Viele Krieger- und Gefallenendenkmäler sind auf Friedhöfen oder nahe bei Kirchen zu finden. So ist es auch bei diesem hier, das mir nahe an der St. Urbanus Kirche im Dortmunder Vorort Huckarde auffiel.
Um mehr über die Entstehungszeit, Auftraggeber und entwerfenden Künstler zu erfahren, müsste ich mich wohl an das Pfarramt wenden, denn im Internet ist nichts dazu zu finden.
Hinter der Kirche fasst eine halbhohe Hintergrundsmauer den Platz des Denkmals ein. Links und rechts sind zwei... weiterlesen
Blumenbeete angelegt, der mittige freie Platz ist nur teilweise mit Steinplatten ausgelegt. Zentral vor der Mitte der Natursteinmauer erhebt sich aus einem rechteckigen Blumenbeet ein etwa 2m hoher Steinsockel, auf dem sich die Denkmalsskulptur befindet.
Diese gehört zu den Skulpturen, die mit dem Begriff 'Heldenverehrung' in Zusammenhang gebracht werden können, was noch durch die an der Vorderseite des Sockels angebrachte Steintafel mit der Inschrift "Unseren tapferen Helden 1914-1918" unterstützt wird.
Die etwa lebensgroße Bronzeskulptur zeigt heroisierend zwei Soldaten in voller Felduniform. Der rechte, aufrechtstehende trägt einen Stahlhelm und hält mit seiner linken Hand eine auf den Boden aufgesetzte wehende Fahne. Mit dem rechten Arm stützt er seinen zu seinen Füßen zusammengebrochenen Kameraden, der seinen Helm verloren hat und schwer verwundet zu sein scheint. (Er greift mit der Hand nach seinem Herzen). Um die Zusammengehörigkeit der beiden noch mehr zu verdeutlichen, hat der entwerfende Künstler sie so konzipiert, dass sie einander ansehen.
Obwohl ich die Berechtigung der Denkmäler als gegeben ansehe (Geschichtsbewusstsein, Trauer um verstorbene Angehörige), habe ich bei solchen Darstellungen immer ein schlechtes Gefühl, weil bei Extremisten Heldenverehrung schnell zu gefährlichen Auswüchsen führen kann.
An dem Datum kann man klar erkennen, dass dieser Teil des Denkmals sich direkt auf den 1. Weltkrieg bezieht. Weniger heroisch kommt aber die Erinnerung an den 2. Weltkrieg hinzu, links und rechts von der Skulptur sind an der Mauer noch zwei entsprechende Steintafeln angebracht. Auf der linken ist zu lesen "Den Toten zum Gedenken 1939", und auf der rechten "Den Lebenden zur Mahnung 1945".
Wie auch immer man es sieht, ich glaube nicht, dass man völlig ungerührt an so einem Denkmal vorbeigeht.[verkleinern]