Chemnitz kann man, obwohl seit zwei Jahrhunderten hauptsächlich als Industriestadt bekannt, mit Fug und Recht als Stadt im Grünen bezeichnen. Drumherum einige Wälder, in der Stadt kleine Parks und unzählige Straßenbäume.
Der Stadtpark z.B zieht sich innerstädtisch als größter Park der Stadt über rund vier Kilometer als schmales grünes Band entlang des Chemnitzflusses . Durchschnitten lediglich von zwei Verkehrsstraßen, ansonsten im Park nur Fußgänger- und Radverkehr.
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des Parks befindet sich der kleine, ehemals als Rosarium bezeichnete , Rosengarten. Wird von der Stadt gepflegt und macht ganzjährig einen gepflegten Eindruck.
Einst stand sich hier auf einem Steinsockel die Bronzefigur "Die Sandalenbinderin". 1906 vom Berliner Künstler Arthur Lewin-Funcke erschaffen ,wurde sie von der Stadt Chemnitz angekauft und 1913 auf dem Theaterplatz vor dem König-Albert-Museum aufgestellt.
Durch Änderung der Bebauung am Theaterplatz musste die Sandalenbinderin weichen und fand ab 1931 im Rosarium einen neuen Standort.
Ein reichliches Jahrzehnt blieb ihr noch, dann erlitt sie das Schicksal zahlreicher Bronzeskulpturen. In einer sogenannten "Metallspende" kamen die Figuren in den Schmelzofen , um künftig "umgeformt" Kriegszwecken zu dienen.
Immerhin ist die Sandalenbinderin nicht ganz verschwunden, denn sie hat zwei "Schwestern", zweiter und dritter Abguss stehen heute im Rathaus Berlin-Zehlendorf und im Foyer der Chemnitzer Kunstsammlungen .
Der Rosengarten bleib viele Jahrzehnte "unbeweibt", jedenfalls was standfeste Frauen mit Dauerverweilgenehmigung angeht.
Erst Mitte der 1980er Jahre konnte eine neue Skulptur erworben und aufgestellt werden. Vom 1939 in Mildenau (Sachsen) geborenen Künstler Harald Stephan modelliert steht die "Junge Frau" nunmehr zur Freude der Spaziergänger zwischen Rosen und anderen Grünpflanzen.[verkleinern]