Das Elektrizitätswerk Diessen Stadler GmbH besteht seit 1895 und erzeugt Strom aus Wasserkraft. Es befindet sich in der alten Klostermühle und wurde kürzlich zum Museum umgebaut.
Aufmerksam wurde ich durch ein Hinweisschild neben dem Marienmünster und anfänglich dachte ich auch, es befände sich im Kloster neben dem Münster, denn das Hinweisschild verwies auf ein Krippenmuseum. Erstaunt war ich dann, dass ich am Eingang „Klostermühle“ las und den Hinweis auf das Elektrizitätswerk Dießen.
Etwas... weiterlesen verunsichert betrat ich die Klostermühle, wurde freundlich begrüßt und das Licht wurde mir im Mühlenmuseum erst einmal angeknipst. Doch zuerst kommt man an ca 40 Exponaten vorbei, die alle mit Wasserkraft und Stromerzeugung zu tun haben. Seien es alte Voltmeter für Gleichstrom, Fotos von Turbinen oder die Lampen der achtziger Jahre für die Straßenbeleuchtung, alte Sicherungskasten, eine alte Schaltanlage und vieles mehr.
Wie auch das Elektrizitätswerk wurden auch die Mühlen durch Wasserkraft angetrieben, so befindet sich im hinteren Teil das kleine aber feine Mühlenmuseum und die über 100 Jahre alte Jocherkrippe. Die alten Geräte zeigen welche Arbeitsschritte notwendig waren, um aus Getreide Mehl oder Futtermittel herzustellen.
Aber eigentlich war ich ja wegen der Krippe hier. Ich hatte zwar mehrere Krippen erwartet, aber diese eine hat es in sich. Sie wurde vor etwa hundert Jahren vom Dießener Holzschnitzer Jakob Jocher (1885 bis 1979) liebevoll selbst geschnitzt. Ursprünglich wurde sie nur zur Weihnachtzeit aufgebaut, doch jetzt hat sie ihren Stammplatz im Mühlenmuseum gefunden und ist ganzjährig zu besichtigen. Ihre Grundfläche beträgt ca 4 m². Neben der heiligen Familie befinden sich acht Pferde, drei Kamele, zwei Esel, drei Ochsen, jede Menge Schafe, die Heiligen Drei König, Hirten , ein Fischer, ein Bauer mit Ochsenfuhrwerk und vieles mehr. Die Kleider hat Anna Jocher in mühevoller Kleinarbeit selbst genäht.
Das Ganze ist in einer Gebirgslandschaft aufgebaut, das ehemalige Moos wurde durch Kunstrasen ersetzt, die maßstabsgetreuen Häuser, teilweise im venezianischem Stil sind handgeschnitzt, die Höhlen aus Wurzelholz gefertigt und darüber ein gemalte Landschaft. Ob nun die Frau die Wolle spinnt oder andere Szenen, bei jedem Blick entdeckt man was anderes.
Es versteht ich von selbst, dass diese Krippe hinter Glas steht, ein Zeitschalter kann betätigt werden, so dass die Krippe dann in weihnachtliches Licht getaucht wird. Ein wirklich wunderschönes Teil
Öffnungszeiten:
während der Öffnungszeiten des E-Werks
Montag bis Donnerstag: 10 bis 16 Uhr
Freitag: 9 bis 12 Uhr
Der Eintritt ist frei.[verkleinern]