Neueste Bewertungen für Deilingen
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Userbewertung: 4 von 5 Sternen
Schlechte Aussichten, unangenehme Wahrheiten.
Die Ortschaft Deilingen ist ein kleines Dorf auf der Höhe der Südwestalb. Sie steht auf Kalkstein, der hervorragend geeignet ist zur Zementherstellung, im weißen Jura liegen Millionen von Fossilien, sie hat einen Aussichtspunkt mit einer hervorragenden Fernsicht, einem Sendemasten und der vierte Punkt eines regionalen Bekanntheitsgrades ist seine Schnapsbrennerei Schätzle. Soweit mal die Ansichten aus dem Primtal.
Wer einmal einen Ausflug macht in den nördlichen Schwarzwald zum Rohrhardsberg mit über 1000 m und vom Gasthaus Schwedenschanze bei klarem Wetter gen Norden blickt, der kann allein von dort aus 27 Windkraftanlagen kräftig bei der Arbeit sehen. Niemand stören diese langsam drehenden Windräder, sie sind einfach eine Bereicherung der schönen Landschaft. Die Schwarzwälder sind einfach ein fortschrittliches Völkchen, können in diesem Fall Tourismus und Einsichten in umweltpolitische Notwendigkeiten auf einen Nenner bringen.
Manchen Bewohnern des großen Heuberges, und dazu zählt auch Deilingen, haben da so manche Probleme mit diesen Einsichten. Seit Jahren beschäftigen sich nun Fachleute mit einem Windatlas auf der Schwäbischen Alb um umweltschonende und windgeeignete Standorte für Windkraftanlagen zu finden und weder in Deilingen, noch in der Südwestalb will das gelingen.
Man könnte ja mal darüber nachdenken: Das Rathaus, die Gemeinde könnte sich an einem solchen Projekt selbst beteiligen (die Erträge gehen in den Gemeindehaushalt statt Steuern), Bürgerbeteiligung (finanziell als Investition) wäre auch ein Weg, die Akzeptanz einer solchen Anlage zu erhöhen, denn letztlich ist die Alternative das Fortbestehen der Atomkraftwerke mit ihrem eigenen Gefahrenpotential.
Zur Energiewende gibt es keine Alternative. Alle sollten dazu beitragen können, die einen durch Stromsparen, die anderen durch Bereitstellung von einem geeigneten Standort. Wenn die Einwohner in solchen Standorten für die Kilowattstunde Strom 5 Cent mehr bezahlen müssten käme die Einsicht vielleicht schneller? Wir brauchen alle Möglichkeiten für erneuerbare Energien, auf keines kann man leichtfertig verzichten und: eine 380.000 Volt Hochspannungsleitung von der Nordsee zu uns Schwaben ist die unrentabelste Lösung, die sich die Techniker ausgedacht haben.
Auch das ist eine Wahrheit und die kostet nicht nur Geld, sondern "verschandelt" auch die Landschaft. Deshalb muss das Zauberwort heißen: Dezentrale Stromerzeugung.
Nachtrag im Juni 2014
Damit wären wir beim Landschaftsbild. Alles soll schön aussehen. Wer behauptet eigentlich, dass ein langsam rotierendes Windrad nicht schön aussieht? Man kann sich auch fragen, warum muss eigentlich die Landschaft im Norden der Republik mit ihren 100000 Windrädern nicht schön aussehen? Ist das ein Vorrecht des Südens? Haben die Menschen dort weniger Geschmack? Ehrlich beantwortet, da fällt mir keine Erklärung ein. Floriansprinzip??? Wie beim Atommüll??? Fragen über Fragen und keine Antworten in Sicht. Und da schließe ich auch unsere Berge vor der Haustür mit ein: den Zundelberg, Stauffelberg, den Risiberg usw. usw. (den Dreifaltigkeitsberg kann man ja wg. des Flugplatzes ausschließen, zugegeben). Wurmlingen kann´s doch auch (Bürgergemeinschaft gründen, Gesamtanalyse einer Zukunftsfähigkeit des gesamten Energiehaushaltes).
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