Der Club Atomino mag vielleicht nicht der älteste seiner Art in Chemnitz sein, der bekannteste ist es aber mit großer Sicherheit. Und vor allem - nach wie vor geöffnet.
1999 gab es die ersten Veranstaltungen , der damalige Hauptinitiator heißt Jan Kummer. Auf diesen Namen ist später noch zurückzukommen.
Domizil war damals durch Übernahme des geschlossenen Clubs "Dr.Dr. Bartholdy" ein Kellerlokal in einem Hinterhof an der Theunertstraße. Ein langes Leben an dieser Stelle konnte schon... weiterlesen deshalb ausgeschlossen werden, weil die Gebäude in schlechtem Zustand und für Abriss vorgesehen waren.
2006 gediehen die Planungen der Eigentümer der Immobilie für Abriss und Neubau so weit , dass es für Atomino den faktisch zwangsweisen ersten Umzug gab. Es ging nun mehr in Richtung Innenstadt an den Johannisplatz. Hier durften für weitere 6 Jahre DJs Platten auflegen und mehr oder weniger bekannte Bands ihre Live-Auftritte absolvieren.
An dieser Stelle kommt ein Name wieder in Erinnerung, denn der als Maler, Grafiker und Musiker seit vielen Jahren in Chemnitz tätige Jan Kummer hatte längst eine Familie gegründet, deren Mitglieder allesamt künstlerisch tätig sind. Die Söhne Felix und Till gehören zu den Gründern der inzwischen längst deutschlandweit und darüber hinaus bekannten Band "Kraftklub" und hatten im Atomino ihre ersten Auftritte. Und die beiden Kummer-Töchter waren mit ihrer Band "Blond" später ebenso im Club zu Gast.
Etwas übertrieben dargestellt könnte man sagen, Kraftklub sind das für den Club Atomino, was die Beatles für den Club "Indra" in Hamburg waren.
Sehr weit hergeholt, aber irgendwie ist da was dran :-)
Dritter Standort für den Atomino-Club wurde ein Haus am Brühl ab Frühjahr 2012, das Gastspiel dort geriet recht kurz, denn bereits 18 Monate später musste man dort wieder raus. Grund waren erfolgreiche Klagen der ruhebedürftigen Anwohnerschaft, die sich über den nächtlichen Lärm beschwert hatten.
Ein weiteres kurzes Zwischenspiel gab es faktisch als "Asyl" mit gelegentlichen Veranstaltungen in den Räumen des Puppentheaters. Eine provisorische Notlösung und doch besser als die endgültige Abwicklung.
Die Stadt Chemnitz gab Hilfe für den Fortbestand und so ist seit 2015 bis heute als fester Standort das Kulturkaufhaus Tietz , in städtischer Trägerschaft befindlich, gefunden worden.
Betreiber des Clubs ist der gleichnamige Atomino e.V., nach wie vor finden Konzerte statt oder es werden anderweitige musikalische Unterhaltung angeboten.
Für mich als Ü60er ist das natürlich nichts mehr, aber hin und wieder habe ich mich doch schon mal zu einem Konzert mittenmang die Jugendlichen gewagt.
Gut, dass es solche Clubs in Chemnitz gibt.[verkleinern]