Wenn man den S-Bahnhof Lütgendortmund durch den Eingang Beguinenstraße verlässt, kommt man auf einen mit rechteckigen Steinplatten gepflasterten Platz, auf dessen gegenüberliegender Seite der Zugang zur Jugendfreizeitstätte zu sehn ist. Die dazugehörigen Grünanlagen sind interessant gestaltet und werden sorgfältig gepflegt.
Bei meinem letzten Besuch war das aber für mich alles weniger interessant, ich war sofort von dem Brunnen fasziniert, den ich bis dahin nicht einmal von Abbildungen... weiterlesen
kannte. Der Brunnen befindet sich zwischen S-Bahnhof und der Jugendfreizeitstätte, das Brunnenbecken ist kreisrund, es ist aus dicken Steinen gemauert, am Rand zwei Steine hoch, und fällt gleichmäßig zum Abfluss in der Mitte ab.
Das ist nun nicht so umwerfend, aber die Figuren, die als Wasserspeier dienen, die sind es! Vier Bronzefiguren, windschnittig schmal stehen versetzt auf einer Seite des Brunnens, die offenen Münder zum Becken gewandt. Für mich war durch die Anordnung, die verschiedenen Stufen der Beugung und die zackigen Formen, in die die riesigen Gesichts- bzw Kopfformen nach hinten ausliefen, sofort klar, dass es sich nur um eine Darstellung der vier Winde handeln konnte, wie ich sie noch aus Märchen- und Sagenbüchern kannte.
Ja, so kann man sich täuschen. Als ich die dazugehörige ebenfalls runde Infotafel fand, konnte ich lesen, dass es sich um Regenhexen handelt. Na, das passt ja auch besser zum Wasser. Die schmalen, flachen Körper haben auf beiden Seiten jeweils noch zwei oder dreizackige erhabene Metallplatten aufgesetzt, die an Silhouetten fliegender Vögel erinnern und so noch mehr Schwung ind die bewegte Gruppe bringen. Dynamik erhält die Gruppe auch dadurch, dass die Figuren alle verschieden groß sind, wobei die kleineren außen stehen und die beiden größeren in der Mitte.
Der Brunnen hat mich wirklich fasziniert, und ich werde ganz sicher im Sommer nach Lütgendortmund fahren, um ihn in Betrieb zu sehen.
Der Künstler:
Michael Odenwaeller wurde 1953 in Unna geboren, seine Ausbildung und sein Studium brachte er in Bochum und Dortmund (Kunstgeschichte und Design) hinter sich. Seine erste Ausstellung mit eigenen Werken hatte er 1988, und er ist Mitglied in der "Dortmunder Gruppe".
(Vor kurzer Zeit habe ich hier schon mal eine Werk von ihm vorgestellt - 'Der Einkaufstag')[verkleinern]