»Nachtrag vom 25.6.2021«
Im Mai 2018 hatten Diebe mehrere Statuen, tafeln und andere Gegenstände aus Bronze von Grabstätten gestohlen, wahrscheinlich um sie einzuschmelzen und zu verkaufen.
Die Stadtverwaltung traf darauf hin die meiner Meinung nach richtige Entscheidung, einige der wichtigsten Kunstwerke auf dem Friedhof abzumontieren und sicher einzulagern. Darunter sind ein Werk des Hörder Bildhauers Bernhard Hoetger und acht Werke von Benno Elkan. (Benno Elkan hat auch die Menora... weiterlesen
vor der Knesset in Jerusalem geschaffen, was ich bisher nicht wusste.)
Die für Besucher befremdlich leeren Plätze auf den zum Teil sehr großen Grabstätten sollen durch Kopien der ursprünglichen Statuen ausgefüllt werden. Diese sollen aus Materialien gefertigt werden, die für Diebe wertlos und damit uninteressant sind.
Die Finanzierungsfrage ist noch nicht geklärt; als Ausstellungsort für die Originale hat man die relativ sichere Trauerhalle am Hauptfriedhof ins Auge gefasst.
Nachtrag vom 16.06.2017
Bei meinem letzten Besuch des Friedhofs kam ich dazu, mir endlich einmal den Bereich näher anzusehen, der für die jüdischen Mitbürger reserviert ist. Es gibt da schon auffällige Unterschiede, was Gestaltung der Grabmäler angeht.
Seit 1943 finden hier auf Feld 14 keine Bestattungen mehr statt, für die jüdischen Mitbürger gibt es ein eigenes Areal als Teil des Hauptfriedhofs. Auf dem Ostfriedhof errichtete man aber 1945 eine Gedenkstätte, für die jüdischen Opfer des Naziregimes.
4 Stufen führen zu einer kleinen Plattform, hinaus, auf der hinter einer erhöht stehenden steinernen Blumenschale eine schlichte Stele zu sehen ist. Diese trägt in zweierlei Schrift (Blockbuchstaben und Hebräische) folgende Inschrift: "Den Toten der Jüdischen Gemeinde Dortmund 1933-1945 Im Angesicht Gottes eingedenk ihrer Lieben mussten sie ihr Leben lassen für den Glauben ihrer Väter".
Flankiert wird der rechts und links des Denkmals verlaufende Weg von je drei durch schwere Ketten verbundene Grenzsteine, die jeweils den Namen eines der berüchtigsten Orte tragen. Auf der linken Seite sind es Auschwitz, Mauthausen und Theresienstadt, rechts Buchenwald, Zamorsch und Riga.
Bewertung vom 31.05.2014
Der Ostfriedhof, oder richtig Ostenfriedhof, ist in der Nähe der U-Bahn Haltestelle "Funkenburg" zu finden. Ursprünglich wurde er im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts
in Betrieb genommen und zwar als zweiter zur Innenstadt gehörender Friedhof. Der
erste war der Westentotenhof, der nach schweren Zerstörungen eingeebnet wurde und heute als Westpark weiterbesteht.
Der Ostfriedhof ist von einer hohen Mauer umgeben, und wenn man durch das Tor das parkähnliche Gelände betritt, fühlt man sich in alte Zeiten zurückversetzt, wenn nicht gerade eines der Fahrzeuge vom Werkhof in Aktion ist. Die Verwaltungsgebäude und die Trauerhalle machen auf mich immer wieder den Eindruck als wären sie aus einer ländlichen Gegend des Münsterlandes hierhin gebracht worden. Parkähnlich wirkt das Gelände wegen seines alten Baumbestandes und der gepflegten Wege.
Ganz besonders beeindruckend sind die riesigen Grabmale mit oft überlebensgroßen Skulpturen, einige der schönsten wurden von dem jüdischen Künstler Benno Elkan geschaffen. Jüdische Grabstätten gibt es hier nicht mehr, aber
eine Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des Naziterrors. Weitere Gedenkstätten
gibt es für Bergleute, die bei Grubenunglücken ums Leben kamen. Damit sind wir bei
dem Thema Geschichte. Wenn man sich die mit der Stadtgeschichte Dortmunds beschäftigt, dann findet man an den Familiengruften viele Namen, die hier von großer Bedeutung waren. Hier nur ein paar von ihnen: Hoesch, Jucho, Springorum, Klönne, Krüger, Brinkhoff, Crüwell, Schüchtermann und viele mehr.
Ein Grab wird immer wieder gesucht, es ist recht klein und unscheinbar und liegt ganz nah am Haupteingang, es ist das Grab der Kochbuchautorin Henriette Davidis. Zum Glück wird dieses Grab in den letzten Jahren auch wieder besser gepflegt.
Wenn man sich vom Haupteingang aus rechts hält, dann kommt man auch zu einem kleinen Feld, auf dem verstorbene Obdachlose, die keine Familie mehr hatten, beigesetzt wurden.
Obwohl es sich um einen Friedhof handelt, ist das Gelände für ruhige Spaziergänge, bei denen man viele Informationen bekommt, zu empfehlen.
>>>Nachtrag<<<
Gestern bin ich noch einmal auf diesen Friedhof gegangen und habe fotografiert, einige der Bilder möchte ich hier einstellen, weil ich weiß dass Interesse für Grabmäler in der Community vorhanden ist.
Unter anderem habe ich das Grab von Henriette Davidis und das Denkmal für die 1897 auf der Zeche Kaiserstuhl verunglückten Bergleute nachgeliefert.[verkleinern]