Am Hombrucher Markt fiel mir vor Kurzem das Standbild auf, welches als Denkmal für Friedrich Wilhelm Harkort hier aufgestellt wurde. Auf einem runden Sandsteinsockel steht eine Männerfigur aus Kupfer, sie ist ungefähr lebensgroß und zeigt durch Haltung und Mimik einen nachdenklichen und in sich gekehrten Menschen. Durch Umwelteinflüsse und daraus resultierende Oxydation hat sich die ursprünglich wohl dunkle Statue grünlich verfärbt, was wir ja auch von vielen Kupferdächern kennen.. Leider gab... weiterlesen es aber auch chemische Reaktionen am Sockel, der Sandstein wurde unregelmäßig verfärbt. Obwohl die Statue im Verzeichnis der Dortmunder Denkmalbehörde geführt wird, haben die Hombrucher in Eigeninitiative zunächst einmal die verschmutzte Informationstafel restauriert oder vielmehr die Kosten dafür übernommen.
Auf der Basisplatte der Figur kann man Hinweise zu Entwurf und Guss finden. Die Figur wurde in der Gießerei G. Schmale in Düsseldorf gegossen, der Entwerfer war Georg Hartjes, über den ich keine weiteren Informationen gefunden habe.
Nun zu Harkort selbst, der im Laufe der Zeit doch ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Den nach ihm benannten Harkortsee oder die Hombrucher Harkortstraße (eine Geschäftsstraße) kennen noch viele Dortmunder, aber nicht den Namensgeber.
Friedrich Wilhelm Harkort (1793-1880) war ein in vielerlei HInsicht interessierter und engagierter Mann, der sich oft für seine Mitmenschen eingesetzt hat. Ursprünglich war er technikorientiert, er leitete eine Gerberei, eine Kupferschmiede, ein Walzwerk und gründete Mechanische Werkstätten. Er war ein Deutschland einer der ersten, der in England entwickelte neue Maschinen und Verfahren einsetzte (Beispiele: Dampfmaschinen, Puddelwerke), außerdem engagierte er sich für den Ausbau von Eisenbahnstrecken zum Transport von Industriegütern. Bei seiner Arbeit war er nicht sehr auf Konkurrenz bedacht, sondern gab seine nützlichen und gewinnbringenden Erkenntnisse gern an andere weiter.
Ebenso wichtig war sein soziales Engagement, maßgeblich war er an der Einrichtung von Betriebskassen beteiligt, und er setzte sich für Reformen im Schulwesen ein. Dabei interessierte er sich besonders für verbesserte Lehrpläne und eine Besserstellung der Lehrer, was ihre Eigenständigkeit anging.
Um seinen Zielen näherzukommen und seine Ideen ansatzweise zu verbreiten, war er politisch tätig. Zuerst als Kreistags- und später als Reichstagsabgeordneter muss man seine Haltung als gemäßigt liberal sehen.
Das Denkmal in Hombruch nun gefällt mir von Mal zu Mal besser, und ich meine, man sollte die Erinnerung an einen so verdienten Mann wachhalten.[verkleinern]