s Stöffsche.
Im südlichen Hessen gibt es ein alkoholhaltiges Getränk, was die Gesundheit unterstützen soll. Vergorener Apfelmost wird hier zu Apfelwein veredelt. Das ist Kult und hat eine langer Tradition. Viele Gaststätten in Frankfurt haben sich ihren legendären Ruf durch das "Stöffsche" erworben. Das Keltern war in früheren Zeiten reine Handarbeit. Die Zusammensetzung der verschiedenen Apfelsorten und Zugaben (z.B. Quitten) waren streng gehütete Familiengeheimnisse, die von... weiterlesen
Generation zu Generation vererbt wurden. Eine deutliche Erleichterung erfuhren die Keltereien, als elektrische Zerkleinerer und vor allem Pressen aufkamen.
Es bleibt aber immer noch eine ziemlich klebrige Angelegenheit, bis der erste Tropfen Most fließt. Was aus der Presse kommt, nennt man unter Kennern gerne auch "Süßer". Das ist unverfälschte Natur und konzentriert alles, was beim Apfel den Geschmack ausmacht. Eine reinigende Wirkung für den Körper wird dem süßen, naturbelassenen Gesöff nachgesagt.
Nasch einigen Tagen fängt es in den Fässern an zu gähren. Es entsteht der erste Alkohol und belebt das noch immer süßliche Gesöff. Nun heißt es "Rauscher". (Vielleicht ist ja auch das Liedchen von der "Frau Rauscher, aus de Klappergass´" bekannt. Rauscher wird nicht ganz so viel getrunken, wie die Ursprungsvariante. In früheren Zeiten war es eine Selbstverständlichkeit, daß Apfelwein in echten Eichen-Fässern reift. Bevorzugt sollten es solche sein, in denen einige Jahrgänge Bordeaux entstanden sind. Die Keltereien übertrafen sich selbst, wenn es um die Beschaffung der Fässer und die Lagerung ging.
Das alles hat sich in den letzten Jahrzehnten in Richtung industriellen Produktion entwickelt. Viele der kleinen Keltereien haben geschlossen und die typischen Apfelweinkneipen beziehen ihr "Stöffsche" von großen Betrieben. Auch die Firma Walther gehört zu diesen Lieferanten. Ohne auf die Bequemlichkeit der neuesten Technik zu verzichten, verläßt man jedoch nicht den Pfad der Tugend. Zwar sind die Fässer längst aus Edelstahl, und die Reinigung, Zerkleinerung und Pressung erfolgt halbwegs automatisiert, dennoch wird die vielerorts eingesetzte Chemie hier nicht verpanscht.
Bei allen Produkten handelt es sich um "gepresste Natur". So kann es zu geringen Unterschieden von Jahrgang zu Jahrgang kommen. Eben der unterschiedlichen Reife, und Güte des Obstes folgend.
Bei allen Produkten handelt es sich um "gepresste Natur". So kann es zu geringen Unterschieden von Jahrgang zu Jahrgang kommen. Eben der unterschiedlichen Reife, und Güte des Obstes folgend.
Auch die Geschmäcker verändern sich, was den Apfelwein angeht. So gibt es auch einige Versuche, den hippen Mixgetränken etwas entgegen zu halten. Mischungen entstehen. Aber die Haupt- Umsatzträger sind immer die klassischen Apfelweine. Ein neues Produkt ist der "Apfel-Secco". Eine sehr spritzige Kreation.
Walther beliefert einige Gaststätten und "Äbbelwoikneipen" in der Region. Auch in einigen Getränkemärkten sind bestimmte Produkte der Gesamtpalette zu finden. Wer sich allerdings umfassender über die leckeren Produkte informieren will, dem sein ein Besuch des "Saftladens" empfohlen. Hier werden auch etliche Obstsäfte angeboten. Reine Sorten oder auch Mischungen sind in dem kleinen Abholmarkt zu bekommen. Sauber, aufgeräumt und übersichtlich präsentiert man hier die ganze Vielfalt der Produktion. Qualitativ braucht Walther keinen Vergleich zu scheuen. Man spürt halt immer die handwerkliche Meisterschaft bei der Herstellung.[verkleinern]